Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Eine Zeitlang sah es bei uns mit dem Geld düster aus»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Volley Düdingen ist letzte Saison nur knapp dem Konkurs entkommen, weil ein Sponsor sein Geld nie überwiesen hat. Das Schlimmste konnte der Verein abwenden, mit den Folgen muss er aber auch nächste Saison leben.

Es waren zum Teil beängstigende Gerüchte, die in den letzten Tagen und Wochen rund um Volley Düdingen zu vernehmen waren: Der Verein habe 300’000 Franken Schulden, er habe Spielerinnenlöhne nicht bezahlt und stünde kurz vor dem Konkurs. Eine Task-Force sei gegründet worden, um die Insolvenz abzuwenden. Und wegen der ganzen Schulden hätten die Power Cats von Swiss Volley keine Spiellizenz für die kommende NLA-Saison erhalten.

Auch wenn es nur Gerüchte waren – wo Rauch ist, ist immer auch etwas Feuer. Deshalb wollten die FN vom Vereinspräsidenten Urs Balsiger erfahren, wie heftig es brennt. «Ja, wir hatten in dieser Saison mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, und eine Zeitlang sah es düster aus», bestätigt er. «Es stimmt aber nicht, dass wir die Löhne nicht zahlen konnten. Alle Spielerinnen haben ihr Geld fristgerecht erhalten, wir haben auch sämtliche Sozialleistungen vollumfänglich geleistet und Mieten bezahlt.» Zwischenzeitlich habe man einige Rechnungen in Raten oder mit etwas Aufschub bezahlen müssen, weil es Liquidationsengpässe gegeben habe. «Inzwischen ist der Brand gelöscht. Die Lizenz haben wir erhalten – und die erteilt Swiss Volley nicht, wenn es irgendwelche offenen Lohnforderungen gibt.»

Finanzielle Schieflage

Dass die Power Cats zwischenzeitlich in finanzielle Schieflage geraten sind, hing mit budgetierten Sponsoreneinnahmen zusammen, die ausgeblieben sind. «Ein privater Sponsor hatte unserem Verein einen sechsstelligen Frankenbetrag zugesichert, das Geld dann aber nie überwiesen», erklärt der Präsident. Den versprochenen Geldsegen hatte Düdingen letzte Saison genutzt, um sein Vereinsbudget von 750’000 auf 900’000 Franken zu erhöhen, wobei rund 500’000 Franken für das NLA-Team vorgesehen waren. «Wenn dann ein so namhafter Betrag ausfällt, gerät man zwangsläufig in Bedrängnis.» Man sei dabei, rechtliche Schritte gegen den säumigen Geldgeber einzuleiten, ergänzt Balsiger.

Urs Balsiger, Präsident von Volleyballclub Düdingen.
Archivbild Charles Ellena

Um das Loch in der Kasse zu füllen, hatte Volley Anfang Januar eine Task-Force aus aktuellen und ehemaligen Vorstandsmitgliedern gegründet. Diesbezüglich trafen die Dorfgerüchte durchaus zu. Wer in dieser Task-Force Einsitz genommen hatte, möchte Urs Balsiger nicht sagen. «Es ist der Gruppe gelungen, bei Privaten, Unternehmen, Sponsoren und Gönnern zusätzliche finanzielle Mittel aufzutreiben, damit wir einigermassen schadlos über die Runden gekommen sind. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe, und es hat uns extrem gefreut, eine so grosse regionale Solidarität mit Volley Düdingen zu spüren.»

Kleinbus anstatt Car

Ganz ohne Sparmassen beim NLA-Team schafften es die Power Cats aber nicht durch die Krise. «Als wir realisiert haben, dass das versprochene Geld nicht kommen wird, haben wir Massnahmen ergriffen, um die Ausgaben zu senken», sagt der Vereinspräsident. Eine dieser Massnahmen war es, in der zweiten Saisonhälfte und in den Playoffs nicht mehr mit dem Car an die Auswärtsspiele zu fahren, sondern mit Kleinbussen. «Statt 2000 Franken pro Fahrt hat es dann nur noch einen Fünftel gekostet.»

