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Ein Spiel der Sinne

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Aussergewöhnliches Orgelkonzert

Was dem zahlreichen Publikum in der wunderschönen Kirche des Kollegiums dargeboten wurde, kann somit nicht einfach als Konzert im gewohnten Sinne bezeichnet werden. Vielmehr wurde die Musik aus ihrer Isolation herausgelöst, und verbunden mit der Malerei ergab sich eine wunderbare Einheit von zwei künstlerischen Ausdrucksformen. Parallel zur Musik wurden Gemälde diverser Künstler an eine Leinwand im Chorraum projiziert. Damit sollte sich das Publikum bewusst werden, dass jeder Maler und jeder Komponist zu seiner Zeit modern und Schöpfer von zeitgenössischer Kunst war. Die Organisatoren des Konzertes, alles Studenten des Solisten René Oberson, der am Konservatorium in Freiburg unterrichtet, boten somit ein erstklassiges Erlebnis an epochalen Sprüngen durch die Kunstwelt.

Der Organist eröffnete das Konzert mit einem dreisätzigen Werk von Allessandro Marcello in einer Transkription von Johann Sebastian Bach. Von diesem sehr feierlichen Werk beeindruckte vor allem der zweite Satz in seiner vollendeten Melodieführung. Im folgenden Teil interpretierte René Oberson drei Kompositionen über den Choral «Herzlich tut mich verlangen». Johann Sebastian Bach (17. Jh.), Johannes Brahms (19. Jh.) und Jean Langlais (20. Jh) vertonten diesen Choral erwartungsgemäss in sehr unterschiedlicher Weise, doch trotzdem blieb das feierliche, religiöse Element allen drei Kompositionen gemeinsam. Unterstrichen wurde die Musik durch Gemälde von Evert Collier, Robert Zünd und Vassiliy Kandinsky. Im nachfolgenden dritten Choral von César Franck, ein Komponist des 19. Jahrhunderts, schöpfte René Oberson die ganze Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten sowohl durch eine wunderschöne Registratur als auch durch eine hervorragende Fingerfertigkeit und Präzision.
Die Thematik der Engel schien sowohl Komponisten als auch Maler über Jahrhunderte hinweg inspiriert zu haben. So vertonten auch der Barockkomponist Johann Sebastian Bach und der erst 1992 verstorbene Olivier Messien den Engelflug in der Weise, dass kindlicher Übermut, Schalk und Lieblichkeit wunderschön zum Ausdruck kamen.
Mit den zwei weiteren Kompositionen von Jean Langlais hatte René Oberson Werke ausgewählt, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Vor allem das zweite Werk, ein gregorianisches Lied als Gebet, verschmolz mit dem Bild «L’angélus» von Jean-François Millet zu einer unglaublich faszinierenden Einheit, sodass für einen Moment lang selbst im Zuhörerraum die Zeit in unendlicher Ruhe stillzustehen schien.
René Oberson verabschiedete sich schliesslich mit zwei eigenen Improvisationen von einem begeisterten Publikum, dem an diesem Abend ein neues Bewusstsein für Kunst und Zeit geschenkt worden war.

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