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Eine Region übt mit dem Mitfahrpunkt eine alternative Mobilität

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Gantrischregion testet das System Mitfahrpunkt. Autofahrer können Fussgänger an bestimmten Stellen in die Berge mitnehmen. Eine Ausweitung des Projekts auf Plaffeien und Schwarzsee ist denkbar.

Das Prinzip Mitfahrpunkt in der Region Gantrisch ist ein Versuchsballon. Die Idee ist einfach: Mitfahrwillige  stellen sich an fixen Punkten hin, und Vorbeifahrende nehmen sie mit – eine Art Autostopp des 21. Jahrhunderts. Viele Faktoren müssen zusammenwirken, damit das funktioniert. Und auch das Wetter muss mitspielen. Niemand friert sich gern Frostbeulen, während er auf ein Fahrzeug wartet.

Der Hintergrund: Die Gantrisch-Passhöhe, Ottenleuenbad und Schwarzenbühl haben alle ein gemeinsames Problem. Die beliebten Ausflugsorte sind nicht sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen. Das hat die Verantwortlichen des Naturparks Gantrisch auf eine Idee gebracht. In der Region stehen neu an verschiedenen Orten Stelen mit der Aufschrift «Mitfahrpunkt Gantrisch». Dort können Autofahrer Personen aufnehmen, die in die Berge oder danach wieder zurück ins Tal wollen.

Berge können manchmal schwer erreichbar sein.
Georges Scherrer

Riffenmatt, im Restaurant Löwen: Prospekte und weitere Informationsbroschüren liegen beim Eingang auf. Es hängt auch ein Plakat im A4-Format, auf dem in grossen Buchstaben steht: «Mitfahrpunkt Gantrisch – Bei mir gibt es freie Mitfahrplätze!» Das sei kein Zufall, sagt Wirt Roger Aebischer. Er blickt zum Fenster hinaus und zeigt auf eine Stele, die sich an der Strasse nach Schwarzenbühl befindet. «Da ist einer dieser Mitfahrpunkte.» Mit dem Plakat macht er Werbung für das neue Angebot.

Eine gute Sache

Sein Blick hinüber zur Stele ist allerdings etwas skeptisch. Nein, bisher habe er keine Erfahrungen mit dem neuen Angebot gemacht. Ob er schon jemanden beobachtet habe, der darauf wartete, mitgenommen zu werden? Der Wirt zuckt mit den Schultern. Wieder ein Nein. Er glaubt aber an die Aktion: 

Wenn die Nachfrage da ist, ist es eine gute Sache. Ich wage aber zu bezweifeln, dass die Leute auf dieses System umstellen.

Roger Aebischer
Wirt

Er stellt sich zum Beispiel den konkreten Fall vor, dass jemand mit Langlaufskis zu den Loipen auf dem Gantrisch mitgenommen werden will. Schon sieht er die Grenzen des Konzepts. «Ich bezweifle, dass jedes Auto für einen solchen Transport geeignet ist.» Aber trotzdem: «Die Idee, die dahintersteckt, ist gut.»

Fahrgemeinschaften fördern

Im Winter umfasst das Projekt sieben Haltepunkte, an denen Passagiere zusteigen können. Im Sommer werden es mehr sein, weil dann alle Strassen im Gebiet offen sind. Mit dem Programm möchte der Naturpark Gantrisch sein Gebiet touristisch auch für Fussgängerinnen und Fussgänger besser erschliessen und gleichzeitig etwas für das Klima tun. Denn das System fördert die Bildung von Fahrgemeinschaften und die nachhaltige Mobilität.

An einzelnen Mitfahrpunkten, wie hier jener in Schwarzenbühl, wird das Warten mit einer schönen Aussicht versüsst. 
Charles Ellena

Projektleiterin beim Naturpark Gantrisch ist Katharina Conradin. Sie zieht eine positive erste Bilanz des Pilotprojekts: «Von dem, was wir bislang wissen, kommt es gut an.» Sie habe einige positive Rückmeldungen verzeichnet. Die Leute schätzten die Ergänzung zum öffentlichen Verkehr, stellt sie fest. Und sie fügt bei: 

Wir haben das Angebot mehrfach selbst getestet, und es hat immer gut funktioniert.

Katharina Conradin
Projektleiterin

Weiter Ortschaften einbinden

Conradin blickt vorwärts und meint, es wäre sinnvoll, noch weitere Stellen zu markieren. «Wichtig wäre es, die Quellgebiete der Anreisenden anzubinden.»

Der wichtige Mitfahrpunkt beim Bahnhof Schwarzenburg.
Charles Ellena

Sie denkt an die Siedlungsgebiete von Köniz, Liebefeld und Plaffeien sowie das Tourismuszentrum Schwarzsee. «Allerdings möchten wir jetzt zuerst einmal schauen, wie es sich entwickelt, bevor wir das System vergrössern.»

Zielgruppe ansprechen

Katharina Conradin sieht das Mitfahrpunktsystem nicht nur als eine Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. «Es richtet sich auch an eine ganz spezifische Zielgruppe.» Damit meint sie Gäste, die flexibel und höchstens zu zweit unterwegs sind. Diese sollten sinnvollerweise keine grosse Ausrüstung wie Velos oder Ski mitführen. 

Für Familien ist es natürlich weniger geeignet und auch nicht für Gäste mit einem engen Zeitplan.

Katharina Conradin
Projektleiterin

In den kommenden Wochen wird der Naturpark Gantrisch eine Social-Media-Kampagne lancieren und vermehrt Rückmeldungen der Gäste einholen. Damit verbunden ist ein kleines Gewinnspiel, verrät die Projektleiterin.

Ausbaufähig

Sitzbank für Bequemlichkeit

Das System im Gantrisch lässt sich durchaus ausbauen. Indem neue Orte, etwa im angrenzenden Kanton Freiburg mit Plaffeien als Eingangsportal, angeboten werden, wird das Angebot bekannter. In Deutschland gibt es bereits in der Region Freiburg im Breisgau den «Mit-Fahr-Punkt». Dieser wird mit dem «Mit-Nehm-Auto» ergänzt. Teilnehmende am Projekt können sich im Internet registrieren. Um die Bequemlichkeit der Wartenden zu fördern, werden an den Mitfahrpunkten Bänke aufgestellt. ges

Mitfahrpunkte Gantrisch

Bereitschaft signalisieren

Das Projekt Mitfahrpunkt ist in der Region Gantrisch zu Beginn der aktuellen Wintersaison gestartet. Die Einsteigeorte befinden sich in Schwarzenburg, Riggisberg, Riffenmatt, Selisberg, Schwarzenbühl und auf dem Gurnigel. Fahrer und Fahrerinnen, die jemanden mitnehmen wollen, können auf ihre Bereitschaft hinweisen, indem sie ein kleines Plakat aus dem Internet ausdrucken und hinter die Windschutzscheibe legen. ges

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