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«Eine Geburt gibt Selbstvertrauen»

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Wie eine Oase wirkt das Geburtshaus Petit Prince inmitten von Industrie- und Strassenlärm in Givisiez. Es liegt etwas versteckt hinter einer Hecke und Bäumen, abgeschottet von Hektik und Lärm. Beides ist im Geburtshaus auch fehl am Platz.

Die Hebamme Elisabeth Wyler, die das Geburtshaus vor 13 Jahren zusammen mit ihrer Kollegin Anne-Marie Mettraux gegründet hat, erklärt, dass die meisten Geburten weit weniger hektisch verlaufen, als dies häufig angenommen wird. «Geburten können sehr lange dauern, bis zu zwölf oder gar 15 Stunden», sagt die seit 30 Jahren praktizierende Hebamme. Um diese Stunden für Mutter, Kind und Vater so angenehm wie möglich zu gestalten, sind die Zimmer im Geburtshaus heimelig eingerichtet. Die Paare können eigene Gegenstände oder beispielsweise Musik mitnehmen, und die Frauen können selbst entscheiden, in welcher Position sie gebären wollen. «Viele Frauen bringen ihr Kind im Wasser zur Welt, andere gebären stehend», sagt Elisabeth Wyler. So gut wie nie lege sich eine Frau hin zum Gebären. «Das ist eine passive Lage.» Damit eine Geburt als positives Erlebnis in Erinnerung bleibt, ist aber auch die Vorbereitung darauf wichtig.

Durch Berührung bewegen

Als Geburtsvorbereitung wenden die fünf Hebammen im Geburtshaus die Hapto- nomie an. «Es geht darum, bereits vor der Geburt eine innige Verbindung zwischen Mutter und Kind, aber auch zwischen Vater und Kind herzustellen», sagt Elisabeth Wyler. Dies in erster Linie durch Berührungen. Die 26-jährige Senslerin Laura Perler, die sich zur Geburt im Geburtshaus Le Petit Prince entschieden hat, ist davon begeistert. «Mein Freund und ich können so richtig mit dem Kind kommunizieren.» Sie und ihr Partner könnten bewirken, dass sich das Kind im Bauch bewegt und den Berührungen von aussen folgt. «Es funktioniert wirklich», sagt die werdende Mutter mit strahlenden Augen.

Geburt ist natürlich

Elisabeth Wyler hält fest, dass die Haptonomie die natürliche Verbindung zwischen Kind und Mutter respektive zwischen Kind und Eltern stärkt. «Wir gehen auch davon aus, dass eine Frau mit Begleitung von Hebamme und Partner eine Geburt aus eigener Kraft schaffen kann.» In der Haptonomie gehe es darum, dem Paar das nötige Vertrauen dazu zu geben. Diese Philosophie, die Geburt als etwas Natürliches anzusehen, ist ein Grundsatz der Hebammen im Le Petit Prince. «Wenn eine Frau eine Geburt selbst schafft, gibt ihr das sehr viel Selbstvertrauen», sagt Wyler. «Es berührt mich nach all den Jahren immer noch sehr, die Zufriedenheit der Eltern nach der Geburt zu sehen.»

Sicher im Geburtshaus

Im Geburtshaus Le Petit Prince sind während einer Geburt immer zwei Hebammen anwesend. Die gebärende Frau ist somit nie alleine. «Darüber bin ich froh», sagt Laura Perler. Im Spital werde die Frau manchmal für eine Weile alleine gelassen. Es ist aber insbesondere die Philosophie des Geburtshauses, die der jungen Frau gefällt. «Es ist sehr selbstbestimmt hier», sagt Perler. Auch sei ihr Partner von Beginn weg in die Vorbereitung einbezogen worden. Zudem gefällt ihr, dass sie die Hebammen bereits vor der Geburt kennenlernt.

Andere Frauen entscheiden sich gegen eine Geburt im Geburtshaus unter anderem, weil die Hebammen hier keine Anästhesie, die sogenannte PDA, anwenden können. «Das muss jedes Paar für sich bestimmen», sagt Wyler. Sie betont aber, dass eine Geburt im Geburtshaus genauso sicher ist wie eine im Spital. «Das beweist eine Studie des Nationalfonds.» Für Frauen, die im Geburtshaus gebären wollen, sind während der Schwangerschaft mindestens zwei Ultraschalluntersuchungen Pflicht. Diese machen sie bei ihrem Gynäkologen oder im Kantonsspital.

Ein Geburtshaus eignet sich nur für «normale» Geburten. «Zwillingsgeburten können wir beispielsweise nicht durchführen», sagt Wyler. Oder auch keine Geburten, bei denen sich das Kind in Steisslage befindet. «Wir müssen etwa jede zwölfte Geburt ins Kantonsspital verlegen», sagt Wyler. Dies meist, wenn eine Geburt nicht vorwärtsgeht. «Wir merken das aber immer sehr früh, und die Paare können ohne Stress hospitalisiert werden.»

Fallpauschale: Die Zahl der Geburten im Geburtshaus nimmt seit Anfang Jahr zu

R und 80 Kinder kommen im Geburtshaus pro Jahr auf die Welt. «Die Zahl steigt jedes Jahr etwas an», sagt die Hebamme Elisabeth Wyler, Mitgründerin des Geburtshauses. In diesem Jahr sind es besonders viele Kinder. «Es gibt einen Babyboom, das zeigt sich auch in den Spitälern», sagt Wyler.

Gleichzeitig hat die Zunahme auch mit der Einführung der Fallpauschale der Krankenkassen zu Beginn dieses Jahres zu tun. Früher wurden Geburten im Geburtshaus bei gewissen Krankenkassen über die Zusatzversicherung finanziert, der restliche Betrag subventionierte der Kanton Freiburg. Dies galt allerdings nur für ambulante Geburten. Einen stationären Aufenthalt im Geburtshaus hätten die Eltern selbst berappen müssen. «Wir haben dies deshalb gar nicht angeboten, und die Frauen mussten das Geburtshaus fünf bis sechs Stunden nach der Geburt verlassen», sagt Wyler. Dies habe etliche Paare abgeschreckt und sie zur Geburt im Spital bewogen.

Seit Einführung der Fallpauschale übernehmen die Krankenkassen jetzt die vollen Kosten für Geburten im Geburtshaus, und zwar sowohl für ambulante wie stationäre. «Das hat uns dazu bewogen, ein Familienzimmer einzurichten, in dem die Paare nach der Geburt drei bis vier Tage bleiben können.» mir

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