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Eine unnötige Overtime-Niederlage

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Autor: kurt ming

Fehler zu machen ist keine Schande. Den gleichen Fehler innert von 24 Stunden zweimal zu machen, zeugt allerdings nicht gerade von Reife. Unglaublich, aber wahr, Freiburg konnte beim Stande von 2:0 sechs Minuten lang nach einer Matchstrafe gegen Châtelain (Stockschlag an den Kopf von Jeannin) mit einem Mann mehr spielen, dann in der Overtime nochmals mehr als eine Minute fünf gegen drei – am Schluss jubelten aber die Gäste.

Diesmal Unvermögen

In Zug kam beim entscheidenden Gegentor noch Pech mit dem Linesman dazu, im vollen St. Leonhard konnten die Freiburger die Schuld für die völlig unnötige Niederlage niemandem mehr zuschieben. Ihr Powerplay war einmal mehr unkoordiniert. Und dann liess man sich beim ersten Konter in der Overtime wie ein Novizenteam ausspielen. Dubé konnte alleine aufs Tor von Caron ziehen, schob in letzter Sekunde die Scheibe zum mitgesprinteten Furrer und der SCB-Verteidiger, der von der Strafbank gekommen war, brauchte den Puck nur noch ins leere Tor zu heben. Wie am Vorabend standen die Spieler von Trainer Pelletier mit hängenden Köpfen da, einzig die Kunde von der gleichzeitigen Niederlage der Zuger in Langnau hellte die Stimmung gegen Mitternacht wieder etwas auf.

Im Lager der Berner herrschte nach diesem Luckypunch natürlich Jubel ohne Grenzen. SCB-Insider hatten vor dem vierten Zähringer Derby behauptet, eine weitere Meisterschaftsniederlage vor der Natipause hätte vielleicht Coach John van Boxmeer noch mehr in Schwierigkeiten gebracht. Gottéron seinerseits hat es an diesem Wochenende auf dumme Weise verpasst, sich die Playoff-Qualifikation schon frühzeitig zu holen. Aber scheinbar brauchen die Freiburger diesen Kitzel, um Bestleistungen zu bringen. Und für Siege gegen solch starke Teams wie Zug und Bern müsse seine Mannschaft eben einen noch höheren Preis bezahlen, zog Pelletier Fazit.

Gottérons optimaler Start

Nach zwanzig Minuten deutete alles auf einen Heimsieg der Saanestädter hin, die Mutzen wirkten nach der Niederlage gegen Lugano irgendwie gehemmt. Mike Knöpfli, wiederum er, und Jeannin mit einem klassischen Shorthander hatten den HCF schnell einmal 2:0 in Führung gebracht. Statt dem angeschlagenen Gegner nun den letzten Stoss zu versetzen, schlich sich im zweiten Abschnitt beim Gastgeber der Schlendrian ein. Für Alain Birbaum waren Stellungsfehler in der eigenen Zone der Grund für das Aufkommen des Gegners. Mitte des Spiels brauchte der Meisterschaftsfavorit nur gerade 86 Sekunden, um den Gleichstand herzustellen. Bei beiden Toren von Pascal Berger und Martin Plüss sah Freiburgs Keeper Caron alles andere als gut aus. Es war überhaupt nicht das Wochenende des sonst zuletzt überragend spielenden kanadischen Keepers, denn auch das 3:3 fünf Minuten vor Spielende hätte bei einem Caron in Normalform kein allzu grosses Hindernis bedeutet. Anders sein Antipode Marco Bührer, der sich von Minute zu Minute steigerte und vorab in den schlussendlich entscheidenden Box- und Powerplayspielen starke Paraden zeigte.

Aufgrund der Tabellensituation könnte es ja auch in dieser Saison zu einem Playoff-Viertelfinal zwischen den beiden Rivalen aus den benachbarten Zähringer Städten kommen. Im Hinblick auf eine solches sportlich wie finanziell interessantes Duell wollten beide Teams am Samstagabend gewissermassen eine Duftmarke setzen.

Spiel mit vielen Emotionen

Praktisch um jeden Zentimeter des Eises wurde bis zum bitteren Ende gekämpft, und einige Male gingen die Emotionen über die Fairnessgrenze hinaus. Shawn Heins und Simon Gamache werden in diesem Eishockeyleben ganz sicher nie mehr enge Freunde werden, aber auch sonst überwog der Einsatz die spielerische Klasse in mehreren Fällen. Zum Glück behielt Schiedsrichter Kurmann immer den Überblick, einzig beim aberkannten Tor von Martin Plüss lag er falsch. In dieser heiklen Szene vor dem 2:2 hatten die Drachen jenes Glück, dass ihnen am Schluss leider etwas fehlte. Laut Coach Serge Pelletier fehlte seiner Mannschaft an diesem Weekend nach einer langen Erfolgsserie auch eine gewisse Frische im Kopf. Weil auch seine direkten Gegner am Strich nicht voll punkten konnten, hielt sich der Schaden einigermassen in Grenzen. Und wie sagt ein anderes Sprichwort: Aus Fehlern und Niederlagen lernt man manchmal mehr als aus Siegen – hoffentlich auch die Freiburger im Hinblick auf die nahen Playoffs. Trotz des glücklichen Sieges machte der SCB im St. Leonhard alles andere als einen überragenden Eindruck. Wollen die Berner am Schluss, wie von Klubboss Lüthi gefordert, vor Kloten und Zürich sein, müssen sie sich noch gewaltig steigern. Aber Steigerungspotenzial hat sicher auch der HCF; während die Formkurve bei Kirby Law endlich nach oben zeigt, sah man vom Schweizer Paradesturm um Bykow und Co. diesmal wenig bis nichts.

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