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Ein Jahr voller Höhepunkte – und Leiden!

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Ist ein Sportjournalist nicht gerade bei der Arbeit, ist er immer auch ein Sportfan. Zumindest wenn er sich nicht völlig in der Berufswahl vertan hat. Als ich deshalb jüngst am 1. Januar, diesem wunderbaren Tag, an dem die Welt stillsteht, die Strassen menschenleer sind und das Herumhängen auf der Couch niemals ein schlechtes Gewissen hervorruft, als ich mir also an diesem wunderbaren Tag den Sportkalender der kommenden Monate in Erinnerung rief, begann mein Herz höher zu schlagen. Olympische Spiele, NLA-Playoffs im Eishockey, Fussball-WM–Bamm!

 

 Als ich aber meine Gedanken weiter schweifen liess, Zeit dazu hat man ja an diesem wunderbaren 1. Januar, bereitete mir dieses fantastische Programm gleichzeitig Sorgen. Denn in meiner Rolle als Sportfan bin ich das Gegenstück zum sogenannten Modefan oder, noch schlimmer, dem Spassfan, bin ernst und treu und leidenschaftlich. Das Gegenstück zum oberflächlich Leidenschaft vortäuschenden Fanmeilen-Zuschauer, der sich eine Flagge um die Hüfte bindet, sich das Gesicht in den Landesfarben anmalt und anschliessend auch feiert und tanzt, wenn sein Team verliert. Das Gegenstück zum «Fan», der im Playoff-Final erstmals im St. Leonhard auftaucht, weil er über einen Sponsor ein Ticket erhalten hat und dann zetermordio schreit und die Spieler als Bande verwöhnter, fauler Weicheier beschimpft, wenn Gottéron verliert. Das Gegenstück zum «Fan», der nur alle vier Jahre seinen Fernseher für ein Skirennen einschaltet–,wenn die Olympiaabfahrt der Männer ansteht.

 

 Ein ernster, treuer und leidenschaftlicher Fan zu sein hat aber auch seine Nachteile. Schliesslich trägt das Wort Leidenschaft den Begriff «leiden» bereits in sich. Ich gebe es zu, ich habe früher wegen Fussballspielen auch schon geweint. Okay, ich bin nah am Wasser gebaut, weine sogar bei dümmlichen Hugh-Grant-Schnulzen, aber trotzdem, so eine Niederlage geht mir oft nahe. Und, oh ja, als Fan, dessen Sympathien in erster Linie Gottéron und der deutschen Fussballnationalmannschaft gehören, habe ich in den letzten Jahren oft gelitten. Bei Gottéron hat die Saison jeweils nur dann mit einem Erfolgserlebnis geendet, wenn das Team in den Playouts war. Ansonsten hat Freiburg noch nie ein letztes Saisonspiel gewonnen. Und die Deutschen, na ja, die haben mir seit Oliver Bierhoffs Schüsschen zum Golden Goal im Final der EM 1996 ebenfalls nie wieder ein freudiges Turnierende bereitet. Am Ende steht immer die Enttäuschung.

 

 Es wird 2014 wohl kaum anders sein. Da wären zuerst die Olympischen Spiele. Klar, es wird Erfolge für die Schweiz geben. Aber, ganz ehrlich, um mich über Medaillen von Halbschuhen wie Simon Ammann oder Dauergrinserinnen wie Lara Gut zu erfreuen, bin ich zu wenig patriotisch. Mitfiebern werde ich vor allem mit dem Schweizer Eishockeyteam. Einem Team, das erfahren wird, dass es nicht so leicht ist, zum Medaillenhelden zu werden, wenn auch die Gegner die besten Spieler aufstellen–Enttäuschung Nummer eins. Enttäuschung Nummer zwei wird kurz danach folgen, wenn Gottéron im Playoff-Final Bern im entscheidenden siebten Spiel an die Wand spielen und Ryan Gardner kurz vor Schluss einen missglückten Schuss eines Teamkameraden zum entscheidenden Treffer für Bern ablenken wird. Und als Deutschland-Fan weiss ich natürlich bestens, wann Enttäuschung Nummer drei folgen wird: im Halbfinal.

 

 Und dennoch, all diesen programmierten Tiefpunkten zum Trotz möchte ich meine Leidenschaft für den Sport auf keinen Fall missen. Als Sportfan ist es wie im wahren Leben: Nur wer wahre Gefühle zulässt und auch Tiefs erlebt, kann die Hochs wirklich geniessen. Meine Güte, jetzt klinge ich schon wie ein Aldi-Philosoph, ein Träume-nicht-dein-Leben-lebe-deinen-Traum-in-seinen-Facebook-Status-Schreiber. Höchste Zeit, diese ohnehin schon viel zu lange Kolumne zu beenden. Ich wünsche allen wahren Sportfans ein schönes Sportjahr 2014. Ein Jahr voller Freuden–undLeiden!

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