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Ein 20-Jähriger als Hoffnungsträger

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Die Sieger der fünf Vierer- und zwei Dreiergruppen sowie die sechs besten Gruppenzweiten qualifizieren sich nach dieser zweiten Qualifikationsrunde für die Europameisterschaft 2015. Wo diese stattfinden wird, ist noch offen. Ursprünglich hätte die Endrunde in der Ukraine ausgetragen werden sollen. Die höchst angespannte politische Situation, in welchem sich das Land befindet, lässt dies aber nicht zu.

Die Schweiz kämpft in einer Dreierpoule mit Russland und Italien um die erstmalige EM-Teilnahme seit 1955. Sie tut dies als klarer Aussenseiter. Sowohl die Russen als auch die Italiener gehören zur europäischen Spitze. Eine Qualifikation der Schweizer käme deshalb einem Wunder gleich. «Dass wir gegen zwei Top-10-Teams aus Europa spielen, ist umso motivierender», sagt Dusan Mladja, der Captain der Schweizer Equipe. «Unser Ziel ist es, dass wir in jedem Spiel im letzten Viertel noch am Gegner dran sind.»

«Will Führungsrolle»

Viel Verantwortung wird bei dieser grossen Aufgabe auf den Schultern von Clint Capela lasten. Der 20-jährige Genfer wurde Ende Juni in der ersten Runde des NBA-Drafts an 25. Position von den Houston Rockets gezogen und wurde von den Texanern unlängst mit einem Vertrag ausgestattet, der ihm in seiner ersten NBA-Saison 991 000 Dollar garantiert. Capela ist nach dem Waadtländer Thabo Sefolosha der zweite Schweizer Basketballer in der amerikanischen Profi-Liga. Während Capela die gesamte EM-Kampage mit der Schweiz bestreiten wird, ist die Präsenz von Sefolosha weiter in der Schwebe. Der Guard–der im Sommer von den Oklahoma City Thunder zu den Atlanta Hawks gewechselt hatte–wird am Sonntag (16 Uhr) in Freiburg gegen Russland sicher nicht dabei sein. Ob er für die folgenden Spiele (17. August in Italien, 20. August in Russland und 28. August in Bellinzona gegen Italien) auflaufen wird, entscheidet sich am Wochenende.

 In Abwesenheit von Sefolosha rückt Power Forward Capela, der sich seit geraumer Zeit mit Adduktorenproblemen herumschlägt, aber einsatzbereit ist, vollends ins Zentrum des Interesses. Der 208 Meter grosse Modelathlet, der in der abgelaufenen Saison mit Chalon-sur-Saône zum besten jungen Spieler der französischen Liga sowie als Spieler mit der grössten Leistungssteigerung ausgezeichnet wurde, scheut sich nicht vor dieser Verantwortung. «Ich will eine Führungsrolle in dieser Mannschaft übernehmen. Wie für meine Teamkollegen ist es auch für mich eine grosse Herausforderung, gegen zwei solch starke Gegner zu spielen.»

Aleksic zählt auf Capela

Für Capela bieten die Länderspiele gegen physisch robuste Mannschaften die Chance, sich für die kommenden Aufgaben in Übersee zu wappnen. «Vor einigen Wochen habe ich mit künftigen Mitspielern von Houston in Las Vegas anlässlich der Summer League der NBA trainiert. Körperlich geht es da ganz anders zur Sache.» Er sei jedoch auf einem guten Weg. Trainiert hat er zudem seinen Wurf aus der Mitteldistanz. Dieser werde in der NBA immer wichtiger. Bevor Capela aber im September nach Houston zurückkehren wird und dort unter anderem mit der Rockets-Legende Hakeem «The Dream» Olajuwon, der dem Trainerstaff von Houston angehört, arbeiten wird, gilt seine volle Konzentration dem Schweizer Nationalteam.

Sowohl gegen Russland als auch gegen Italien kommt der Position Capelas laut Nati-Coach Petar Aleksic eine zentrale Bedeutung zu. «Russland ist ein physisch sehr starkes Team, besonders unter dem Korb.» Er zählt deshalb auf die Reboundstärke von Capela und auch auf Gregg Brunner, der seit Jahren beim italienischen Spitzenclub Reggio Emilia spielt. «Italien spielt ganz anders, bevorzugt über die Guards. Auf den Innenpositionen haben wir dank Capela und Brunner Vorteile.»

