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«Egal gegen wen und wo, ich bin bereit»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: frank stettler

Beim Stephanstagmeeting in Bern entthronte der 27-jährige Yves Studer am 26. Dezember 2008 durch technischen K.o. in der 11. Runde den Kroaten Verdan Akrap als Champion der Nicht-EU-Staaten im Mittelgewicht. Übermorgen Freitag steht die erste Titelverteidigung gegen Levan Shonia (Geo) an. Mittelfristiges Ziel wird für Studer ein EM-Kampf sein. Hiefür ist die «Beförderung» in die Europarangliste Voraussetzung. Ein mögliches Etappenziel dafür wäre der Gewinn eines Interkontinental-Titels bei einem der vier bedeutendsten Weltverbände (WBA, IBF, WBC, WBO).

Yves Studer, am Freitag verteidigen Sie Ihren EM-Titel der Nicht-EU-Staaten im Mittelgewicht gegen Levan Shonia. Was wissen Sie über den Georgier?

Ich kenne sein Palmares. Von seinen 13 Siegen als Profi gewann er neun Kämpfe vorzeitig durch knock-out. Demgegenüber stehen vier Niederlagen. Einen Kampf von Shonia habe ich auf DVD gesehen. Er kann einstecken, ist hart im Nehmen. Zudem hat er einen harten Schlag. Ab und zu geht er ausbruchsartig auf seinen Gegner los. Ich muss die Hände oben halten. Seine gute K.-o.-Bilanz spricht für ihn.

Sie stehen in Ihrer Kampfbilanz als Profi mit 21 Siegen in 21 Kämpfen zu Buche, davon fünf durch knock-out. Fehlt Ihnen der Punch?

Ich bin sicher nicht der Boxer mit dem härtesten Schlag. Ich bin eher einer, der seinen Gegner zermürbt. Aber ich bin daran, an dieser Sache zu arbeiten. In den letzten sieben Kämpfen gewann ich viermal durch technischen K.o. Es kommt also langsam. Den Punch hat man, oder man hat ihn nicht. Sicher sind die Schlagkraft wie die Geschwindigkeit oder die Reflexe bis zu einem gewissen Grad trainierbar. Letztlich geht es aber darum, seine eigenen Stärken zu nutzen.

Nach Ihrem Titelgewinn waren Sie zweimal in den USA. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Das erste Mal ging ich Ende Januar für vier Wochen rüber, in die Nähe von New York. Ich war in einem kleinen Kaff, rund zweieinhalb Stunden von Manhatten, untergebracht. Ich machte nichts anderes als trainieren, drei- bis viermal am Tag unter der Leitung von Bill White, der mich bereits für den Kampf im Dezember gegen den Kroaten Akrap betreut hat. Diese Zeit hat schon etwas auf die Moral geschlagen. Immerhin hatte ich in meiner Wohnung einen Laptop mit Internetanschluss, auch wenn die Verbindung nicht der Hammer war … Dann kehrte ich zurück in die Schweiz und bestritt einen Kampf in Montreux (am 14. Mai schlug er in einem Nicht-Titelkampf den Franzosen Lecrosnier in der 5. Runde durch technischen K.o.; Anm. der Red.). Anschliessend ging es noch einmal nach New York, diesmal aber in den Stadtbezirk Brooklyn. Dort habe ich mit Trainer Bob Jackson im bekannten Gleason’s Gym trainiert, einmal am Tag.

Wie verlief die unmittelbare Vorbereitung für den Kampf vom Freitag? Was passiert jetzt noch bis zum Fight?

In einem Trainingscamp in Bern habe ich mich gezielt vorbereitet. In meinem Club habe ich genügend Sparringspartner. Dem Sieg steht nichts im Weg. Vergangenen Samstag hatte ich mein letztes hartes Training. Bis zum Kampf geht es nun darum, die Muskeln ein bisschen zu bewegen und das Gewicht zu halten.

Sie kämpfen wieder im Berner Kursaal. Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Mir ist egal, gegen wen und wo ich boxe. Aber es ist natürlich extrem schön vor heimischem Publikum zu boxen. Die Zuschauer geben mir viel und ich kann ihnen im Gegenzug etwas zurückgeben, in der Form eines guten Kampfes.

Seit gut einem halben Jahr konzentrieren Sie sich nur noch auf das Boxen. Welches sind die Auswirkungen?

Bis vergangenen November arbeitete ich noch halbtags als Kurier. Jetzt kann ich die Ruhephasen viel besser planen und einhalten, was wichtig ist. Das Trainingsprogramm ist strukturierter.

Wie lebt es sich vom Boxen?

Ich lebe nicht unter der Brücke. Klar, grosse Sprünge kann ich mir keine erlauben. Aber dank der Sponsoren und Manager, die gut für mich arbeiten, kann ich mich nicht beklagen. Für den Titelkampf vom Freitag kassiere ich so um die 10 000 Franken.

Ihr Ziel wird das Ausland sein, wo es mehr zu verdienen gibt?

Sicher würde ich im Ausland einiges mehr verdienen. Aber zunächst wollen wir den Titel in der Schweiz behalten. Mein Club organisiert die Kämpfe. Es ist ein Geben und ein Nehmen. Ich bin mit der Börse zufrieden. Zudem wollen wir Boxen in der Schweiz populärer machen. Ich denke, das Interesse ist da. Wir sind auf einem guten Weg.

Was ist Ihr Traum?

Jeder will ganz nach oben. Ich stecke meine Ziele hoch und deshalb sage ich, dass ich Weltmeister werden will. Auf dieses Ziel arbeite ich hin.

Mögliche Gegner in Ihrer Gewichtsklasse wären die bekannten amtierenden Weltmeister Arthur Abraham (IBF) und Felix Sturm (WBA) …

Bis ich so weit wäre, ist fraglich, ob diese dann noch aktiv sind. Aber wie bereits erwähnt, egal gegen wen und wo ich boxe, ich bin bereit.

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