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Ein Schmittner besteigt in 44 Tagen alle 48 Viertausender der Schweiz

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Der Schmittner Gabriel Jungo hat aus eigener Kraft alle 48 Viertausender der Schweiz bestiegen. Für die 87’238 Höhenmeter und 1678,99 Kilometer benötigte er grade mal 44 Tage. Dabei liess er sich auch von einem verstauchten Knöchel und erkrankten Weggefährten nicht aufhalten.

Seit seinem ersten Kletterkurs als 13-Jähriger ist Gabriel Jungo den Bergen verfallen. Schon ein Jahr später bestieg er mit dem Allalinhorn (4027 m.ü.M.) seinen ersten Viertausender, und inzwischen hat der 23-jährige Schmittner unzählige Gipfel erklommen. Den bisher höchsten meisterte er 2021 bei einer Expedition in Zentralasien, den 7010 Meter hohen Khan Tengri. Wäre er letztes Jahr in Tadschikistan nicht von einer Lebensmittelvergiftung gestoppt worden, hätte er mit Sicherheit auch den Pik Lenin (7134 m.ü.M.) bezwungen.

87’238 Höhenmeter und 1678,99 Kilometer

Jungo ist ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen – und diesen Sommer hat er sie quasi direkt vor der Haustüre gefunden: Er hat alle 4000er-Gipfel, die sich auf Schweizerboden befinden, aus eigener Kraft und in einem Stück bestiegen. 48 an der Zahl. Gestartet ist er beim Piz Bernina in Graubünden, 44 Tage später endete seine Tour beim Schreckhorn im Berner Oberland. Die Distanzen zwischen den Bergen legte er zu Fuss oder auf dem Velo zurück. 87’238 Höhenmeter und 1678,99 Kilometer zeigte seine GPS-Uhr am Ende an.

«Eigentlich hatte ich 30 Tage geplant», erzählt der Sensler. «Das Programm war allerdings ziemlich durchgetaktet, da mochte es nicht viel leiden.» Prompt machte ihm das Wetter einen Strich durch die Planung. An acht Tagen musste er auf besseres Wetter warten. 17 Tage benötigte er für das eigentliche Bergsteigen, acht Tage entfielen für den Zustieg zu den verschiedenen SAC-Hütten, neun für die Verschiebungen im Tal, und an zwei Tagen hat er sich ausgeruht. Dass die Tour schliesslich 44 anstatt 30 Tage gedauert hat, vermag Jungos Stolz und Freude nicht zu schmälern. «Die meisten brauchen ein ganzes Leben, um alle 4000er zu sammeln. Zudem stand für mich nie im Vordergrund, möglichst schnell zu sein, sondern zu sehen, was mein Körper leisten kann und an meine Grenzen zu stossen.»

Grenzerfahrungen

An seine Grenzen ist Gabriel Jungo tatsächlich einige Male gestossen. Nicht an den Biathlon-Tagen, an denen er erst 90 Kilometer mit dem Rennrad zurücklegte und dann noch fünf Stunden zu einer Hütte hinaufstieg. Die waren zwar streng, brachten ihn aber nicht ans Limit, schliesslich hatte er sich intensiv auf seine Tour vorbereitet. Ein halbes Jahr lang arbeitete er mit einem persönlichen Fitness-Coach und spezifischen Trainingsplänen, phasenweise sechs Mal pro Woche. Auch von einem Sprunggelenk, dass eine Woche lang schmerzte, liess sich Jungo aufhalten. Er stabilisierte es mit Tape und zwei Stöcken und setzte sein Programm fort.

An seine Grenzen gestossen ist Jungo eher im mentalen Bereich. So wie nach zwei Wochen, als er auf 3260 Metern über Meer in der Hörnlihütte feststeckte. Am Fusse des Matterhorns drohte sein Projekt zu scheitern: Sein Tour-Partner war krank geworden, hatte sich die ganze Nacht übergeben und musste pausieren. Jungo musste mit ins Tal absteigen. «Am nächsten Morgen bin ich aufgestanden, und es hat mir ausgehängt», erzählt er. Die Ungewissheit, wie es weitergeht, habe schwer aufs Gemüt gedrückt. Also packte der Sensler seine Steigeisen und bestieg den Alphubel und das Täschhorn im Alleingang. 1,5 Stunden benötigte er für die Tour, die normalerweise vier Stunden dauert. «Das hat mir in dem Moment richtig gutgetan. Beim Abstieg hatte sich mein ganzer Frust verzogen.»

