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Eine Reise ins Mittelalter

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Zum zweiten Mal fand im Schloss Münchenwiler das Mittelalterspektakel statt. Traditionelles Handwerk und Kampfkunst, Ritterturniere, Spielleute, Feuershows sowie Markt- und Essensstände begeisterten die rund 3600 Besucherinnen und Besucher.

Der Weg zum Schloss Münchenwiler glich am vergangenen Wochenende einem Spaziergang in die Vergangenheit. Das altehrwürdige Gebäude, kreative Holzbauten, farbenfrohe Stoffzelte und Fahnen sowie rund 500 mittelalterlich gewandete Marktfahrer, Künstlerinnen und Helfende versetzten die Besucherinnen und Besucher in eine andere Zeit.

Im Innenhof und auf dem Kiesplatz hinter dem Schloss standen Marktstände mit eleganten Schmuckstücken, Holzprodukten, Edelsteinen und vom Mittelalter inspirierter Kleidung.

Ein fahrender Händler bietet den Besucherinnen und Besuchern Edelsteine und Schmuck feil.
Foto Marc Reidy

Die Wiesen hingegen erinnerten an ein Heerlager. Insgesamt fünf Mittelaltervereine verbrachten dort das ganze Wochenende. Die gewandeten Darstellerinnen und Darsteller dienen als Art lebendige Dekoration und reisen jeweils gemeinsam an verschiedene Mittelalteranlässe, wo sie mehrere Tage unter mehr oder weniger mittelalterlichen Bedingungen schlafen, kochen und leben.

Mittelalter als Hobby

Einer dieser Vereine, das Frohburger Gesyndel aus der Region Aargau-Solothurn, hat es sich direkt neben dem Schwimmteich gemütlich gemacht. Der Eingang zum Lager, vor dem die 36 Kilogramm schwere Rüstung und das rot-schwarze Drachenkopfwappen des Hauptmannes prangte, war mit einer Kordel abgesperrt. Ungebetenes Betreten des Lagerplatzes war zwar unerwünscht, Fragen wurden aber gerne beantwortet. «Ich versuche mein Bestes, Geschichte korrekt wiederzugeben», erklärte Vereinspräsident Roger Moser alias Ser Wannrich vom Buchsgau, seines Zeichens Hauptmann einer Söldnertruppe. Er sei allerdings kein akkurater Historiker, die Freude stehe bei seiner Gefolgschaft im Zentrum. Tatsächlich: Ab und zu blitzte unter einem langen Kleid ein Turnschuh hervor oder ein Smartphone wurde kurz aus dem am Gürtel festgemachten Lederbeutel geholt.

Roger Moser, Präsident eines Mittelaltervereins, beziehungsweise Ser Wannrich vom Buchsgau, Hauptmann einer Söldnertruppe.
Foto Marc Reidy

Handwerkskunst retten

Teil der Söldnertruppe sind mehrere versierte Handwerkerinnen und Handwerker. Sie üben Künste aus, die unter dem Risiko stehen, in Vergessenheit zu geraten: Sticken, Nadelbinden, Schnitzen oder das Herstellen von echtem Knochenleim, der im Mittelalter genutzt wurde, um Holz zusammenzukleben.

Zunderpilz wird in einer Mischung aus Wasser und Kaliumnitrat eingeweicht, getrocknet und dann mit Schlagfeuerzeug und Feuerstein entfacht.
Foto Marc Reidy

Doch nicht nur das mittelalterliche Handwerk kam beim Mittelalterspektakel zur Geltung – die Kampfkunst hatte ebenfalls ihren Platz. In der mit Sägemehl bedeckten und mit Seilen abgesperrten Arena traten schwarz gekleidete Gestalten mit Knie- und Ellenbogenschonern sowie Fechtmasken ein. Die dunklen Kämpfer massen sich in HEMA, die englische Abkürzung für Historische Kampfkünste Europas. Die Fechtfeder ist zwar stumpf, die Duelle aber echt. Punkte gibt es jeweils, wenn jemand den Gegner touchiert. Gekämpft wird mit allen historischen Waffen – also auch mit Dolchen, Seitschwertern oder Hellebarden.

Dieses Duell ist nicht choreografiert – beide Kämpfer versuchen, durch Schläge auf den Gegner Punkte zu erzielen.
Foto Marc Reidy

Rund 500 aktive Fechter in 25 Vereinen gebe es in der Schweiz, schätzt Stephan Wollschleger von den Baskerhunden, die sich auf HEMA spezialisiert haben. Es sei eine sehr komplexe Kampfsportart: «Sie schliesst die fünf Disziplinen Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, Technik und Kopfarbeit mit ein.» Gleichzeitig komme aber auch ein historischer Teil dazu, mit viel Recherche, der etwas akademischer daherkomme.

Dritte Ausgabe in Sicht

Organisiert hat das Mittelalterspektakel der Verein Turnei.ch mit Sitz im Kanton Zürich. Es sei ein wunderschöner Anlass gewesen, so Martin Suter, Präsident von Turnei.ch. Nur die Besucherzahl, rund 3600 Personen über drei Tage, sei aufgrund der vielen weiteren Anlässe in der Region etwas tief geraten. Eine dritte Ausgabe des Mittelalterspektakels vom 1. bis 4. August 2024 sei deshalb noch in Abklärung.

Vor Ort unterstützte sie der Kulturverein Münchenwiler. Präsident Olivier Schmid und seine Helferinnen und Helfer koordinierten unter anderem die Parkplätze und organisierten das Holz für die unzähligen Lagerfeuer. Das Schloss sei für die rund 400 Einwohnerinnen und Einwohner Münchenwilers von grosser Wichtigkeit, betont Schmid. «Anlässe wie das Mittelalterspektakel bringen viel Leben ins Dorf.» Zu Beginn seien die Leute zwar eher skeptisch gewesen. «Inzwischen ist es wie ein Dorffest», freut sich Schmid.

Die Gruppe Bunter Haufen aus Basel kombiniert Schaukampf mit Theater.
Foto Marc Reidy

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