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Ein Schwergewicht unter den Freiburger Juristen nimmt Abschied

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Autor: walter buchs

«Ich bedaure nicht, dass es jetzt fertig ist. Ich würde es auch nicht bedauern, wenn es noch weiterginge.» Dies sagt Professor Peter Gauch am Tag, an dem er seine Abschiedsvorlesung an der Uni Freiburg hält (siehe Kasten).

Freiburg die Treue gehalten

Nach dem Studium und dem Doktorat an der Uni Freiburg erhielt der frisch gebackene Luzerner Anwalt und Notar im Wintersemester 1972/73 einen Lehrauftrag und wurde im Jahr darauf Professor für Strafrecht, Prozessrecht und Schulbetreibungsrecht. Als Professor Peter Jäggi 1975 verstarb, übernahm Peter Gauch den Lehrstuhl seines Doktorvaters für Zivil- und Handelsrecht. Dieser an der Universität Freiburg traditionsreiche Lehrstuhl ging 2006 an Professor Hubert Stöckli über und Peter Gauch, der seit 2001 auch ständiger Professor in Luzern ist, konzentrierte sich auf Rechtsgrundlagen und Privatrecht. Im Sommer 2008 liess sich Peter Gauch, der in einem halben Jahr 70-jährig wird, in Freiburg emeritieren, behielt aber für das laufende Jahr noch einen Lehrauftrag.

Trotz einiger verlockender Angebote hat Peter Gauch Freiburg die Treue gehalten. «Wir waren eine glatte Gruppe junger Professoren, die auch soziologisch eine Einheit, stellt er hiezu fest. In den Bestrebungen, die Fakultät gemeinsam weiterzuentwickeln, habe man zu Beginn der akademischen Laufbahn das Gefühl gehabt, von der Uni und auch der Erziehungsdirektion unterstützt zu werden. In einem überschaubaren Rahmen behagte ihm ebenfalls der direkte, unkomplizierte Kontakt zu den Studierenden. Zudem hat Peter Gauch das zweisprachige Umfeld in Freiburg als Horizonterweiterung geschätzt, wobei der passionierte Schwimmer das Motta-Schwimmbad in der Unterstadt als Schmelztiegel kultureller Begegnungen erfährt.

Geachteter Baurechtler

Von Anfang an hat sich Professor Gauch intensiv mit dem privaten Baurecht befasst. Er war Initiant und die Seele der inzwischen renommierten Schweizerischen Baurechtstagungen. Sie sind auch heute ein sprach- und fachübergreifendes Vorzeigeangebot Freiburgs. Daraus sind die Zeitschrift «Baurecht» und das Institut für Schweizerisches und Internationales Baurecht an der Uni Freiburg herausgewachsen.

Mit den Baurechtstagungen hat Professor Gauch unter Mithilfe verschiedener Kollegen Pionierarbeit im Bereich der universitären Weiterbildung geleistet, was heute zum Grundauftrag jeder Hochschule gehört. Der Hochschullehrer ist denn auch überzeugt, dass die Pflege der Ehemaligen für die Fakultät mehr denn je eine zentrale Aufgabe ist. Um den Nachwuchs beim Start in die Berufswelt besser zu begleiten, hat er ebenfalls die «Stiftung für Rechtsausbildung» initiiert, die 2009 zum zwölften Male die Zentralschweizer Praktikantenkurse durchführt.

Lange Publikationsliste

«Deine Schriften haben in hohem Masse das Rechtsdenken in unserem Land beeinflusst.» Dies hat Bernhard Schnyder in der Festschrift zum 65. Geburtstag von Peter Gauch festgehalten. Und die Liste ist kaum überschaubar. Sie wird angeführt vom Standardwerk «Der Werkvertrag», für das eine weitere Auflage in Vorbereitung ist, und vom Lehrbuch zum OR. Unter den unzähligen Aufsätzen besondere Beachtung gefunden haben etwa «Der Holosalt» in der Festschrift für Pierre Tercier oder der immer noch aktuelle Beitrag «Die Vertragshaftung der Banken und ihre AVB». Dank dem, dass es Professor Gauch verstand, den Blick über das eigene Fachgebiet zu öffnen und zudem seine schriftstellerische Ader einfliessen zu lassen, werden viele Beiträge auch von Nicht-Juristen mit Gewinn und oft auch Amüsement gelesen.

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