Dieses Sensler Zwillingspaar trifft sich am Wochenende mit seinesgleichen

Die Zwillinge Eveline Currat und Christiane Köstinger besuchen regelmässig die Schweizer Zwillingstreffen. Nach drei Jahren Unterbruch gehts am kommenden Wochenende nach Altdorf.

Sie sehen sich schon sehr ähnlich, die beiden Zwillingsschwestern Eveline Currat und Christiane Köstinger. Beide arbeiten heute als Lehrerinnen. Beide betrieben als Jugendliche Leichtathletik in Düdingen, wo sie als geborene Baeriswyl aufgewachsen sind. Als Kinder hatten sie sich das Zimmer geteilt. Gerade eineiigen Zwillingen werde nachgesagt, einen ganz besonderen Draht zueinander zu haben. Die beiden 42-Jährigen sind da keine Ausnahme. «Wir ticken schon sehr ähnlich», meint Köstinger. «Sicherlich haben wir eine sehr spezielle Bindung zueinander. Ich muss aber hinzufügen, dass wir auch zu unseren beiden anderen Geschwistern eine sehr gute Beziehung haben», sagt Currat.

Getrennte Wege in der Orientierungsschule

«Als Kinder waren wir extrem schüchtern. Wir hatten ja uns, und das reichte», erinnert sich Currat zurück. Heute werden Zwillinge schon im Kindergarten bewusst getrennt, damit sie sich besser entfalten können. «Häufig ist ein Zwilling dominant, was bei uns aber nicht der Fall war», sagt Currat. Aber das Bedürfnis, auch mal getrennte Wege zu gehen, bekamen auch die beiden Schwestern aus Düdingen. «In der 6. Klasse haben wir angefangen, uns gegenseitig zu nerven», blickt Köstinger zurück.

In der Orientierungsschule sassen die beiden dann in getrennten Klassen. Jede hat sich einen eigenen Freundeskreis aufgebaut, und sie absolvierten unterschiedliche Ausbildungen. «Ich machte ursprünglich eine kaufmännische Lehre und kam erst später zum Lehrerberuf», erzählt Köstinger. Ihre Schwester absolvierte nach der obligatorischen Schulzeit das Lehrerinnenseminar. Im Gegensatz zu anderen Zwillingen leben die beiden auch nicht im gleichen Haus oder sind direkte Nachbarn. Currat wohnt mit ihrer Familie in Villars-sur-Glâne, Köstinger mit ihrer Familie in Tafers.

Seit 2004 im Verein

Obwohl sie sich charakterlich sehr ähnlich sind, pflegt jede der beiden Frauen einen individuellen Stil. Currat ist seit einigen Jahren Vegetarierin, Köstinger nicht. Currat bevorzugt eher elegante Kleider, während sich Köstinger mehr sportlich kleidet und Piercings sowie Tattoos hat. «Als Kinder trugen wir oft die gleichen Sachen, aber in unterschiedlichen Farben», blickt Currat zurück. 

Seit 2004 sind die beiden auch Mitglieder beim Schweizerischen Zwillingsverein. Das erste Zwillingstreffen in Einsiedeln bleibt ihnen dabei in ganz besonderer Erinnerung: «Wir wollten nicht speziell auffallen und haben uns deshalb bewusst unterschiedlich gekleidet», erzählt Currat. Was sie nicht wussten: Bei den jährlichen Treffen des Vereins ist es üblich, dass sich die jeweiligen Zwillinge genau gleich anziehen. «Der Austausch mit anderen Zwillingen ist schon spannend», sagt Köstinger.

Kaum bekannt in der Romandie

Nach einer dreijährigen Corona-Pause wird nun am Wochenende in Altdorf wieder ein Anlass organisiert. Dort wird auch entschieden, wo das Treffen in zwei Jahren durchgeführt wird. «Wir werben für ein Zwillingstreffen in der Region Lausanne/Vevey», sagt Köstinger. Denn in der Romandie ist der Verein bis jetzt noch sehr wenig bekannt. Das bisher am weitesten im Westen der Schweiz organisierte Zwillingsfest wurde 2017 durchgeführt – in Freiburg.

Auch international finden Zwillingstreffen statt, beispielsweise in Österreich oder den USA. Da diese immer im Juni durchgeführt werden, ist eine Teilnahme für die beiden Lehrerinnen aus dem Kanton Freiburg schwierig. «Aber irgendwann einmal wollen wir schon hingehen», sagt Currat.