Eishockey 1. Liga: Ungefährdeter und verdienter 5:3-Heimsieg der Düdingen Bulls
Autor: Von MICHEL SPICHER
Nach der Partie war man sich im Lager um Trainer Peter Weibel einig: «Das Positive sind die gewonnenen drei Punkte. Alles andere sollten wir möglichst schnell vergessen, denn wir haben höhere Ansprüche an unser Spiel, als das, was wir heute gezeigt haben.» Dass es trotzdem zu einem Sieg reichte, verdanken die Einheimischen auch ein bisschen ihrem Gegner, den man allgemein stärker erwartet hatte, als er sich am Samstagabend in der Eishalle SenSee präsentierte. Die Gäste vermochten einzig in Überzahl etwas Druck zu erzeugen; bei fünf gegen fünf bestimmten die Bulls jeweils Spielrichtung und Tempo, wenn auch nur ein gemächliches.
Fünf bis sechs Minuten pro Drittel
Nach dem verschlafenen ersten Drittel und dem 0:1-Rückstand erhöhten die Einheimischen den Rhythmus. Phasenweise präsentierten sie gelungene Spielzüge und flüssige Kombinationen. «Pro Drittel haben wir fünf bis sechs Minuten gutes Hockey gezeigt, so wie wir dies wollen und eigentlich auch können», lobte und kritisierte Trainer Peter Weibel seine Jungs zugleich. Während diesen Phasen kamen seine Schützlinge zu ihren Toren, mal schön herausgespielt (Celios 2:1 und Fontanas 4:2), mal nach gelungenen Einzelaktionen (Genazzis 3:1 und Fasels 5:2). Jeweils dann, wenn die Bulls ihre Angriffe mit Tempo vortrugen, brannte es lichterloh vor Goalie Weiss, der nicht immer den sichersten Eindruck machte und des Öfteren die Scheibe nach vorne abprallen liess. Beim 4:2 bedankte sich Fontana und schob zur Vorentscheidung ein. Trotz der fünf Treffer fiel die Torausbeute bei den Bulls gemessen an den Torchancen zu gering aus. In dieser Hinsicht besteht sicherlich noch Steigerungspotenzial.
Unsichere Abwehr
Ebenfalls noch Verbesserungspotenzial besteht in der Verteidigung der Sensler. Bei den drei Gegentreffern hinterliessen sie jeweils einen fahrigen Eindruck. Da liess man gegnerische Stürmer ungedeckt gewähren (beim 0:1), störte sie zu wenig energisch (beim 3:2) oder wechselte im denkbar ungünstigsten Moment die Linie (beim 5:3). Mit solchen Aktionen machte man den eigentlich inferioren Gegner jeweils wieder stark und brachte ihn zurück ins Spiel. Als Folge davon musste der glänzende Hüter Buchs einige Male eingreifen, als es eigentlich hätte vermieden werden können. Glücklicherweise waren die zahlreichen Schüsse von der blauen Linie abermals eine sichere Beute seiner Fanghand. «Uns fehlt noch etwas die Abstimmung», erklärte Weibel die Unsicherheiten in der Hintermannschaft. «Unser Trainingsfluss läuft noch nicht optimal. Kaum einmal können wir in Vollbestand trainieren.» Beruflich, gesundheitsbedingt oder wegen Militärdienst fehlten immer wieder Stammspieler.
Düdingen – Moutier 5:3 (1:1, 2:1, 2:1)
250 Zuschauer. – SR: Unterfinger (Boverio, Scheggia). – Tore: 11. Micaux (Schluechter, Braichet, Ausschluss Egger) 0:1; 20. Schafer (Ausschluss Spinelli) 1:1; 23. Celio (Bucher) 2:1; 28. Genazzi (Fasel) 3:1; 35. Braichet (Micaux, Schluechter) 3:2; 43. Fontana (Rigolet, Ausschluss Genazzi, Carnal) 4:2; 53. Fasel 5:2; 59. de Ritz 5:3. – Strafen: 12-mal 2 Minuten gegen den HCD; 9-mal Minuten plus 1-mal 5 Minuten und Matchstrafe (Carnal) gegen Moutier.HC Düdingen Bulls: Buchs; Machacka, Rigolet; Rey, Mottet; Jamusci, Bührer; Brechbühl, Egger, Schafer; Bürgy, Fontana, Thalmann; Genazzi, Celio, Fasel; Malgin, Flury.Moutier: Weiss; Schüpbach, Aubry; Lehmann, Boillat; Zbinden, Spinelli; Kohler, Carnal, de Ritz; Charmillot, Lapaire, Koulmey; Braichel, Schluechter, Micaux.