Berge anstatt Ballermann

Klettern liegt Jungo im Blut. Es ist seine Leidenschaft, der er viel opfert. Der 23-Jährige arbeitet als Industriekletterer und führt für eine Berner Firma Montagen und Arbeiten an schwer zugänglichen und exponierten Stellen aus. Angestellt ist er in einem 60-Prozent-Pensum. Die restliche Zeit investiert er ins Bergsteigen und ins Klettern. 30 Stunden trainiert er durchschnittlich pro Woche. Was er in seinem Job verdient, gibt er grösstenteils für seine Touren aus. 12’000 Franken musste er bei der Besteigung der Schweizer Viertausender aufwenden. «10’000 Franken habe ich selbst bezahlt, den Rest Sponsoren und Gönner.» Jungo spart, wo es geht, wohnt noch in Lanthen bei seinen Eltern. Anstatt Ferien und Ausgang verdient er sich mit Gelegenheitsjobs einen Zusatzverdienst. «Die einen fliegen an den Ballermann, ich renne lieber in den Bergen umher.»

Zwischen Geniessen und Abhaken

48 Gipfel in 44 Tagen – da stellt sich unweigerlich die Frage, ob man die einzelnen Gipfel noch geniessen kann oder ob es mehr ein Abhaken ist? «Wenn ich auf dem Gipfel stehe, geniesse ich den Ausblick. Aber es gab schon Tage, die so durchgetaktet waren, dass es mehr ein Abhaken war», gesteht Gabriel Jungo. Rauf, Beweisfoto machen und ab zum nächsten – das galt insbesondere für die Spaghetti-Tour. Ihren Namen verdankt die Spaghetti-Tour den italienischen Hütten, die den Gipfelstürmern im Walliser Monte-Rosa-Gebiet, wo sich alpenweit die dichteste Ansammlung an Viertausendern befindet, Unterkunft und Verpflegung bieten. Zum Einkehren blieb Jungo jedoch keine Zeit: 15 Berge mit der magischen 4000er-Marke hat er innerhalb von 18 Stunden abgearbeitet. «Die Spaghetti-Tour legt man normalerweise in vier bis fünf Tagen zurück», sagt er.

Die Berge als Rückzugsort

Inzwischen ist Jungo zurück in Schmitten. Nach 44 Tagen Gipfelstürmen war sein Schlafrhythmus gestört, oft wachte er nachts auf und lag dann hellwach im Bett. Oder er konnte abends gar nicht erst einschlafen. «Auch wenn die Strapazen gross gewesen sind, so hat es sehr viele schöne Momente gegeben», blickt der Freiburger zurück. «Die Vorstellung, am nächsten Tag schon wieder bergsteigen zu können, hat mich immer wieder gepusht.» Jungo sagt, dass er nirgends so glücklich sei wie in den Bergen. «Sie sind mein Rückzugsort vom Alltag, wo ich oft gestresst bin. In den Bergen beim Klettern bin ich ein anderer Mensch.»

Der Traum vom Geschichtenerzähler

Seine Leidenschaft würde Gabriel Jungo gerne zu seinem Beruf machen – zumindest zu einem Teilzeitjob. Denn er weiss: «In der Schweiz gibt es nur vier Alpinisten, die ausschliesslich vom Bergsteigen leben können.» Das Zauberwort lautet denn auch für den Schmittner «influencern». Er versucht, sich und seine Projekte – so nennt er seine Touren – bekannt zu machen. So hofft er, für Sponsoren interessant zu werden. «Ich könnte mir gut vorstellen, Vorträge von meinen Erlebnissen zu halten und dadurch etwas dazuzuverdienen.» Dass Jungo dieses Jahr erstmals einen Fotografen dabei hatte, der ihn auf einige Gipfel begleitete, ist kein Zufall. Auch nicht, dass sein letztes Projekt auf den Viertausendern der Schweiz stattgefunden hat. «Unter den Viertausendern können sich viele Leute etwas vorstellen. Wenn ich in Norwegen irgendwo eine Erstbegehung im Eisklettern mache, dann interessiert dies höchstens die Leute aus der Szene.» So oder so, an spannenden Geschichten mangelt es Jungo nicht.

Wie einst Ueli Steck?

Dass sich der Schmittner bereits Gedanken über sein nächstes Projekt macht, versteht sich von selbst. «Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ich will mich aber noch nicht festlegen. Was ich mache, beziehungsweise machen kann, hängt auch davon ab, ob ich Sponsoren finde» Wie wäre es mit der Besteigung aller 82 Viertausender der Alpen, so wie Ueli Steck im Jahr 2015? «Das habe ich mir tatsächlich schon überlegt», sagt Jungo mit einem Lachen. «Mal schauen…»

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