Die gallo-römische Totenstadt «À la Montagne» in Avenches wurde 2001 entdeckt. Sie befindet sich an der nordwestlichen Flanke eines Hügels unterhalb des Osttores der antiken Stadt. Archäologen haben rund 250 Quadratmeter Fläche dieser Totenstadt ausgegraben. Die Gesamtgrösse des Friedhofs schätzen die Forscher auf mindestens 1200 Quadratmeter. Nun haben das Römermuseum Avenches und der Verein Pro Aventico ein Buch zu den archäologischen Grabungen herausgegeben: «À la Montagne» ist unter der Leitung von Emmanuelle Sauteur entstanden und stellt die neueste Publikation der Reihe «Cahiers d’archéologie romande» dar, wie einer Medienmitteilung des Römermuseums zu entnehmen ist. Zehn weitere Archäologinnen haben an dem Buch mitgearbeitet, das mit zahlreichen Bildern aus der Totenstadt in Avenches bestückt ist.
150 Grabfelder
Laut der Mitteilung stammt die Totenstadt aus der Zeit zwischen 30 und 80 nach Christus. Die Archäologen hätten 150 Grabfelder freigelegt. Auf der Fläche seien 14 erwachsene Personen beerdigt worden; zudem gebe es Hinweise auf 20 Bestattungen von nicht- und neugeborenen Kindern. Weiter hätten die Forscher Asche von Verstorbenen sicherstellen können.
Ein Schoppen aus Keramik
Die Forscher hätten zahlreiche Funde sichergestellt. So auch ein kleines Keramikgefäss, welches als Schoppen für Säuglinge verwendet worden sei. In den Kindergräbern seien zudem Menschen- und Tierfiguren aus Keramik entdeckt worden. Grösstenteils seien die Gräber einfach ausgestattet gewesen. Die Archäologen schliessen deshalb darauf, dass es sich um Gräber von verschiedenen Familien aus einfachen Verhältnissen handelt.
Infos: www.aventicum.org