Jonathan Kazadi und Trainer Petar Aleksic sind nur zwei von total fünf Olympic-Akteuren in der Schweizer Nati. Bild Vincent Murith

 

Polemik: Als zwei Olympic-Ausländer zu Schweizer Nationalspielern wurden

E rst seit ein paar Wochen im Amt des Präsidenten von Swiss Basketball ist Giancarlo Sergi bereits gefordert. Ursache ist das Vorgehen von Nationalcoach Petar Aleksic während der Vorbereitung auf die anstehenden EM-Qualifikationsspiele.

Nicht genügend Spieler

Über 30 Spieler hatte Aleksic, der nebst dem Nationalteam auch Freiburg Olympic trainiert, in einer ersten Phase für die Vorbereitung aufgeboten. In das erste von zwei Trainingslagern reisten nach unzähligen Absagen aus den verschiedensten Gründen letztlich nur gerade ein gutes Dutzend Spieler nach Rumänien. Weil aber von den anwesenden Akteuren der eine oder andere angeschlagen war, hätte Aleksic in den beiden Testspielen gegen die Gastgeber und Ägypten mit einem Rumpfteam antreten müssen. «Ich konnte nicht mit weniger als zehn Spielern rotieren, dies nicht zuletzt wegen der Verletzungsgefahr. Deshalb habe ich Nemanja Calasan und Slobodan Miljanic angefragt, ob sie aushelfen können.» Der Serbe und der Montenegriner, die bei Olympic unter Aleksic spielen, sagten zu und trugen in den zwei Testspielen das Trikot der Schweiz. Davon bekamen einige Club-Präsidenten aus der Schweiz Wind und reagierten verschnupft. Allen voran Lugano-Präsident Alessandro Cedraschi, der dieses Vorgehen als einen Skandal bezeichnete. Aleksic selbst versteht nicht, weshalb sein Vorgehen derart weite Kreise zog. «Statt eine Polemik um Calasan und Miljanic zu starten, sollte man vielmehr der Frage nachgehen, weshalb so viele Spieler einem Nati-Aufgebot nicht Folge leisten.»

Nichtsdestotrotz hat Swiss Basketball eine interne Untersuchung eingeleitet. Am Dienstag wurde Aleksic angehört. «Wir stehen zu 100 Prozent hinter Trainer Petar Aleksic», sagt Giancarlo Sergi. «Er hat in den letzten Wochen ein tolles Team geformt und wir werden uns hüten, das kaputtzumachen.» Hingegen ist für sie nicht akzeptabel, dass derart viele Spieler ein Aufgebot für die nationale Auswahl einfach ausschlagen würden. «Worauf diese fehlende Motivation begründet ist, gilt es aufzuarbeiten.»

Wohl keine Konsequenzen

Konsequenzen dürfte der Einsatz der Olympic-Ausländer Calasan und Miljanic im Schweizer Nationalteam also keine haben. Auch nicht vonseiten vom Internationalen Verband Fiba, da es sich nur um Testspiele gehandelt hat. fs

Schweizer Kader

Mit Kazadi, Mladjan, Kovac und Cotture

4 Jonathan Kazadi (Olympic)

6 Dusan Mladjan (Kragujevic/Ser)

7 Marko Mladjan (Olympic)

8 Cédric Mafuta (Monthey)

9 Roberto Kovac (Olympic)

10 Alexis Hermann (Boncourt)

11 Thabo Sefolosha (Atlanta/USA)

12 Nicolas Dos Santos (Boncourt)

13 Clint Capela (Houston/USA)

14 Gregg Brunner (Emilia/It)

15 Arnaud Cotture (Olympic)

20 Brian Savoy (Neuenburg)

21 Oliver Vogt (ohne Club)

22 Evrard Atcho (Massagno)

Trainer:Petar Aleksic (Olympic).

EM 2015. 2. Quali-Runde. Gr. G:Sz – Russ So. 16.00 (Freiburg). It – Sz 17. Aug. Russ – Sz 20. Aug. Sz – It 28. Aug. (Bellinzona).

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