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Ein Leben für die Leichtathletik

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«Ich bin nach einem Training nie müder als vorher. Ich kann dabei den Kopf leeren und gehe mit einem guten Gefühl nach Hause», begründet Hubert Pauchard seine Motivation für die oftmals 15 bis 18 Stunden, die er pro Woche für die Trainingsleitung aufwendete. «Das waren auch schon 600 bis 800 Stunden im Jahr. Und die müssen vorerst gefunden werden», sagt er und weiss zu berichten, dass er deshalb oftmals früh morgens im Büro gewesen sei, um den Beruf nicht zu vernachlässigen. Motiviert hat ihn aber auch das Schaffen mit den Jungen. «Das erhält jung», meint er dazu und verheimlicht nicht, dass er als Ausbildner geboren ist, als Mensch, der sein Wissen gerne andern weitervermittelt, der zudem gerne mitgestaltet und mitredet. Aber auch das gute Leiterteam beim TSV Düdingen war und bleibt für ihn Ansporn, die Jugend auch für die Leichtathletik zu begeistern.

Ein glücklicher Trainer

Schon als knapp 17-Jähriger wurde sein Talent zum Leiten beim Turnverein Bösingen entdeckt, wo er auch Oberturner war. Nach dem ersten Leiterkurs in Magglingen Anfang 1965 folgten weitere Ausbildungen zum Jugend-und-Sport-Leiter 2 und 3, zum Instruktor und zum Experten, ergänzt durch unzählige Fortbildungskurse. Von 1981 bis 1999 war er auch Kantonaltrainer für Weitsprung, später für den Mehrkampf. Bekannt wurde er vor allem als Trainer und Coach des Unterschenkel-amputierten Urs Kolly, aber auch des blinden Lukas Hendry. Für seinen Einsatz für die Behinderten-Sportler wurde er auch reichlich «belohnt». So durfte er nicht nur als Nationalcoach des Schweizer Standing-Teams (Athleten, die nicht an einen Rollstuhl gebunden sind) an die Paralympics in Atlanta, Sydney, Athen und Peking reisen, sondern auch hautnah miterleben, wie sein Sprössling Kolly an diesen Spielen sechs Goldmedaillen gewann. «Es ist ein Glück, einen solchen Athleten trainieren zu dürfen. Dieses Glück haben nicht alle Trainer.»

Urs Kolly als Pionier

Pauchard schätzt Kolly nicht nur als selbstständigen Menschen und als hervorragenden Athlet, er hat ihn auch als Pionier auf dem Gebiet der Prothesen erlebt. «Er war der erste Athlet, der im Weitsprung auf der Prothese abgesprungen ist, weil sein rechtes Bein sein Sprungbein ist», sagt er. Aber auch sonst hat Kolly in Zusammenarbeit mit Spezialisten an der Prothese herumgetüftelt. «Urs ist in Atlanta mit 5,78 m Weltrekord gesprungen. In Sydney wurde er mit 6,25 m, in Athen mit 6,68 m Olympiasieger», sagt er, wobei die Leistungssteigerung nicht nur auf die verbesserte Prothese, sondern insbesondere auch aufs Training mit Bruno Knutti zurückzuführen war. «Athen war für mich das Highlight als Trainer», fügt Pauchard bei und bekommt glänzende Augen, wenn er sich an den Sieg von Kolly im Fünfkampf erinnert, als dieser im abschliessenden 400-m-Rennen seine persönliche Bestleistung um drei Sekunden verbesserte und dabei drei US-Athleten die Goldmedaille noch wegschnappte. «Seine Ehrenrunde mit der Schweizer Fahne vergesse ich nie.» Eine Herausforderung waren für Pauchard auch das Training und vor allem der Wettkampf mit Hendry. «Wir haben an internationalen Wettkämpfen den Deutschen, Engländern, Franzosen abgeschaut, wie sie die blinden Athleten begleiten. Wir hatten zuvor keine Ahnung.»

Der Grossvater

Pauchard ist heute noch Trainer der Mehrkämpfer des TSV Düdingen. Zudem leitet er jeden Dienstag im Rahmen von Pro Senectute das Training der über 60-Jährigen in der Leimacker-Turnhalle in Düdingen. «Das ist etwas Wunderbares», kommt er ins Schwärmen, wenn er daran denkt, mit welcher Begeisterung die Senioren die Übungen mitmachen.

