Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Eine nichtolympische Disziplin

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine nichtolympische Disziplin

Es ist so weit. Das weltgrösste Ereignis steht unmittelbar bevor. Das weltgrösste Ereignis? Das ist nicht etwa eine globale, weltumfassende politische Resolution, damit kein Präsident irgendeiner Supermacht in Zukunft einem anderen Staat seinen Willen aufzwingen kann. Das ist nicht etwa eine religiöse Menschenansammlung auf irgendeinem riesigen Platz im Orient, in Europa oder sonst wo, um dem Rest der Welt zu zeigen, dass dies der richtige Weg zum ewigen Glück ist. Das ist nicht etwa ein Weltwirtschaftsgipfel, der die Befürworter ebenso wie die Gegner weltweit
zusammentrommelt. Nein, es ist
ein Sportanlass, die Olympischen Spiele.

Der weltgrösste Anlass, ein Sportanlass. Logisch, denn damit lässt sich unermesslich viel Geld verdienen. Das zeigen die Hunderte von Dollar-Millionen, welche TV-Sender für die Übertragungsrechte an die olympische Institution zahlen müssen. Es braucht auch bei einem Lokalblatt wie den Freiburger Nachrichten Planung, damit man die Flut an Informationen, die allein vor dem Beginn der Spiele zufliessen, in den Griff
bekommt. Ein Café im Restaurant mit dem Arbeitskollegen soll Klarheit über das Konzept schaffen.

Just in dem Moment, als das Thema angeschnitten wird, steigt vor dem Restaurant eine Frau aus ihrem Auto. Sie öffnet die Hintertüre und hebt ein zirka siebenjähriges Mädchen aus dem Auto. Das Mädchen lässt seine Arme und Beine kraftlos hängen und schmiegt seinen Kopf an den Hals seiner Mutter. Wie eine reglose Puppe trägt die Mutter ihre Tochter ins Restaurant. Es ist nicht zu übersehen, dass das Mädchen schwer behindert ist, geistig oder körperlich.
Die Tochter schmiegt sich unaufhörlich an ihre Mutter, so scheint es. Doch ist es gewiss viel mehr die Kraft der Mutter, welche ihre Tochter offenbar mühelos an ihren Körper drückt, um sie ja nicht fallen zu lassen. Ab und zu liebkost die Mutter ihre Tochter mit einem Küsschen, das allerdings unerwidert bleibt.
Welch eine physische und psychische Leistung dieser Frau, ihr Kind rund um die Uhr zu betreuen! Angesichts dieser Leistung, sozusagen eine «nichtolympische Disziplin», erscheinen einem all die sportlichen Spitzenleistungen der Olympioniken plötzlich unendlich klein. Umso mehr, weil ja Tausende von Eltern auf der Welt behinderte Kinder haben und diese wie jene Mutter rund um die Uhr betreuen.

Es bleibt für solche Menschen zu hoffen, dass auch sie durch das unterhaltende Spektakel der Olympischen Spiele mal einen Moment lang von ihrer schweren Last abgelenkt werden. Deshalb muss auch ein Lokalblatt die Informationsflut aus Athen in den Griff bekommen, um so interessant wie möglich darüber zu berichten. Also an die Planung.

Guido Bielmann
Olympisches
Tagebuch der FN

Am Freitagabend werden die Olympischen Spiele in Athen offiziell eröffnet. Um diesen Spielen in den Freiburger Nachrichten einen lokalen «Anstrich» zu verleihen, publizieren wir ab heute täglich unser olympisches Tagebuch. Die Inhalte werden bisweilen ernst, bisweilen satirisch oder auch lustig sein – je nach Aktualität. FN

Meistgelesen

Mehr zum Thema