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Dienst während der Feiertage: Kilian Buchs arbeitet, damit andere feiern können

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Kilian Buchs ist TPF-Busfahrer und stand sowohl am 24. als auch am 25. Dezember im Einsatz. Den FN hat er gezeigt, wie die Arbeit an Heiligabend ist. 

An Heiligabend verbringen die meisten Menschen ihre Zeit bei der Familie, sei es zu Hause neben dem Tannenbaum oder im Restaurant bei feinem Essen. Doch einige müssen an den Feiertagen arbeiten. Kilian Buchs aus Zumholz ist einer davon. Der 26-Jährige ist Busfahrer bei den Freiburgischen Verkehrsbetrieben (TPF) und arbeitet an Heiligabend sowie an Weihnachten. Die FN haben ihn am 24. Dezember bei seiner Arbeit begleitet. 

19.00 Uhr: Im Dorfzentrum von Plaffeien tut sich nichts an Heiligabend. Auf den Strassen ist niemand anzutreffen. Im Restaurant Hirschen gleich gegenüber der Bushaltestelle brennt Licht. Einige Köpfe sind von draussen erkennbar, und laute Weihnachtsmusik ist bis auf die Strassen zu hören. Es ist kühl, der Boden ist noch nass vom Regen.

19.20 Uhr: Ein 12 Meter langer Bus mit der Nummer 127 fährt auf die Haltestelle zu. Kilian Buchs steigt aus. Der junge Mann in der TPF-Uniform grüsst herzlich. Er reibt sich den Bauch. Den Rüeblikuchen habe er doch ein bisschen zu schnell gegessen, sagt er. Er kommt gerade von seiner kurzen Pause bei seinen Eltern zum Weihnachtsessen. Ein bisschen mehr als eine halbe Stunde konnte er am Weihnachtsfest seiner Familie dabei sein. «Sie haben zu Hause alles für mich bereit gehabt», sagt er. Es habe selbst gemachten Braten mit Nudeln gegeben und als Dessert Rüeblikuchen. 

19.26 Uhr: Der Bus fährt ab – ohne Fahrgäste und mit zwei Minuten Verspätung: «Das ist nicht so schlimm», sagt Kilian Buchs. Das könne er schnell wieder aufholen. Auf dem kleinen Monitor links von ihm sieht er, wann er wo sein muss. Er mag die Strecke von Plaffeien über Rechthalten bis nach Freiburg. «Das ist eine schöne und sehr angenehme Route. Eigentlich meine Lieblingsstrecke.» 

19.38 Uhr: Kilian Buchs hält in Rechthalten an. Niemand steigt ein. Der Bus bleibt leer. Auf der Strecke ist kaum Verkehr. 

In den dreieinhalb Jahren, in denen Kilian Buchs als Buschauffeur im Einsatz ist, arbeitet er nun das dritte Mal an Heiligabend. Zweimal hatte er die Nachtschicht und einmal die Frühschicht. Für den 26-Jährigen ist es nicht schlimm, dann zu arbeiten, wenn andere mit der Familie Weihnachten feiern. «Ich habe keine Kinder, und ich finde, jene, die Kinder haben, sollen an Weihnachten auch gemeinsam feiern dürfen», sagt er. Ausserdem sei es für ihn nichts Besonderes, an den Feiertagen zu arbeiten. Meistens sei es ruhig und die Zeit vergehe schnell. «Dafür habe ich am 1. Januar frei», sagt er. 

19.55 Uhr: Kilian Buchs fährt pünktlich in Freiburg ein. Eine rund halbstündige Fahrt, bei der niemand eingestiegen ist. Nun hat er einige Minuten Zeit, sich die Beine zu vertreten. 

Gelernt hat er Produktionsmechaniker. In diesem Metier hat er auch drei Jahre lang gearbeitet. «Ich wollte irgendwann etwas anderes machen, etwas mit mehr Kontakt zu Menschen und wo ich auch unterwegs bin. Mein Schwager hat mir dann den Floh ins Ohr gesetzt, Busfahrer zu werden», sagt er. Die verlangten Französischkenntnisse hätten ihn zu Beginn zwar abgeschreckt. Doch nach vielen Gesprächen mit seinem Schwager und seinem Vater – Letzterer arbeitet seit vielen Jahren bei den TPF – habe er sich schliesslich entschlossen, sich als Busfahrer bei den TPF zu bewerben. «Es war die richtige Entscheidung. Ich fühle mich pudelwohl hier. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich.»

20.03 Uhr: Zwei junge Frauen steigen im Freiburger Busbahnhof ein. Die ersten Passagiere. Sie haben Weihnachten bei ihrem Vater in Romont verbracht und sind nun auf dem Nachhauseweg. Die Ampel neben dem Bus wechselt auf Grün, der Bus fährt los. 

20.13 Uhr: Die zwei Frauen steigen wieder aus. Kilian Buchs verabschiedet sich. «Merci. Schööna Abe u schöni Wienachte», ruft er ihnen nach. 

20.33 Uhr: Wieder in Plaffeien angekommen, hat Kilian Buchs rund zwanzig Minuten Pause. Das reicht, um an der frischen Luft einen Energydrink zu trinken. Die Musik vom Restaurant gegenüber ist verstummt. Ein Mann kommt zum Bus und fragt nach einer Busverbindung. Danach geht er. 

