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Einzigartiges Spektakel: Der Schwarzsee verwandelt sich wieder zum Landeplatz

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Nachdem die Flugtage in Schwarzsee das letzte Mal vor fünf Jahren durchgeführt wurden, finden sie heuer wieder statt. Piloten dürfen den gefrorenen Schwarzsee für zwei Tage als Start- und Landebahn benutzen. 

Es ist viel los am Mittwochnachmittag in Schwarzsee. Bei strahlendem Sonnenschein tummeln sich Dutzende Besucherinnen und Besucher auf dem gefrorenen See. Hundebesitzer laufen mit ihren Hunden darüber, Kinder spielen mit dem Schnee, und sogar Langläufer sind anzutreffen.

Daneben ein Flugplatz auf dem gefrorenen See. Das Dröhnen von Motoren durchdringt das Schwarzseetal. Ein seltener Anblick: Denn das letzte Mal, dass sich der Schwarzsee in einen Landeplatz verwandelt hat, war vor fünf Jahren. Damals fanden die letzten Flugtage in Schwarzsee statt.

Hoch über dem Tal

Markus Schöpfer hockt sich in sein Kleinflugzeug, schnallt sich an, setzt die Kopfhörer auf und startet seine gelbe Maschine. Er gibt über Funk an, dass er nun starten möchte, und erhält auf Englisch vom Kontrollbüro die Erlaubnis dazu. Nun macht er sich langsam auf den Weg zum Startpunkt. Weil er nicht nach vorne blicken kann bei seinem Flugzeug, muss er in Kurven fahren und mal nach links und mal nach rechts blicken. «Ich bin nicht besoffen, das muss ich halt so machen, sonst seh ich nichts», sagt er. Seine Maschine ist aus dem Jahr 1944 – ein wahrer Oldtimer, sagt er. Der Piper-Pilot fliegt seit 1988 und hat, soweit er sich erinnern kann, bis jetzt an jedem Flugtag in Schwarzsee teilgenommen. Ein wahres Highlight für ihn. 

Am Startpunkt angekommen, muss er warten, bis genug Abstand zwischen ihm und dem Kleinflugzeug vor ihm ist. Dann geht es los. Schöpfer beschleunigt und fährt geradeaus. Links und rechts beobachten Dutzende Schaulustige das Startmanöver und zücken ihre Handys, um den Moment festzuhalten. Und dann hebt das Flugzeug ab und ist in der Luft. Schon wirken die Menschen wie Ameisen und die Autos wie Spielzeugfahrzeuge. Der Motorenlärm ist ohne Kopfhörer kaum auszuhalten. «Deswegen hatten früher alle Piloten Hörprobleme», sagt Schöpfer. 

Tannenzapfen pflücken

Die Landschaft ist überwältigend. Der Schnee glitzert in der Sonne, und die Tannen ragen majestätisch empor. «Heute haben wir perfekte Bedingungen», sagt er. Es habe keine Turbulenzen, und das Wetter sei zum Fliegen gemacht. «Hier ist Zollhaus und da das Gantrischgebiet», sagt er, «einfach nur schön.» Von weitem ist nun Plaffeien zu sehen. Zuerst die Umrisse und dann genauer die Details. Von hier aus sind auch Freiburg und das Seeland zu erkennen – eingedeckt im Nebel. 

In Plaffeien dreht der Pilot um. Er meldet, dass er landen möchte, und drosselt die Geschwindigkeit, weil vor ihm andere die Landebahn besetzen. «Schau die Aussicht, die ist einfach unglaublich», sagt er und zeigt in Richtung Schwarzsee. An einigen Stellen auf dem Rückflug hat man das Gefühl, als würde das Kleinflugzeug den Tannen so nah kommen, dass man die Hand rausstrecken und einen Tannenzapfen pflücken könnte.

Schwieriger Anflug

Die grösste Herausforderung am Fliegen in Schwarzsee sei der Anflug. «Es braucht viel Erfahrung, und das Landen auf Eis ist nicht ohne», sagt er. Ausserdem sei der Anflug auch wegen des recht engen Tals nicht einfach. 

