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Eine wichtige Weichenstellung

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Eine wichtige Weichenstellung

100. Generalversammlung der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Überstorf (LGU)

Am 1. Oktober 2004 hält die Landwirtschaftliche Genossenschaft Überstorf und Umgebung ihre 100. Generalversammlung ab. Ein Rückblick auf die Geschichte der Genossenschaft und ein Nachtessen markieren das Jubiläumsjahr, in dem wiederum eine wichtige Entscheidung bevorsteht.

Von JOSEF JUNGO

Seit der 75-Jahr-Feier im Jahre 1979 befindet sich die Landwirtschaft in einem gewaltigen Umbruch. Die mit der neuen Agrarpolitik des Bundes ausgelöste Marktöffnung ist noch nicht abgeschlossen. Die Streichung oder Kürzung der Stützungsbeiträge für die Produkteverwertung von Getreide, Ölsaaten, Milch, Käse, Fleisch usw. verursachten den Landwirten grosse Einnahmensausfälle.

Allein die in den Neunzigerjahren eingeführten Direktzahlungen, die an ökologische Leistungen gekoppelt sind, vermögen die Einkommensverluste nicht auszugleichen.

Genossenschaft
vom Strukturwandel betroffen

Die Umwälzungen in der Agrarpolitik und der beschleunigte Strukturwandel veranlassten die Verantwortlichen der Genossenschaft (LGU) bereits Mitte der Neunzigerjahre nach Zukunftslösungen zu suchen. Es wurde vorgeschlagen, eine neue Landi zu gründen, welche die Geschäftstätigkeit der Genossenschaft übernimmt, die Waren und Fahrzeuge erwirbt und die Immobilien inklusive Einrichtungen mietet. So bliebe die LGU Eigentümerin der Liegenschaften im Dorf und Moos. Mit dieser Lösung wollte die Verwaltung sicherstellen, dass bei geschäftlichen Problemen oder Zusammenschlüssen die Genossenschafter Besitzer der Immobilien bleiben.

Am 13. Dezember 1995 wurde die Landi UWA (Überstorf, Wünnewil, Albligen) gegründet. Am gleichen Abend wurden auch die Vorschläge zur Trennung in eine Handels- (Landi UWA) und Immobilien-Genossenschaft (LGU) von der ausserordentlichen Generalversammlung genehmigt. Erwin Schafer wurde zum Präsidenten der Landi gewählt. An der Generalversammlung 1996 trat Hans Lehmann nach seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand und als Präsident seit 1978 zurück. Seither präsidiert André Schöpfer den fünfköpfigen Vorstand der LGU.

Erhält LGU im Jubiläumsjahr eine zweite Tochtergesellschaft?

Vom Strukturwandel in der Landwirtschaft ist auch die Milchwirtschaft betroffen. Dies führte auch zur Aufgabe der Produktion von Emmentalerkäse und zur Schliessung der Käserei Überstorf. Eine neue Milchannahmestelle wurde ausserhalb des Dorfes eingerichtet und die Käsereiliegenschaft steht zum Verkauf.

Im Hinblick auf die Sicherung des Landi-Betriebes im Dorf und zur Verbesserung der prekären Parkplatzverhältnisse stellt sich nun der LGU die Frage, ob sie die Nachbar-Liegenschaft (auf der heute der Grossteil der Landi-Kundschaft parkiert) erwerben soll. An der Generalversammlung beantragen sie den Mitgliedern die Gründung einer Kapitalgesellschaft (AG/GmbH), welche die Liegenschaft erwerben, sanieren und verwalten soll. Die LGU-Mitglieder behalten die Stimmenmehrheit und gewähren als Stammeinlage ein Darlehen zu zinsgünstigen Bedingungen. Die Restfinanzierung soll über die Bank sichergestellt werden.
Die erfreuliche Geschäftsentwicklung bescherte der Genossenschaft immer wieder Platzprobleme. So wurde 1963 der Kauf von Land im Moos beschlossen und im folgenden Jahr ein Lagerhaus erstellt. Fünf Jahre später musste die Siloanlage erweitert werden. 1972 wurde die Sammelstelle mit Einzelabgaben in eine kollektive Sammelstelle umgewandelt. Gleichzeitig wurde die Anlage erweitert, um so die Annahmeleistung und Lagerkapazität zu erhöhen. 1978 folgte die Erstellung von vier Blechsilos mit einem Inhalt von je 172 Tonnen.

Als Schicksalsschlag ging der 16. Juli 1996 in die Geschichte der Genossenschaft ein. Die Überhitzung eines Motors in der Getreideannahme löste einen Brand aus, der an den Anlagen erheblichen Schaden anrichtete. Dank dem Entgegenkommen von benachbarten Annahmestellen konnten Lösungen für die bevorstehende Getreideernte gefunden werden.

Für die Vorstände war es klar, dass der Betrieb raschmöglichst aufgebaut werden muss. Das Projekt mit einer Lagerkapazität von 1340 Tonnen und einer Annahmeleistung von 60 Tonnen pro Stunde konnte zügig realisiert werden. Die Ernte 1997 konnte bereits in den neuen Anlagen eingelagert werden. Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf 2,75 Mio. Franken.

Die Genossenschaft wurde 1904 als Bauernverein gegründet. Die Genossenschaft erlebte ab den Vierzigerjahren einen bedeutenden Aufschwung. Geprägt hat diesen Aufschwung insbesondere Verwalter Max Roux, der von 1940 bis 1982 die Genossenschaft führte, wie in der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen ausgeführt ist. Von der Ausdehnung der Saatkartoffelproduktion in den Fünfziger- und Sechzigerjahren profitierte auch die Genossenschaft. 1982 wählte die Genossenschaft Alfons Roux, den Sohn des langjährigen Verwalters, zum neuen Geschäftsführer

Auch Landis mussten diversifizieren

Anfangs der Achtzigerjahre wurde der erste Haus- und Garten-Laden eingerichtet. 1984 wurde die Agrola-Tankstelle im Dorf erstellt. Vorher bestand in Überstorf nur eine Tankstelle im Guldifeld/Niedermettlen, dem Standort der Werkstatt des Landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbandes Freiburg. Acht Jahre später folgte die Eröffnung einer Autowaschanlage. Die Modernisierung der Mischfutterherstellung und die Einführung der Informatik in der Verwaltung waren weitere Etappen. Im Rahmen der Statutenrevision wurde die Solidarhaftung der Mitglieder auf 5000 Franken beschränkt.

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