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Ein regenfreier Alpabzug erfreut das Publikum

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wegen Corona ausgefallen, dann verregnet – der Alpabzug in Plaffeien war die letzten Jahre nicht vom Glück geprägt. Nun konnte das Dorf im Oberland sein Volksfest zu Ehren der Hirtenfamilien endlich wieder gebührend feiern.

Von weitem ertönen Alphornklänge. Je näher man dem Dorfkern kommt, desto lauter wird die Musik und mischt sich mit dem fröhlichen Jodel, der aus dem Lautsprecher dringt. Ein riesiges, weisses Festzelt wird sichtbar, eine Bühne, Essens- und Getränkestände und Festbänke, die sich langsam, aber sicher füllen. Dann ist es endlich so weit: Mit schnellem Schritt bahnen sich die in Tracht gekleideten Hirtenfamilien und ihre mit Blumen geschmückten Tiere den Weg durch den Dorfkern von Plaffeien. Der Strassenrand ist von neugierigen Menschen jeden Alters gesäumt. Helferinnen und Helfer mit Warnwesten hindern diese daran, ihre Gesundheit für ein besonders gelungenes Foto oder Video aufs Spiel zu setzen und von einem der rund 1300 Tiere, die am Alpabzug mitlaufen, angerempelt zu werden.

20 Kilometer wandern

Die Stimmung ist trotz der Morgenfrische ausgelassen, immer wieder applaudieren die Zuschauerinnen und Zuschauer und zollen so der Arbeit der 19 Hirtenfamilien Respekt. «Die Leute schätzen den Bauernberuf wieder mehr», beobachtet Landwirt Adrian Vonlanthen, der mit 53 Rindern, seinen vier Kindern und diversen Helferinnen und Helfern durchs Dorf marschiert. Schon zum elften Mal sind er und seine Familie beim Alpabzug dabei. Vom eigenen Berg in Schwarzsee zurück zum eigenen Betrieb in Giffers: «Ein emotionaler Moment», betont er.

Rund 20 Kilometer legt die Gruppe dabei zurück. Dafür habe er auf dem Weg teilweise Zäune spannen müssen, dazu kommt das Gestalten des imposanten Kopfschmucks der Tiere – die zuvorderst laufenden, ältesten Kühe tragen sogar ein kleines Tännchen auf ihrem Haupt. Der Aufwand sei enorm: «Man ist eine Woche dran», erklärt seine Frau, Andrea Vonlanthen, die schon morgens um sechs mit Vorbereitungsarbeiten beschäftigt war. Aber es sei eben eine Herzensangelegenheit.

Andrea Vonlanthen trägt eine Berner Tracht, die sie von ihrer Grossmutter geerbt hat. Die Kinder laufen in traditioneller Freiburger Kleidung umher. Doch auch Greyerzer, inklusive Ledertasche und natürlich einem Vollbart, sind in Plaffeien zu sehen. Viele Leute aus dem Publikum haben sich ebenfalls schick gemacht und tragen Edelweisshemden und elegante Ledergürtel. Trotz der vom Organisationskomitee geschätzten 10’000 Zuschauerinnen und Zuschauer herrscht eine äusserst familiäre Stimmung. Man kennt sich, ruft Bekannten zu, die im Umzug mitmachen, winkt und plaudert.

Wohnzimmer am Strassenrand

Die Erfahrenen unter den Besucherinnen und Besucher haben Campingstühle mitgebracht, um nicht den ganzen Tag auf den Beinen zu verbringen. Eine Gruppe junger Männer aus dem Oberland hat es sich besonders gemütlich gemacht: Sie sind mit ihrem eigenen «Wohnzimmer», wie sie es nennen, angereist. Auf einem Einachser steht eine mit Restholz gebaute, nach vorne offene Hütte. Eine oben angebrachte Blache schützt theoretisch gegen den Regen – praktisch ist das heute glücklicherweise nicht nötig. Das Highlight ist jedoch die alte Eckbank, der die ganze Sache zu verdanken ist. Beim Ausräumen der Wohnung des Grossvaters hätten sie diese gesehen und sofort gedacht: «Die hat Potenzial», wie die Sensler begeistert erzählen.

«Befahr-Bar» nennen sie ihr kreatives Gefährt. Es ist gut ausgerüstet, mit einem eleganten Weinregal, einer antiken Wanduhr, die «zweimal pro Tag richtig geht», wie die Gruppe lachend erklärt, und natürlich diversen Getränken. Zum Eigenkonsum, betonen die Oberländer: «Wir verkaufen nichts!»

Logenplätze für Altersheim

Im Gegensatz dazu sitzt die ältere Generation etwas ausserhalb des Getümmels, an einer Strassenkreuzung kurz vor dem Dorfzentrum. Dort haben sich Bewohnerinnen und Bewohner des nur ein paar Schritte entfernten Altersheims niedergelassen, in dicke Decken und warme Jacken eingepackt. Teilweise sitzen sie im Rollstuhl, teilweise sind sie mit einem Rollator oder einem Gehstock ausgestattet. Die Heimbetreuerinnen haben Kissen mitgebracht und damit die dortigen Bänke zum Logenplatz umgestaltet. An ihnen laufen die rund 15 Hirtenfamilien vorbei, die den Weg nach Hause zu Fuss bestreiten. Die wenigen, die von weiter her kommen, biegen vorher ab und packen ihre Tiere in Anhänger.

Neben den üblichen Verdächtigen haben auch diverse Touristinnen und Touristen ihren Weg nach Plaffeien gefunden. Er habe sich mit Leuten aus Frankreich und Argentinien unterhalten, erzählt Norbert Schaller, Präsident des Organisationskomitees. Es sei interessant, wie der Anlass «doch ein bisschen zieht». «Es kommen vor allem Leute, die in der Region sonst Ferien machen», mutmasst er.

Bilanz

Petrus war gut gelaunt

Das Organisationskomitee des Volksfests zeigte sich am späten Samstagnachmittag zufrieden: «Der Anlass war unfallfrei und das Wetter schön», freute sich OK-Präsident Norbert Schaller. Er schätzt, dass dieses Jahr rund 10’000 Besucherinnen und Besucher am Alpabzug dabei waren – doppelt so viele wie letztes Jahr. Dafür macht er vor allem das Wetter verantwortlich. Letztes Jahr sei es sehr kühl und regnerisch gewesen: «Dieses Jahr war das Wetter in unserem Sinn.» mes

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