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Ein Wettbewerb für Leseratten

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600 000 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen nehmen in Deutschland jedes Jahr am bundesweiten Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels teil, der dieses Jahr zum 60. Mal stattfindet. Bescheiden wirkt daneben der Deutschfreiburger Vorlesewettbewerb mit seinen jährlich rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Und dennoch ist die Veranstaltung, die dieses Jahr zum 10. Mal in dieser Form durchgeführt wird, nicht zu unterschätzen: Es ist der einzige Anlass dieser Art in der Schweiz und wird gemeinsam getragen von der kantonalen Direktion für Erziehung, Kultur und Sport, der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg und von deren Dokumentationszentrum. «Der Vorlesewettbewerb ist eine fantastische Sache», schwärmt Schul­inspektor und Mitorganisator Markus Fasel. «Die teilnehmenden Kinder sind mit Motivation und Begeisterung dabei, beim Final ist die Aula der PH immer gut gefüllt, und es herrscht eine freudige, positive Spannung.»

Auftreten vor Publikum

Seit zehn Jahren sind die kantonale Erziehungsdirektion und die PH für die Organisation des Wettbewerbs verantwortlich, der sich an alle Schülerinnen und Schüler der Primarstufe 7H richtet. Gegründet wurde der Wettbewerb allerdings bereits 2005 auf Initiative der Deutschfreiburgischen Arbeitsgemeinschaft. Nachdem der Anlass immer grösser geworden sei, habe die Erziehungsdirektion die Verantwortung übernommen, erzählt Markus Fasel. «Die Idee der Sprach- und Leseförderung durch einen solchen Wettbewerb überzeugte, und sie funktioniert auch heute noch.» Mit dem Modell des Wettbewerbs liege man im Trend: «Was man ursprünglich vor allem im Sport kannte, gibt es heute überall, von der Mathematik bis zur Robotik.» Wer mitmache, müsse den Mut aufbringen, sich vor einem Publikum zu präsentieren, ergänzt Renate Blaser, die Koordinatorin des Wettbewerbs. «Diese Kompetenz wird in der heutigen Zeit immer wichtiger.»

Doch spricht der Vorlesewettbewerb nicht vor allem besonders sprachbegabte Schülerinnen und Schüler an? Ja, sagt Renate Blaser, aber das dürfe auch so sein. «Die Schule macht viel für Kinder mit Förderbedarf, hier werden für einmal eher die Starken gefördert.» Dennoch: Die Vorausscheidung stehe allen offen, und es meldeten sich immer auch weniger starke Leserinnen und Leser an, etwa solche, deren Muttersprache nicht Deutsch sei. «Es sind klassische Leseratten, die beim Wettbewerb mitmachen», ergänzt Markus Fasel, «Kinder, die viel lesen, oft mehrere Bücher in einer Woche.»

Was ebenfalls auffällt: Der Vorlesewettbewerb sprach von Anfang an mehr Mädchen als Buben an. Um dem entgegenzuwirken, wurde 2010 eine zweite Kategorie als Ergänzung zum klassischen Vorlesen eingeführt: In der Kategorie «Sprachspielerei» tragen die Kinder selbst geschriebene Gedichte oder Poetry-Slam-Texte vor oder präsentieren in Kleingruppen Lesetheater. Dies spreche vermehrt Knaben an und sei auch für das Final-Publikum attraktiv, sagt Markus Fasel. «Aber das Vorlesen bleibt die Königsklasse.»

Junge Leute lesen mehr

Und wie steht es denn nun um die viel gescholtenen Lesekompetenzen der heutigen Jugend? Beim Vorlesewettbewerb jedenfalls nehme das Niveau eher zu als ab, so Schulinspektor Fasel. Und Mitorganisator Thomas Rauber, pädagogischer Mitarbeiter beim Dokumentationszentrum, beobachtet, dass junge Leute heute, in Zeiten von permanent verfügbarem Internet und Social Media, insgesamt viel mehr lesen als frühere Generationen. «Ein weiterer Trend ist, dass die Angst, sich vor Publikum zu präsentieren, abnimmt. Für die Jungen ist das normal geworden.»

Beim Vorlesewettbewerb gehe es nicht so sehr darum, dass jemand technisch fehlerfrei vorlese, betont Renate Blaser. «Wichtig ist, dass die Kinder verstehen, was sie lesen, und der Geschichte Leben einhauchen. Dann verträgt es auch kleine Fehler.»

«Die Idee der Sprach- und Leseförderung durch einen Wettbewerb funktioniert immer noch.»

Markus Fasel

Schulinspektor

Praktisches

Alle Teilnehmenden bekommen ein Buch

Der Vorlesewettbewerb richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der Klasse 7H der deutschsprachigen Primarschulen Freiburgs. Die Vorausscheidung findet am 6. April von 9 bis 12 Uhr statt, das Finale am 4. Mai von 17 bis 19 Uhr. Austragungsort ist die Pädagogische Hochschule Freiburg. Anmelden kann man sich in den Kategorien «Vorlesen» und «Sprachspielerei». In der Vorausscheidung lesen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen selbst gewählten Text vor. Beim Finale lesen alle aus dem gleichen Buch: Dieses erhalten die Finalisten etwa eine Woche im Voraus, damit sie die Geschichte bereits lesen können. Welche Stelle sie vorlesen werden, wissen sie jedoch nicht. In der Kategorie «Sprachspielerei» können die Kinder in der Vorausscheidung und im Finale die gleiche Performance aufführen oder sich auch etwas Neues einfallen lassen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen als Preis ein Buch auswählen; die ersten drei beider Kategorien gewinnen einen Gutschein.

cs

Anmeldung bis zum 18. März via www.phfr.ch/mi/ vorlesewettbewerb-2019

«Wichtig ist, dass die Kinder der Geschichte Leben einhauchen. Dann verträgt es auch kleine Fehler.»

Renate Blaser

Koordinatorin des Wettbewerbs

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