Besagte Carfahrten waren eine von mehreren Dingen, die Volley Düdingen vor gut einem Jahr initiiert hatte, um für sein Team noch professionellere Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit dem Car kamen die Spielerinnen relaxter an die Matches und konnten sich danach bereits auf der Rückfahrt besser erholen. Auch die Mahlzeiten, die die Power Cats neu nach den Auswärtsmatches erhielten, dienten dazu, die Regeneration zu fördern. «Es waren solche Nice-to-haves, die wir streichen mussten», bedauert Balsiger. An den Löhnen, die den grössten Teil des Budgets ausmachten, habe man nichts ändern wollen. «Wir hatten auch überlegt, auf das Aufstellen einer Tribüne beim Playoff-Final gegen NUC zu verzichten. Dann fanden wir aber, dass wir sie unseren Fans schuldig waren, damit möglichst viele beim Endspiel dabei sein konnten», so der Präsident. «Dank der 1000 Zuschauer hat es sich dann ja gut gerechnet.»

Auswirkungen auf den ganzen Verein

Auch wenn Volley Düdingen das Schlimmste abwenden konnte, ohne Auswirkungen bleibt die ganze Angelegenheit nicht. «Budgetmässig mussten wir wieder zurückkrebsen auf den Stand von vor zwei Jahren.» Auf die «Nice-to-haves» wie Reisekomfort, Verpflegung oder zusätzliche Fitnessbetreuung müssen die Power Cats künftig wieder verzichten. Zudem werden sie nur noch mit vier anstatt fünf ausländischen Spielerinnen antreten. Dass sich dies negativ auf ihre Leistungen des NLA-Teams auswirken könnte, glaubt der Präsident nicht. «Wir waren schon vor zwei Jahren mit dem niedrigeren Budget erfolgreich, und wir wollen auch nächstes Jahr mindestens bis in die Playoff-Halbfinals. Unsere Prioritäten setzen wir künftig aber vermehrt auf jüngere Schweizer Spielerinnen, und wir werden unseren Nachwuchs- und Ausbildungsbereich stärken.»

Letzteres wird insofern komplizierter, als dass Düdingens Sparmassnahmen nicht nur das NLA-Team treffen, sondern den ganzen Verein. So hatte der Verein letzte Saison mit Loïc Chevalier einen Profitrainer für seinen Nachwuchs engagiert. Dieser Vertrag musste nun aufgelöst worden. «Wir kehren von einem professionell angestellten Trainer zurück zu einer Anstellung auf Entschädigungsbasis», erklärt Urs Balsiger. «Die Nachwuchsspielerinnen werden darunter nicht zu leiden haben, denn mit Conny und Raphael Grossrieder sowie Nicole Balsiger haben wir sehr gut ausgebildete und erfahrene Trainer gefunden. Wir stehen wieder auf einer gesunden Basis und können die Saison 2024/25 mit viel Zuversicht in Angriff nehmen.»

Zwei zusätzliche Ausländerinnen

Seit einigen Tagen ist auch das Team der Power Cats komplett. Mit Kari Zumach (USA) und Marie Nevot (FRA) hat Düdingen zwei weitere Spielerinnen engagiert, die zusammen mit der ebenfalls neu verpflichteten USAmerikanerin Josie Vondran und Captain Bruna da Silva das Ausländer-Quartett bilden werden.

Diagonalangreiferin Zumach – 191 cm gross und 24 Jahr jung – spielte letzte Saison beim Volley Ball Club Chamalières in Frankreich. Es war ihre erste Saison als Profispielerin, davor lief sie für die Central Florida University (2022/23), die Indiana University (2019–2022) und die Creighton University (2018/19) auf. Die 179 cm grosse und 23- jährige Nevot wird in Düdingen auf der Aussenposition spielen. Sie war zuletzt eine Saison in Österreich bei TI-Volley Innsbruck engagiert, davor trug sie in ihrem Heimatland zwei Jahre das Trikot von Rennes EC.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema