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Bereits zwei Jahre Tageszentrum «Banc Public» im Schönberg

Im Tageszentrum «Banc Public» haben Vertreter der Sozialinstitutionen über das Phänomen des Ausschlusses aus der Gesellschaft diskutiert. Kein Zufall. Mit dem Zentrum wurde nämlich ein neues Element dagegen geschaffen.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

Am Ausgangspunkt des Tageszentrums standen zwei Ereignisse: Eine Studie dreier Sozialarbeiterinnen über «ungedeckte soziale Bedürfnisse im Kanton Freiburg» und die Beobachtung der Notschlafstelle «La Tuile», dass viele Besucher am Morgen nicht wussten, wie sie ihren Tag verbringen sollten. Dies erklärte Direktorin Anne-Marie Schmid Killic am thematischen Nachmittag vom Mittwoch. Nach einer Machbarkeitsstudie mit Leuten von der Front wurde schliesslich im Herbst 2002 das Tageszentrum «Banc Public» im Schönberg geschaffen. Es sollte einige dieser Bedürfnisse befriedigen.

Für themenübergreifende
Bedürfnisse

Die Diskussion über den Ausschluss bot den vielen Vertreterinnen und Vertretern sozialer Institutionen die Möglichkeit auf die Studie von 1998 zurückzublicken. Co-Autorin Maria-Elvira Nordmann rief in Erinnerung, dass direkte Bedürfnisse für Kinder, Arbeitslose, alte Leute, Drogenabhängige oder Obdachlose über spezialisierte Institutionen wie Krippen, RAV, Altersheime, Tremplin und La Tuile abgedeckt seien.

Für themenübergreifende Bedürfnisse fehlten aber die Strukturen – für die Suche nach Anerkennung,
Sicherheit, soziale Kontakte, Aus-
bildung, Beratung, Informationen, Integration und Prävention. «Vielen der befragten Leute fehlten aktuelle gemeinsame Werte», sagte Nordmann.

Die drei Autorinnen hatten abschliessend Forderungen formuliert. Da neue Strukturen für alle diese vom Staat ungedeckten Bedürfnisse nicht realistisch waren, sollten Koordination und Zusammenarbeit unter den Sozialeinrichtungen verbessert, die Bevölkerung mobilisiert und eine informelle, lebensnahe Struktur geschaffen werden, wo sozial Schwache und Arme Verbindungen untereinander knüpfen, Erfahrungen teilen und einander zuhören könnten.

Viele Bedürfnisse befriedigt

Laut Direktorin Schmid funktioniert dies im «Banc Public» sehr gut. Die meisten Besucher des Zentrums suchen einen Neuaufbau ihrer sozialen Beziehungen und neues Vertrauen in sich und ihre Umgebung. Auch kann man im «Banc Public» einfach nur essen, sich waschen und wieder gehen. «Wir wollen ein Zentrum ohne Vorurteile sein. Es hat Platz für alle», sagte sie.

Das Tageszentrum hat laut Tagungsleiter René Knusel von der Uni Lausanne gerade in seiner breiten Ausrichtung seine Berechtigung. Es sei keine spezialisierte Einrichtung, aber habe es gut gelöst, dass es viele verschiedene Anliegen und Anfragen befriedigen könne.

Gemäss Direktorin Anne-Marie Schmid bleiben Schwierigkeiten bei der Abhängigkeit von sozialer Unterstützung. Umgekehrt möchten einige Besucher der Tagesstätte auf keinen Fall Sozialhilfe beantragen, obwohl sie Anrecht dazu hätten. Ausserdem müssten die Partnerschaften mit existierenden Institutionen verstärkt und die Komplementarität verbessert werden.

Grundproblem oft fehlendes Taggeld

Ein wichtiger Programmpunkt waren am Mittwoch die vom Sozialstaat Vergessenen. Der Walliser SP-Nationalrat und Neuenburger Uni-Professor Stéphane Rossini stellte eine neue Publikation darüber vor. Es ging dabei um die Positionierung der rund 3000 Institutionen ohne lukratives Ziel im Sozialstaat Schweiz. «Jede Epoche hat Vergessene oder Dazwischengeratene», sagte Rossini und sprach viel über die versteckte Armut. Die Ursachen für Armut seien oft komplex und schwer fassbar. Je mehr man siebe, desto mehr Leute fänden im Sozialstaat keinen Platz. Ihm war vor allem aufgefallen, dass eine fehlende Taggeld-Versicherung viele kranke Leute in die Armut gebracht hatte. Auch dass viele gar keine Sozialhilfe wollten und dass die Systeme noch komplementärer sein sollten, hob Rossini hervor.

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