Pauchard, selber Grossvater, ist für viele junge Athleten auch eine Art Grossvater. «Ja, die Jungen wollen jemanden, der immer für sie da ist. Sie möchten immer den gleichen Ansprechpartner», sagt er und hat nichts dagegen, wenn sie ihn als Ersatz-Grossvater sehen. «Die Jungen wollen geführt werden. Sie schätzen es, wenn man sie abholt, ihnen hilft, sie korrigiert. Aber sie spüren auch sofort, wenn der Trainer nicht motiviert ist», ergänzt er. Andererseits merkt Pauchard sogleich, wer Talent besitzt, auch Talent zum Führen und Leiten, wie er.

 Grosszügiges Umfeld

Er weiss aber auch, dass er seine Leidenschaft als Trainer, Athlet und Funktionär nur dank dem Verständnis seiner Familie und seines Arbeitgebers ausleben konnte. Er hatte jedoch das Glück, seine Vaterrolle oft im Training wahrnehmen zu können, hatten sich doch ebenfalls seine drei Kinder der Leichtathletik verschrieben. «Ich konnte sie mit ins Training nehmen», hält er fest und ist auch dankbar, dass er als technischer und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Pflanzenbaustation am Landwirtschaftlichen Institut in Grangeneuve auf grosses Entgegenkommen stiess. Seine Verdienste für die Leichtathletik blieben nicht unerkannt. So wurde er mit vielen Ehrungen ausgezeichnet, u.a. im Jahr 2008 mit dem Sportverdienstpreis des Kantons Freiburg.

 

Hubert Pauchard: Selber ein hervorragender Leichtathlet

D er in Bösingen mit zwölf Geschwistern aufgewachsene Hubert Pauchard war selber ein talentierter und begeisterter Leichtathlet. So sprang er schon als 18-Jähriger 6,75 m weit, fünf Jahre später blieb er mit 6,97 m nur knapp unter der 7-Meter-Marke.

Seine Welt war aber der Mehrkampf. So wurde er insbesondere als Fünf- und Zehnkämpfer bekannt. «Ich wurde 1972 am Eidgenössischen Turnfest in Aarau mit 6688 Punkten Siebter im Zehnkampf», weist er auf sein sportliches Glanzlicht hin. Aber auch die Silbermedaille an den Schweizer Fünfkampf-Meisterschaften 1975 war ein Höhepunkt in seiner Karriere als Athlet, in welcher er unzählige Freiburger Meistertitel errang, Freiburger Rekorde in mehreren Disziplinen aufstellte und sich an kantonalen Turnfesten als Sieger ausrufen lassen konnte. Er begann seine Athleten-Laufbahn 1962 beim TV Bösingen, bevor er 1972 zum Stadt-Turnverein Bern wechselte und ab 1974 für den TSV Düdingen startete. Noch als über 50-Jähriger bestritt er Wettkämpfe.

Der Funktionär

Pauchard machte sich aber auch als Funktionär verdienstvoll, war er doch von 1973 bis 1987 technischer Präsident des Freiburgischen Leichtathletik-Verbands (FLV). Dieselbe Funktion hatte er bei der Schweizerischen Leichtathletikvereinigung der Behinderten inne, war auch Mitglied der Geschäftsleitung und des Zentralvorstandes des Schweizerischen Leichtathletik-Verbandes (SLV) und dabei u.a. technischer Delegierter für die Schweizer Meisterschaften. Er war ebenfalls Schiedsrichter, Schiedsrichter-Experte des SLV und Leiter von Schiedsrichterkursen. So amtete er ebenfalls bei der Athletissima von Lausanne als Schiedsrichter.

Der Politiker

Sein Drang, mitzureden und mitzugestalten, kam auch in der Politik zum Ausdruck, war Hubert Pauchard doch von 1974 bis 1978 Gemeinderat von Bösingen. Und von 1981 bis 1989 sass er im Generalrat von Düdingen, den er 1986 präsidierte, also zu jener Zeit, als das Stadion Leimacker geplant und gebaut wurde und wofür er sich starkmachte. az

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