20.54 Uhr: Kilian Buchs fährt los für die zweite Runde. Kurz vor der Abfahrt steigt ein Paar ein. Ihr Weihnachtsessen ist vorbei, und sie machen sich auf dem Weg zurück nach Aarau. «Wir kommen jedes Jahr an Weihnachten nach Plaffeien und feiern hier mit der Familie», sagt der Mann.  

21.05 Uhr: In Brünisried steigt ein Mann ein. «Jetzt gehen die meisten langsam wieder nach Hause», sagt Kilian Buchs. Er sitzt bereits seit 15.40 Uhr im Bussessel. Dann hat seine Schicht begonnen. Seine erste grössere Pause war in Givisiez, als er den Bus betankt hat. Am 25. Dezember arbeitet er wieder. Da hat er jedoch eine zweistündige «Znachtpause» und kann deshalb länger am zweiten Weihnachtsfest der Familie teilnehmen. «Das reicht dann auch für die Geschenke.»

21.26 Uhr: Kilian Buchs fährt wieder in Freiburg ein. 

An Heiligabend hatte es auf den Strassen des Sensebezirks kaum Verkehr.
Aldo Ellena

21.38 Uhr: Zwei Passagiere steigen in den Bus und setzten sich ins Viererabteil. Er fährt wieder in Richtung Plaffeien. Ist eigentlich schon mal jemand im Bus eingeschlafen und bis ins Depot gefahren? «Ja, das ist schon passiert.» Sie werden dann geweckt und jemand schaut, dass sie irgendwie nach Hause kommen. Unangenehme Situationen mit Passagieren gebe es zum Glück nicht sehr oft. «Wenn es wirklich gefährlich wird, haben wir einen Notfallknopf, denn wir betätigen können.» Anschliessend werde alles aufgenommen, und die Zentrale rufe an und frage, ob die Polizei verständigt werden müsse. «Ich musste den Knopf zum Glück noch nie betätigen.»

21.57 Uhr: Die Passagiere sind ausgestiegen, der Bus ist wieder leer. Plötzlich rennt ein Wiesel über die Strasse. «Uff, Glück gehabt.» Er musste nicht zu stark abbremsen, das Wiesel war weit genug entfernt. Seit er nicht mehr ausschliesslich in der Stadt Freiburg Bus fährt, laufen ihm mehr Tiere über den Weg: Rehe, Füchse, Katzen und auch Wiesel. 

22.08 Uhr: Kilian Buchs ist wieder in Plaffeien angekommen. Nur noch eine Runde, dann hat der 26-Jährige Feierabend. Eine Gruppe läuft in Richtung der Kirche und verschwindet dann im Dunkeln. Sonst bleibt es ruhig im Dorf. 

22.24 Uhr: Kilian Buchs fährt auch diesmal wieder ohne Passagiere los. Auf die Frage, ob er neben der Arbeit noch Auto fahren mag, antwortet er mit Nein. «Busfahren und Autofahren kann man nicht vergleichen.» Der Bus sei gross und eher langsam, das Auto hingegen klein und schnell. «Wenn ich wählen müsste, würde ich lieber Bus fahren.»

22.37 Uhr: Bei der Haltestelle St. Ursen Struss winkt ein Mann in einer Leuchtweste. Kilian Buchs hält und begrüsst den Mann freundlich, der sich gleich hinter den Fahrer setzt. Man kennt sich und schwatzt ein bisschen. «Ich kenne viele, die regelmässig den Bus nehmen», sagt Buchs. Der Mann hat gerade Weihnachten mit seiner Familie gefeiert und geht nun nach Hause. 

22.55 Uhr: Das letzte Mal in Freiburg angekommen für diesen Abend. Ein Kollege grüsst ihn und fragt, ob er nicht doch noch einmal nach Freiburg fahren wolle, damit sie Kaffee trinken könnten. Kilian Buchs lehnt lachend ab. Daraufhin wünscht der Buschauffeur ihm schöne Weihnachten und verabschiedet sich. 

23.08 Uhr: Es geht zurück nach Plaffeien. Dann ist Feierabend. «Einer der schönsten Ausblicke ist, wenn man in der Stadt Freiburg die Alpenstrasse hinunterfährt und freien Blick auf die beleuchtete Unterstadt hat.» 

2336 Uhr: Bis Plaffeien ist es ruhig geblieben. Kilian Buchs fährt den Bus ins Depot der TPF neben der Haltestelle. Drei 18 Meter lange Busse und vier 12 Meter lange Busse sind dort parkiert. Nachdem er den Bus abgestellt hat, füllt der Fahrer ein Dokument aus und gibt an, wie viel er getankt hat und wie weit er gefahren ist. 251 Kilometer waren es an diesem Tag. Danach nimmt er einmal feucht auf und kontrolliert, ob niemand etwas im Bus vergessen hat. «Ich habe schon Handys und ein E-Trottinett gefunden.»

Seine Schicht ist für diesen Abend beendet. Am nächsten Tag geht es um 14 Uhr wieder los. 

In Plaffeien war an Heiligabend nicht viel los auf den Strassen.
Aldo Ellena

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