Der «Final turn» – also die letzte Kurve vor der Landebahn – sei eine ganz spezielle, sagt Schöpfer. Kurz vor dem Berg am Ende des Sees dreht er scharf nach links über dem Campingplatz. Steil ist die Kurve. Doch schon bald ist die Landepiste zu sehen, und Schöpfer landet seine Maschine sanft auf dem Eis. Ein fantastisches Erlebnis. 

Lange Tradition

Die Flugtage in Schwarzsee finden mit Unterbrüchen seit den 1950er-Jahren statt. Eine Tradition, die von Sensler Piloten gemeinsam mit dem Flugplatz Ecuvillens organisiert wird. «Jedes Jahr versuchen wir, die Flugtage in Schwarzsee durchzuführen», sagt Edy Hertli, Mitorganisator. Sie erfreuen sich grosser Beliebtheit, und aus der ganzen Schweiz und auch dem Ausland wollen Piloten auf dem gefrorenen Schwarzsee landen. 

Damit die Flugtage in Schwarzsee überhaupt stattfinden können, sind nebst gutem Wetter auch aufwendige Vorbereitungen nötig. Zuerst müssen die Verantwortlichen die Gemeinde und danach das Bundesamt für Zivilluftfahrt anfragen. Helfer, Sanitäter und Feuerwehr müssen für den Anlass ebenfalls organisiert werden. 

Am Tag davor wird die Piste auf dem See präpariert, die Markierungen werden angebracht und alles für den grossen Tag zurechtgemacht. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt kontrolliert die Arbeiten und entscheidet, ob das Okay gegeben werden kann. Nachdem gestern einige Markierungen noch angepasst werden mussten, gab das Bundesamt für Zivilluftfahrt schliesslich um 11.30 Uhr grünes Licht. Rund 30 bis 40 Piloten flogen laut Michel Cochard, dem Platzchef des Flughafens Ecuvillens und somit auch Schwarzsee, am Mittwoch in Schwarzsee. Am Donnerstag erwartet er bis zu 50, denn das Wetter soll erneut gut werden. «Dann können wir hoffentlich bereits am Morgen fliegen», sagt er. 

Flugtage in Schwarzsee

Mindestens 30 Zentimeter dickes Eis

Damit die Flugtage auf dem gefrorenen Schwarzsee stattfinden können, müssen die Verantwortlichen jedes Jahr eine Bewilligung beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) einholen. Damit diese Bewilligung erteilt wird, muss das Eis des Sees mindestens 30 Zentimeter dick sein. Die Masse der Piste sind vorgegeben. «Rund 800 Meter lang und 30 Meter breit», sagt Christian Schubert, Mediensprecher des BAZL. Sind all diese Kriterien erfüllt, erteilt das BAZL eine jährliche Ausnahmebewilligung. Alle Piloten, die auf dem Schwarzsee starten und landen wollen, müssen vom Flugplatz in Ecuvillens losfliegen, ausser sie erhalten eine Bewilligung, um von einem anderen Flugplatz zu starten. Der Flugplatz von Ecuvillens ist für die Organisation der Flugtage verantwortlich. In Ecuvillens erhalten die Piloten auch ein Safety-Briefing, bevor sie nach Schwarzsee fliegen – egal, ob sie das erste Mal fliegen oder bereits Erfahrung haben. Piloten, die Schwarzsee zum ersten Mal anfliegen, müssen dies in Begleitung eines Fluglehrers aus der Region tun. Die Flugtage finden an maximal zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Dies aus Lärm- und Umweltgründen. km

  • Im Jahr 2001 fanden die Flugtage an zwei Tagen statt. Es gab 254 Landungen. 
  • Im Jahr 2003 fanden die Flugtage an zwei Tagen statt. Es gab 449 Landungen. 
  • Im Jahr 2006 fanden die Flugtage an zwei Tagen statt. Es gab 340 Landungen. 
  • Im Jahr 2009 fanden die Flugtage an zwei Tagen statt. Es gab 203 Landungen. 
  • Im Jahr 2012 fanden die Flugtage an zwei Tagen statt. Es gab 195 Landungen. 
  • Im Jahr 2017 fanden die Flugtage an zwei Tagen statt. Es gab 134 Landungen. 

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