Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Einen Meilenstein gefeiert

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Brust- und Prostatakrebs zählen zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und Männern. Jährlich wird in der Schweiz bei rund 5000 Männern Prostatakrebs diagnostiziert. 150 bis 200 von ihnen leben im Kanton Freiburg. Bei den Frauen sind schweizweit jährlich rund 6050 Personen von der Diagnose Brustkrebs betroffen, davon rund 220 im Kanton Freiburg. Ausgehend von diesen Zahlen haben die Direktion für Gesundheit und Soziales, das Freiburger Spital (HFR) sowie das Daler-Spital 2012 beschlossen, allen Betroffenen eine qualitativ hochwertige Krebsbehandlung zu ermöglichen (die FN berichteten).

Nach mehrjährigen Vorarbeiten sind das Brustzentrum Freiburg sowie das Prostatazentrum Freiburg gestern mit den Qualitätslabels der Krebsliga Schweiz beziehungsweise der Deutschen Krebsgesellschaft ausgezeichnet worden. Anwesend waren Staatsrätin Anne-Claude Demierre (SP), HFR-Generaldirektorin Claudia Käch und David Queloz, der Direktor des Daler-Spitals. Anschliessend wurde zu einer kleinen Einweihungsfeier geladen.

«Eine optimale Lösung»

Beide Zentren entstanden aus einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Daler-Spital und dem Freiburger Spital. Anne-Claude Demierre lobte denn auch die «innovative öffentlich-private Zusammenarbeit», die hier zum Tragen gekommen ist. Mit dieser schweizweit einzigartigen «wichtigen Partnerschaft» habe man «eine optimale Lösung gefunden, auf die ich wirklich stolz bin».

Die Qualitätslabel sind eine Auszeichnung für eine hochstehende Betreuung, die sich auf mehrere Prinzipien stützt, beispielsweise ein Zugang zur medizinischen Behandlung für alle Patientinnen und Patienten, ein koordinierter Behandlungspfad mit garantierter Betreuung innert kurzer Frist und eine individualisierte Behandlung.

Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Zertifizierungen gehören laut Claudia Käch weiter eine multidisziplinäre ärztliche Zusammenarbeit in Form eines in Freiburg einmal wöchentlich stattfindenden Tumorboards, Ausbildungsmassnahmen für den Erhalt und Ausbau von Fachkenntnissen und -kompetenzen, die Teilnahme an klinischen Studien sowie externe und interne Beurteilungen der Qualität und Massnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung – etwa durch Schulungen.

Zahlen klar übertroffen

Darüber hinaus sind aber auch bestimmte Patientenzahlen zu erreichen. Im Fall eines zertifizierten Brustzentrums sind das laut dessen Direktor Laurent Rosset unter anderem jährlich mindestens je 125 neu diagnostizierte Fälle und Operationen von Primärtumoren, 50 Bestrahlungen und 1000 Mammografiebeurteilungen. Diese Zahlen habe man in Freiburg klar übertroffen.

Das Gleiche gilt bei den entsprechenden Zahlen für ein Prostatazentrum, wie dessen Direktor Marc Küng ausführte. Hier werden jährlich unter anderem mindestens 100 neu diagnostizierte Fälle, 25 Prostata-Entfernungen, 50 Strahlentherapien und 20 Chemotherapien gefordert.

Sowohl das Brustzentrum als auch das Prostatazentrum verzeichneten von Anfang an einen Anstieg der behandelten Fälle. Das Prostatazentrum registrierte 2015 knapp 135 Fälle. 2016 waren es 208, und per Ende Oktober 2017 kletterte die Zahl bereits auf über 210.

Im Brustzentrum liessen sich 2015 insgesamt 166 Frauen behandeln. Im Jahr 2016 waren es 189 und per Ende Oktober 2017 bereits 161.

Interdisziplinärer Ansatz

Die Behandlung von Brust- und Prostatakrebs ist komplex und erfordert laut David Queloz eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedenster Spezialisten in allen Behandlungsphasen von der Diagnostik über die Behandlung bis zur Nachbetreuung.

Je nach Fall können bis zu einem Dutzend Spezialisten zur bestmöglichen Betreuung eines Patienten beteiligt sein, darunter Onkologen, Internisten, Urologen, Gynäkologen, Chirurgen, Radio-Onkologen, Onko-Genetiker, Radiologen, Pathologen, Spezialisten der Nuklearmedizin und Palliativmediziner. Hinzu kommen Fachpersonen der Pflege, der Ernährungsberatung, Psycho-Onkologie und Patientenberatung.

Für jede Patientin und jeden Patienten wird in den zwei Freiburger Zentren ein Behandlungsplan gemäss den individuellen Bedürfnissen festgelegt. Sämtliche Patientendossiers werden vor und nach der Behandlung besprochen, um die vollständige Betreuung sicherzustellen und die Therapie bei Bedarf anzupassen. Für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, steht ausserdem eine Breast-Care-Nurse zur Verfügung. Diese unterstützt die Betroffenen während der Behandlung und übernimmt die Koordination mit den verschiedenen Ansprechpartnern. Es gibt laut dem Onkologen Daniel Betticher übrigens auch Fälle von Brustkrebs bei Männern. Diese seien aber extrem selten.

Zahlen und Fakten

Die Vorgeschichte reicht sechs Jahre zurück

In den Jahren 2011 und 2012 fanden bereits erste Gespräche über ein Brustzentrum zwischen den involvierten Partnern statt: dem Freiburger Spital (HFR), dem Daler-Spital und der Direktion für Gesundheit und Soziales. Im Mai 2013 kam es zu einer entsprechenden Vorstudie eines Beratungsunternehmens, das die Machbarkeit abklären sollte, im Juni desselben Jahres zu einer Rahmenvereinbarung und einer Absichtserklärung (die FN berichteten). Nur vier Monate später, im Oktober 2013, fand die erste Tumorboard-Sitzung des Brustzentrums statt. Im Mai 2014 fand die Kick-off-Sitzung im Hinblick auf die Zertifizierung des Brustzentrums statt, im November 2015 diejenige im Hinblick auf jene des Prostatazentrums. Gestern, am 27. November 2017, wurden die beiden Zertifikate überreicht. Die Zentren entsprechen aber auch einem echten Bedürfnis. Pro Jahr werden schweizweit rund 39 900 Krebsfälle neu diagnostiziert. Das sind 109 Fälle jeden Tag, darunter vier alleine im Kanton Freiburg. Pro Jahr sterben in der Schweiz rund 16 700 Krebspatienten. Insgesamt werden 58 Prozent aller Krebspatienten geheilt. 26 Prozent aller Todesfälle in unserem Land sind krebsbedingt. Dadurch gehen insgesamt rund 59 000 Lebensjahre vor dem 70. Lebensjahr verloren.

jcg

Meistgelesen

Mehr zum Thema