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«Diese Schule müsste schon gebaut sein»

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Jürg Küenzi hat viel Herzblut in die Deutschsprachige Orientierungsschule der Stadt Freiburg (DOSF) gesteckt, eine Schule mit rund 360 Schülern aus der Stadt und dem welschen Kantonsteil. Elf Jahre lang war Küenzi Direktor der DOSF, morgen wird er feierlich durch Schule und Behörden in die Pension verabschiedet.

 In einer Stadt und einem Kanton, die sich lange wenig Mühe gegeben haben, die Deutschsprachigkeit zu fördern, ist die DOSF ein identitätsstiftender Faktor, ist Küenzi überzeugt: «Sie ist in der Sprachenfrage der Stadt Freiburg ein Trumpf.» Allerdings dürfe Identität nicht Isolation heissen: «Wir definieren uns nicht als stur deutschsprachig.» Zu Beginn habe er versucht, mit Eltern nur deutsch zu sprechen. Nach einem Monat brach er den Versuch ab.

Zweisprachigkeit ist Trumpf

 Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Schule ist die Demografie. Der Anteil an perfekt Zweisprachigen unter den Schülern ist mit einem Drittel hoch. Der Unterricht werde daran angepasst, sagt Küenzi. Auch rein Deutschsprachige reden so am Ende ihrer Schulzeit gut französisch. Und ihr Bildungsniveau ist mit jenem ihrer welschen Altersgenossen vergleichbar. Küenzi verweist darauf, dass viele seiner Schüler nach der OS erfolgreich weiter fahren. « Das hat sich im welschen Kantonsteil herumgesprochen. So sind unsere Realschüler oft zweisprachig, das ist ein Trumpf bei der Lehrstellensuche.»

Stolz ist Küenzi, dass er die Entwicklung der DOSF zu einer modernen Orientierungsschule begleiten konnte. «Sie hat einen guten Ruf und hat eine exzellente Zusammenarbeit mit der Uni.» Stolz ist er auch, dass das Bauprojekt für ein neues Schulhaus nun nach jahrelangem Kampf auf einem guten Weg ist. «Der Gemeinderat hat jahrelang schlicht nicht hingeschaut. Er fand, es brauche keine eigene Schule für die Deutschsprachigen. Ich fand das fatal.»

Die Bedingungen für den Unterricht seien unhaltbar. Zum Beispiel habe seine Schule keine eigene Turnhalle und müsse sich irgendwie behelfen. Deshalb habe er sich politisch für das Projekt eingesetzt. Die Idee der Stadtregierung, den Bau in zwei Etappen durchzuführen, konterte Küenzi mit dem Argument: «Man kann keine halben Schulen bauen.» Der Generalrat folgte ihm einstimmig. Und am Dienstag wurde bekannt, dass das Oberamt des Saanebezirks den Bau bewilligt hat.

Der Kampf war wichtig, sagt Küenzi im Nachhinein. «Die Nägel sind nun eingeschlagen.» Allerdings: Es wurmt ihn, dass das Schulhaus noch immer nicht steht. «Diese Schule müsste heute gebaut sein.» Das frühere Projekt wurde aus finanziellen Gründen zurückgestutzt: «Das neue ist bescheidener angelegt. Solche Vorhaben bewegen sich immer zwischen Wunsch und Notwendigkeit.» Das sei für ihn zwar nachvollziehbar, «aber es ist schade, wenn man bei einem Schulhausneubau knapp kalkulieren muss. Wenn wir nicht das Raumprogramm anbieten können, das wir für nötig halten, spürt man das irgendwo.» Seine Mitarbeiter hätten keine überbordenden Wünsche angemeldet, betont Küenzi.

Schule mit Brückenfunktion

 Die Zukunftsaussichten der DOSF sind widersprüchlich. Der Anteil der Deutschsprachigen in der Stadt sinkt, erst recht nach einer Fusion mit den umliegenden Gemeinden. Somit schwindet das klassische Zielpublikum der Schule. Doch die Fusionen werden nicht viel ändern, denn die Gemeinden trügen die Schule jetzt schon mit, «wenn auch zum Teil zähneknirschend». Zudem wechseln viele Kinder von der französischen Primarschule zur DOSF. «Wir nehmen eine wichtige Brückenfunktion wahr.»

Zur Person

Ende eines langen Arbeitsweges

Jürg Küenzi wurde im November 2002 als Nachfolger von Matthias Wattendorff Direktor der DOSF. Der heute 63-Jährige war von 1973 bis 2002 Reallehrer, davon während 23 Jahren an der OS Düdingen. Er hatte sich in den Bereichen Schul- und Qualitätsentwicklung, Projektmanagement und Kommunikation weitergebildet und war zeitweilig auch an der Uni tätig. Als Pensionierter wolle er nach seiner arbeitsintensiven Amtszeit einen Gang zurückschalten, sagt Küenzi. «Ich bin nicht unglücklich, wenn ich eine Weile lang keine festen Perspektiven oder Pläne habe.» Sein Nachfolger als Direktor der DOSF ist der Stadtfreiburger Patrick Furter.fca

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