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Ein Reporter, ein Professor und ein Staatsrat

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Kaum eine Comicserie ist in Europa so bekannt wie Hergés «Tim und Struppi» («Les aventures de Tintin»). Die Abenteuer des Reporters Tim und seines Hundes Struppi begeistern seit dem ersten Erscheinen 1929 Jung und Alt. Besonders viele Fans hatte der Belgier Hergé in der Schweiz, wo er umgekehrt auch Inspiration für seine Bücher fand. So diente der Wissenschaftler Auguste Piccard als Vorbild für die Figur des Balduin Bienlein. Und den Geografieprofessor Paul Cantonneau, der zum ersten Mal im Band «Der geheimnisvolle Stern» (1941) auftauchte, siedelte Hergé gar an der Universität Freiburg an–einige Experten glauben,dass kein Geringerer alsStaatsrat Georges Python für die Figur Pate gestanden habe.

Der Freiburger ProfessorPaul Cantonneau ist es denn auch, der derzeit die Besucher der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg empfängt: In Form einer Videoinstallation führt er das Publikum in die Ausstellung «Tim und Struppi in Freiburg–Sagen und Unsägliches» ein.

Freiburger Spezialisten

Die Ausstellung beschäftigt sich allerdings nicht mit Hergés Originalwerk, sondern mit den beliebten Parodien auf «Tim und Struppi», wie sie aus vielen Ländern bekannt sind. Dabei zeigt die Schau viele Beispiele aus der Schweiz und auch aus Freiburg und versucht so, der Rezeption von «Tim und Struppi» bei den hiesigen Liebhabern auf die Spur zu kommen.

Die Idee zu der Ausstellung hatte der in Marsens wohnhaften Historiker Alain-Jacques Tornare, der seit 25 Jahren Parodien und andere Merkwürdigkeiten rund um «Tintin»sammelt. Für die Ausstellung und die Begleitpublikation hat er sich mit dem «Tintin»-Spezialisten Jean Rime aus Bulle zusammengetan: Der 27-Jährige ist Assistent am Institut für französische Literatur der Universität Freiburg und beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit «Tim und Struppi». «Die Parodien sagen viel über die Rezeption der Comics aus», sagt er. Als Beispiel nennt er den möglichen Zusammenhang zwischen Paul Cantonneau und Georges Python: «Ob Python tatsächlich als Vorbild für denFreiburger Professor diente,weiss ich nicht. Aber allein die Tatsache, dass Leute darüber nachdenken, zeigt, wie wichtig ihnen das Thema ist.»

Für Kurator Alain-Jacques Tornare ist noch ein anderer Aspekt interessant: Die Ausstellung zeige die Unterschiede zwischen der satirischen Parodie, dem nachahmenden Pastiche und der Fälschung–und dass die Grenzen manchmal fliessend seien.

Kantons- und Universitätsbibliothek, Joseph-Piller-Gasse 2, Freiburg. Bis zum 26. Oktober. Mo. bis Fr. 8 bis 22 Uhr, Sa. 8 bis 16 Uhr. 8. bis 20. Juli, 1. und 15. August geschlossen. Ausstellung auf Französisch; die Texte liegen auch auf Deutsch vor. Vortrag von Jean Rime: Di., 25. Juni, 18.30 Uhr (auf Französisch).

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