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Ein äusserst schwieriges Bienenjahr hat noch kein gutes Ende gefunden

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2023 war und ist ein schwieriges Jahr für Imker und ihre Bienen: Nässe, Kälte, Trockenheit und bis anhin keine Frostnächte sind eine Herausforderung. Deutschfreiburger Imker hoffen nun, dass die Tiere den Winter überleben.

Kalt und nass war der Frühling in diesem Jahr. Deshalb konnten die Honigbienen der Imkerinnen und Imker in vielen Regionen der Schweiz die Blüten der Apfelbäume oder der Blumen auf den Wiesen nur spärlich anfliegen. Das spiegelt sich nicht nur in geringeren Obsterträgen nieder, sondern auch bei der Frühlingshonigernte: Gemäss dem Dachverband der Schweizer Imker, Apisuisse, liegt der Honigertrag mit durchschnittlich 5,9 Kilogramm pro Bienenvolk unter der Hälfte des Ertrags von 2022 und auch unter dem langjährigen Durchschnitt von 7,5 Kilogramm. Im Juni und Juli war das Wetter zwar besser für die fleissigen Bienen, doch auch der gute Ertrag an Sommerhonig konnte die niedrige Frühlingsernte nicht wettmachen: Gemäss Apisuisse ernteten die Imkerinnen und Imker in der Schweiz und in Liechtenstein während des Jahres 2023 durchschnittlich 17,1 Kilogramm Honig pro Bienenvolk. 2022 waren es sensationelle 23,9 Kilogramm, der langjährige Durchschnitt liegt bei rund 20,4 Kilogramm.

Die Situation sieht jedoch nicht überall gleich aus. Das zeigt sich im Gespräch mit Max Felser aus Gurmels, Präsident des Imkervereins Deutschfreiburger Seebezirk: «Es hängt sehr stark von der Lage ab. Bereits 100 Meter Höhenunterschied beeinflussen die Blütezeit und je nach Wetter schlussendlich auch den Honigertrag.» Die Blütezeit sei im oberen Seebezirk im Vergleich zum Grossen Moos zehn Tage später. «Aber wenn ein Kälteeinbruch oder, wie dieses Jahr, eine Regenzeit kommt, können die Bienen nicht fliegen.» Er habe von den Imkern aus dem Bezirk beides gehört: «Gut und nicht so gut.» Das Jahr stehe halt auch im Schatten des genialen Honigjahres 2022. So eine gute Ernte könne es eben nicht immer geben. 

Die Bilanz seiner eigenen Bienenvölker in Gurmels und Guschelmuth sehe gut aus: Es sei kein schlechter Ertrag und er liege über dem Schweizer Durchschnitt.

Wir hatten im oberen Seebezirk Glück: Als es blühte, war das Wetter wieder besser.

Max Felser
Präsident Imkerverein Deutschfreiburger Seebezirk
Eine fleissige Honigbiene in einem Garten im Seebezirk. 
Bild Etelka Müller

Brisante Situation

In Bezug auf die Varroamilbe, die als Parasit an Honigbienen lebt, sei die Situation aktuell brisant. «Jetzt ist es gefährlich in Bezug auf die Varroamilbe. Weil es so warm ist, legen die Königinnen noch immer», sagt Max Felser. Es habe leider noch kaum eine Nacht gegeben mit Minustemperaturen:

Wir Imkerinnen und Imker warten alle sehnsüchtig auf tiefere Temperaturen, auf Frostnächte. 

Max Felser
Präsident Imkerverein Deutschfreiburger Seebezirk

Es sei viel einfacher, die Varroa zu bekämpfen, wenn die Königin nicht legt und im Bienenvolk keine geschlossene Brut mehr vorhanden ist. Denn die Milben vermehren sich ausschliesslich in der geschlossenen Brut: «Die Bienen sorgen für eine Temperatur von 35 Grad für die Brut und für die passende Luftfeuchtigkeit: Es ist ein konstantes Klima.» 

Max Felser hat mit seiner Frau Edith 2019 mit dem Imkern begonnen und eine zweijährige Ausbildung absolviert. «Wir haben mit der Pensionierung damit angefangen, denn es ist ein zeitaufwendiges Hobby.» Der Imkerverein sei wichtig für den Austausch von Erfahrungen: «Denn die Arbeit mit den Tieren zeigt, dass es immer wieder anders ist.» 

Sie fliegen noch immer

Auch die Präsidentin des Imkervereins des Sensebezirks, Franziska Ruprecht, wünscht sich Kälte: «Dass die Bienen dieser Tage immer noch fliegen, ist sehr speziell.» Sie rechne damit, dass sie ihren Völkern bereits im Januar Futterteig geben muss:

Die Honigbienen verbrauchen im Moment viel Nahrung und Energie.

Franziska Ruprecht
Präsidentin Imkerverein des Sensebezirks

Es sei ein herausforderndes Jahr für die Imkerinnen und Imker: «Der Frühling war zu luftig, zu kalt und zu nass.» Je nach Standort sei der Ertrag an Frühlingshonig höher oder geringer ausgefallen: «Es war sehr unterschiedlich. Gerade in der Region Ueberstorf gab es fast keinen Honig.» Die Trockenheit im Juli brachte nicht wirklich Verbesserung: «Es gab kaum Waldhonig, weil der Honigtau auf den Blättern eingetrocknet ist.» Anders als Blütenhonig entsteht Waldhonig nicht aus gesammeltem Blütennektar, sondern aus Honigtau, den Ausscheidungen von Insekten wie Blattläusen.

Eine Wabe voller Bienen.
Archivbild Aldo Ellena

Alles ist möglich

Ende August habe sich die Situation zwar etwas verbessert und die Bienen hätten Waldhonig eintragen können, es bleibe aber spannend: «Es ist sehr lange warm und es hat viel geblüht, das kommt auch den Varroamilben zugute», sagt Franziska Ruprecht. Sie habe bereits Meldungen von Imkern erhalten, die ihre Völker verloren hätten wegen der Parasiten. «Im Moment sind verschiedene Szenarien möglich, das Jahr bleibt eine Herausforderung.» In die Bienenstöcke hineinzuschauen mache aktuell keinen Sinn: «Wir würden die Propolis-Schicht zerstören.» Die Bienen überziehen die Innenwände ihrer Behausung mit dieser Substanz und stopfen Ritzen und Spalten: Propolis, ein Gemisch aus Harzabsonderungen von Pflanzen, denen die Bienen eigene Sekrete beimischen, wirkt desinfizierend, dient der Hygiene und zur Isolierung der Behausung.

Deshalb heisse es jetzt, abzuwarten: «Die Natur reguliert sich selber, das müssen wir als Imker akzeptieren.» Mit dem Wetter seien die Imker geknebelt: «Wir können nur unser Bestes geben.» Es sei oft nicht die Schuld des Imkers, dass ein Volk nicht überlebt. 

Wir sind froh, wenn unsere Völker überleben und wir sind dankbar, wenn sie uns auch noch Honig schenken können. 

Franziska Ruprecht
Präsidentin Imkerverein des Sensebezirks

Klar gebe es gewisse Erfahrungswerte, aber es spielten so viele Faktoren eine Rolle und es sei immer wieder anders: «Es ist eine dauernde Auseinandersetzung mit der Natur. Die einen Imker haben nun Angst vor Verlusten im Winter und die anderen eventuell schon alles verloren.»

Mit Blick auf das neue Jahr und ihre Völker sagt die Präsidentin: «Es ist jetzt alles möglich.»

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