Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Durch Villars-sur-Glâne tuckern und Gutes tun – ein luftiges Vergnügen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wir sind nicht in Bangkok, befinden uns nicht auf einer touristischen Stadtrundfahrt durch Zürich, nein, wir tuckern mit einem Tuk-Tuk auf den Strassen von Villars-sur-Glâne. Wobei es das Wort tuckern nicht ganz trifft, denn der junge Chauffeur legt einen durchaus rasanten Fahrstil an den Tag. Wir überfahren grosse Kreuzungen und biegen in den Chemin des Eaux-Vives ein. Die Sonne bricht durch die Wolken, es ist warm und ein Gefühl von Fe­rien und Freiheit kommt auf. Und so fühlt es sich an, wenn man Gutes tut. «Tuk-Tuk, das ist ein Projekt, bei dem man nett ist, ohne dafür etwas zu verlangen», bringt es Fahrzeugbegleiter Ludovic auf den Punkt.

Am 14. Mai startete der Verein Reper mit dem Tuk-Tuk-Projekt. Es dient der sozialen und beruflichen Eingliederung von jungen Menschen zwischen 18 bis 25 Jahren. Gleichzeitig profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner von Villars-sur-Glâne davon: Sie können das Tuk-Tuk unter der Woche zwischen 9 und 17 Uhr kostenlos benutzen – sei es für Einkäufe oder einfach für Spazierfahrten auf dem Gemeinde­gebiet.

Job als Mittel zum Zweck

Der 24-jährige Bineam und der 20-jährige Ludovic sind Teil der fünfköpfigen Tuk-Tuk-Equipe von Villars-sur-Glâne. Sie sind immer zu zweit unterwegs. Sie kennen die Örtlichkeiten wie ihre eigene Hosen­tasche. Denn so will es das Projekt: Die Fahrer müssen in der Gemeinde wohnen. Bineam ist auf der Suche nach einer Lehrstelle und Ludovic überbrückt die Zeit zwischen Schulabschluss und Uni-Beginn. «Ich helfe gern», sagt Ludovic. Er habe schon viel gejobbt, aber noch nie im sozialen Bereich. Deshalb habe er sich für die Arbeit als Tuk-Tuk-Chauffeur respektive -Begleiter interessiert. Reper ist froh um das Engagement von Ludovic. Denn er besitzt ein Auto-Permis. «Wir haben gemerkt, dass unser eigentliches Zielpublikum oft keinen Führerschein hat», erzählt der Projektverantwortliche bei Reper, Pascal Jungo. Damit das Projekt aber starten konnte, berücksichtigte Reper auch andere Bewerbungen.

Bineam entspricht dagegen dem Profil, das Reper im Blick hat. Denn das Tuk-Tuk-Projekt ist nicht nur ein Mini-Job – die Fahrer verdienen brutto 18.50 Franken pro Stunde –, sondern verfolgt auch sozio-edukative Ziele: Der Verein Reper bietet jungen Arbeits­losen oder Sozialhilfebezügern eine umfassende Beratung in Bezug auf ihre Lebens- und Arbeits­situation. «Das Tuk-Tuk ist eigentlich eine Art Vorwand, um an die Menschen zu gelangen, die Hilfe brauchen», so Jungo.

Intergenerationell

Bineam und Ludovic halten mit ihrem Fahrzeug in einer Quartierstrasse und helfen einer Frau mittleren Alters einzusteigen. Sie ist krank und muss ihrem Arbeitgeber das Arztzeugnis vorbeibringen. «Ich finde solche Angebote witzig. Wenn ich in Paris bin, profitiere ich immer von solchen Aktionen», sagt sie. Zudem sei sie bustechnisch nicht so gut angebunden. «Nehmen wir Sie für den Rückweg wieder mit?», fragt Ludovic. «Das könnte dauern», meint sie. «Das ist kein Problem, wir kommen in einer halben Stunde wieder.» Ludovic muss sie nicht lange überzeugen.

Jungo betont den intergenerationellen Aspekt des Projekts. «Es ist ein Ort, wo sich Jung und Alt anders begegnen können.» Die Jungen lernten, mit älteren Menschen umzugehen, und die Älteren kämen mit jungen Menschen in Kontakt. Diese Unmittelbarkeit vermittelt auch das Fahrzeug. «Es ist offen, hat etwas Fröhliches, etwas Magisches, man kann einfach zusteigen.»

«Was, gratis?»

Noch ist das Projekt in der Startphase und muss erst bekannt gemacht werden. Zwischen vier und sieben Personen pro Tag haben das Angebot bisher genutzt. «Die Leute sind irritiert, dass es gratis ist», erzählt Ludovic.

Bineam fährt wieder los. Es ist Zeit, die Dame von vorhin nach Hause zu fahren. Hinter dem Steuer ist der junge Mann glücklich. «Als ich das Tuk-Tuk gesehen habe, habe ich es sofort geliebt», sagt er.

Evaluation

Wenn es sich bewährt, fährt das Tuk-Tuk weiter

Das Tuk-Tuk-Projekt schlägt drei Fliegen auf einen Streich: Es dient der beruflichen Wiedereingliederung sowie dem Zusammenhalt zwischen den Generationen und soll die Benutzer für den Langsamverkehr sensibilisieren.

Die Pilotphase dauert in Villars-sur-Glâne noch bis zum 13. Juli. Vom 3. September bis am 26. Oktober wird das Tuk-Tuk in der Stadt Freiburg unterwegs sein. «Bisher waren die Feedbacks der Fahrgäste sehr positiv», sagt der Projektverantwortliche, Pascal Jungo, von Reper. Für gebrechliche Menschen sei das Fahrzeug allerdings weniger geeignet.

Ob das Projekt weitergeführt wird, wird eine anschliessende Evaluation zeigen. «Wir wollen schauen, wer es nutzt und auf welchen Strecken.» Im Moment beschränkt sich das Angebot auf das jeweilige Gemeinde­gebiet. Auch das gilt es zu überprüfen.

rsa

Das Tuk-Tuk kann unter der Telefon­nummer 076 823 19 57 bestellt werden.

«Tuk-Tuk, das ist ein Projekt, bei dem man nett ist, ohne dafür etwas zu verlangen.

Ludovic

Tuk-Tuk-Chauffeur

Meistgelesen

Mehr zum Thema