Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Eine Bettwanzen-Invasion und Brigitte Macron sei «trans»: So versucht Putin, den Westen zu destabilisieren

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Was haben Bettwanzen, Davidsterne und Brigitte Macron gemeinsam? Sie sind allesamt Gegenstand von Fake News, die aus Moskau geschürt wurden. Und sie haben alle ein einziges Ziel. 

Frankreich ist momentan die Hauptzielscheibe eines Cyberkrieges, den Russland gegen westliche Staaten führt. Und das nicht erst seit Emmanuel Macrons forschen Sprüchen über Bodentruppen in der Ukraine.

Im Gegenteil gilt Frankreich in Moskau als schwaches Glied der Nato-Allianz, sodass sich gezielte Cyberattacken lohnen sollen. Vor Wochenfrist wurden zum Beispiel das Arbeitsamt (France Travail) mit 43 Millionen Eingeschriebenen Opfer eine Attacke von «beispielloser Intensität», wie die Regierung in Paris verlautbaren liess.

Es war eine Attacke unter vielen, und die Absicht dahinter lautet: Destabilisierung des Gegners. Andere Beispiele illustrieren, wie die durchweg russischen Urheber denken und vorgehen.

Die Bettwanzen-Invasion

Im Oktober hatte Frankreich eine regelrechte Psychose zu einer Invasion von Bettwanzen in den französischen Matratzen und Sofas erlebt. Jetzt gab Europaminister Jean-Noël Barrot bekannt, dass diese Meldungen in den sozialen Medien von russischer Hand angekurbelt, wenn nicht lanciert worden sind. Und nicht als Scherz: Offenbar sollten die Olympischen Sommerspiele in Paris und die millionenfachen Reservationen aus der ganzen Welt gestört werden.

Hakenkreuze an den Hauswänden

Nach der Hamas-Attacke auf Israel tauchten auf Pariser Hauswänden säuberlich gesprayte Davidsterne auf. Festgenommen wurde ein Paar aus Moldawien, das seine Instruktionen von einem Russisch sprechenden Auftraggeber per Telefon erhalten hatte. Es sollte den Nahostkonflikt nach Frankreich tragen, so wie die Vorstädte von Paris früher schon die zweite Intifada importiert hatten. Und die letzten Banlieue-Krawalle liegen noch nicht einmal ein Jahr zurück.

Brigitte Macron als Mann?

Das Verschwörermilieu kolportiert Fake News, die Präsidentengattin Brigitte Macron sei «trans» – also früher ein Mann gewesen. Ihr Gatte musste sich Anfang März erstmals öffentlich dazu äussern und zwei französischen Gerüchtestreuerinnen mit Rechtsfolgen drohen. Das neue Gerücht stammt indessen von der amerikanischen Trump- und Putin-Anhängerin Candace Owens, deren Twitter-Fakes von den russischen Botschaften weiterpubliziert wurden.

Bezweckt wird sehr direkt die Destabilisierung des französischen Staatschefs. Auf jede erdenkliche Art. Im Februar geisterte ein Video des seriösen Senders France 24 durch das Internet, auf dem ein Präsentator einen ukrainischen Mordplan gegen Macron enthüllte und erklärte, der Franzose habe aus diesem Grund einen Abstecher nach Kiew abgesagt.

Das mit künstlicher Intelligenz fast perfekt fabrizierte Video war, wie der verfremdete Präsentator Julien Fianculli sofort bestätigte, reiner Fake. Nicht für die Russen: Ex-Präsident Dmitri Medwedew twitterte letzte Woche, Macron sei ein «zoologischer Angsthase», weil er sich nicht nach Kiew zu reisen traue. Er empfehle ihm, mehrere Slips mitzunehmen, da er «sich in die Hosen scheisse».

Propagandanetz aufgedeckt

Macron sagte, dieses Verhalten sei «eines permanenten UNO-Sicherheitsratsmitgliedes unwürdig». Russland führe einen «hybriden Krieg mit dem klaren Willen, uns anzugreifen». Der Geheimdienst DGSI ermittelt in Paris derzeit wegen russischer Interventionsversuche bei den Europawahlen von Juni. Ein moskaugesteuertes Propagandanetz namens «Portal Kombat» hat er bereits aufgedeckt. Die meisten der 193 Einzelportale sind heute geschlossen.

Dafür wollen Putin-Freunde wie der Ex-Europaabgeordnete Jean-Luc Schaffhauser laut der Zeitung «Le Monde» bei den Wahlen mit einer Pariser «Russlandliste» antreten. Was eigentlich gar nicht nötig wäre: In der – laut Umfragen führenden – Rechtspopulistin Marine Le Pen hat Putin ein williges «Sprachrohr», wie die abgeschlagenen Macronisten ihren Landsleuten klar zu machen versuchen.

Die Propagandisten der Russlandfraktion haben es aber nicht nur auf die nächsten Wahlen abgesehen. «Ihre Maulwurfsarbeit ist langfristig angelegt», sagt der Kommunikationsexperte David Colon. «Sie versuchen gar nicht zu überzeugen, sondern Zweifel zu säen und den aufgeklärten Teil der öffentlichen Meinung zu schwächen.»

Frankreich ist vielleicht nur das Versuchsfeld der russischen Desinformations-Maschine. Vor den Europawahlen sind in minderem Masse auch Länder wie Deutschland im russischen Visier. Berlin, Paris und Warschau haben deshalb vor ein paar Wochen ein gemeinsames Vorgehen gegen Troll-Lawinen in den sozialen Medien und Cyberattacken in der Privatwirtschaft und der Staatsverwaltung beschlossen.

Der EU-Aussenbeauftragten Josep Borell brachte die Dinge auf den Punkt: «Europa ist in Gefahr». Und vielleicht sind die Europawahlen ja nur die Generalprobe für die ungleich wichtigeren US-Präsidentenwahlen von November.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema