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«Alle werden mitgenommen»

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Er spielt oft nur im vierten Block, liegt mit sechs Skorerpunkten klar unter dem Wert der letzten Jahre und hat für nächste Saison bereits in Langnau unterschrieben – und doch spielt Flavio Schmutz Match für Match mit Herz, Leidenschaft und breiter Brust. Der 25-jährige Center aus dem Thurgau ist ein gutes Beispiel dafür, dass bei Gottéron derzeit alle am gleichen Strick ziehen. Im Interview erklärt Schmutz, warum das so ist.

 

Flavio Schmutz, in den letzten drei Qualifikationsspielen reicht Gottéron diese Woche ein einziger Sieg, um die Playoffs aus eigener Kraft zu erreichen. Eine solche Ausgangslage hätte sich noch vor wenigen Wochen wohl kaum jemand im Team erträumen lassen.

Nein, definitiv nicht. Wir haben einen schönen Lauf hingelegt. Allerdings haben wir im Montagsmeeting gerade besprochen, dass wir nun auch nicht zu euphorisch sein dürfen. Wir wissen, wie schnell es gehen kann. Letzte Woche dachte man noch, Lugano sei mit seinem guten Lauf «safe», und plötzlich machte es tacktack!, und schon war die Mannschaft wieder unter dem Strich. Wir müssen deshalb unbedingt bereits gegen Zug den Sack zumachen, erst dann können wir vielleicht mal kurz durchatmen.

So könnte Freiburg am Freitag wesentlich ruhiger zum Zähringer-Derby beim SC Bern reisen, der im Playoff-Kampf ebenfalls auf jeden Punkt angewiesen ist.

Ja, genau. Für die Medien und die neutralen Zuschauer wäre so ein Showdown in Bern natürlich cool, aber wir wollen das verhindern. Wobei verhindern wohl das falsche Wort ist, das klingt ein bisschen ängstlich. Egal, wir wollen jetzt ganz einfach bereits gegen Zug alles klar machen.

Gottérons starke Serie mit neun Siegen aus elf Spielen begann vor ziemlich genau einem Monat mit dem 3:2-Sieg nach Penaltyschiessen gegen Ambri. Ein Sieg, der nur zustande kam, weil Ambri seine Hausaufgaben nicht machte und die Coaches Challenge nicht nahm, so dass Freiburgs 1:2-Anschlusstreffer acht Minuten vor Schluss trotz klarer Offside-Stellung zählte. Was hat dieser geschenkte Sieg bei der Mannschaft ausgelöst?

Ich persönlich glaube daran, dass es irgendwo ein paar Hockeygötter gibt, die schauen, dass alles irgendwie gut läuft. Wenn du immer gut arbeitest, fällt das Glück auf deine Seite. Ich habe gehört, dass in dieser Situation, als Ambri die Challenge nicht nahm, irgendwas mit der Technik nicht funktionierte. Da ist also das Glück ziemlich offensichtlich auf unsere Seite gefallen – und gleichzeitig wurde dadurch ein Funke gezündet. Wir sind nun schon lange in der Situation, dass jeder Match sehr wichtig ist, daran sind wir als Mannschaft gewachsen. Das alles könnte uns noch sehr weit bringen in dieser Saison.

Es ist ein grosser Unterschied zu letzter Saison erkennbar. Damals hat Gottéron in der Schlussphase alle wichtigen Spiele verloren, in dieser Saison findet die Mannschaft auch in den wichtigen Partien immer einen Weg zum Sieg. Wie erklären Sie sich diese Differenz?

Einen grossen Teil im Eishockey macht der Torhüter aus. So wie Reto Berra momentan spielt, ist er klar einer der zwei besten Goalies der Schweiz. Er gibt uns extrem viel Ruhe und Vertrauen, manchmal bügelt er auch schlicht unsere Fehler aus und hält uns so im Spiel. Auf der anderen Seite funktioniert auch das System sehr gut, das Christian Dubé und Sean Simp­son ins Team gebracht haben. Wir sind diesbezüglich in den letzten Wochen immer besser und sicherer geworden und vertrauen nunmehr voll auf uns und das System. Ich bin manchmal selbst überrascht, wie souverän wir eine Führung im Schlussdrittel herunterspielen, ich denke da an die letzten Spiele in Lausanne und Langnau.

Offensiv ist Gottéron im Vergleich zur ersten Saisonhälfte allerdings ebenfalls kaum wiederzuerkennen. Anfang Saison war mehr oder weniger klar: Gerät Gottéron 0:1 in Rückstand, ist das Spiel verloren. In den letzten 15  Spielen hat Freiburg nun aber dreimal nach 0:2-Rückstand noch gewonnen und auch sonst Spiele mit verrücktem Spielverlauf in extremis für sich entschieden. Warum zeigt das Team plötzlich so viel mehr Charakter?

Es braucht manchmal nicht viel. Momentan reicht es, dass ein Spieler etwas Gutes macht – und schon folgen alle anderen, und die Mannschaft ist sogleich auf einem neuen Level. Dass wir gewisse Dinge können, mussten wir uns in dieser Saison zunächst selber beweisen. Wenn du einmal einen Zweitorerückstand gedreht hast, ist der Glaube an die Wende beim nächsten Mal, wenn du in dieser Situation bist, ebenfalls grösser. Auch wenn wir mal nicht gut spielen und merken, dass das Publikum unzufrieden ist, bleibt die Stimmung bei uns in der Garderobe positiv, weil wir wissen: Ein Tor, und wir sind wieder da. Dieses Vertrauen in uns selbst ist zuletzt immer selbstverständlicher geworden.

Welche Rolle spielen bei dieser Entwicklung Christian Dubé und Sean Simpson, die das Team im Verlauf der Saison übernommen haben?

Eine sehr grosse. Wir kennen alle Dubé, er ist ein sehr emotionaler Typ. Diese Emotionen können wir manchmal gut gebrauchen, gleichzeitig weiss er bei jedem Spieler, wie er mit ihm umgehen muss, er kann jeden Einzelnen gut pushen und kitzelt momentan aus jedem Spieler das Maximum heraus.

Tatsächlich scheinen alle Spieler gleichermassen Gas zu geben, egal ob sie nur wenig spielen oder wie Sie persönlich für nächstes Jahr bereits bei einem anderen Club unterschrieben haben. Sieht aus, als sässen tatsächlich alle im selben Boot.

Das ist ohne Zweifel so, alle werden mitgenommen. Ich spiele nun zum Beispiel im vierten Block, es gab aber auch immer wieder Spiele, da durfte ich im zweiten Block auflaufen. Gut möglich, dass ich das mal wieder werde tun können. So kriegst du extrem viel Vertrauen und Motivation. Es ist schlicht leistungsabhängig, ob und wie viel du spielst. Die Spieler, die an einem Abend gut funktionieren, bringt Dubé dann auch – und er schenkt ­ihnen damit das nötige Vertrauen.

Apropos Leistung: Wie sind Sie persönlich mit Ihrer Saison zufrieden?

Statistisch ist es nicht meine beste Saison, aber auch bei mir lief es in den letzten Wochen besser, und momentan fühle ich mich sehr gut. Das Wichtigste ist aber ohnehin der Erfolg der Mannschaft. Ich will in meiner letzten Saison hier nun unbedingt noch viel erreichen – das steht über allem, und wir sind auf gutem Weg.

Fast schade, den Club Ende Saison zu verlassen …

Ja, wenn ich zusätzlich noch an das neue Stadion denke. Das werde ich nun halt als Gast erkunden dürfen (lacht). Es ist schon schade, ich hatte wirklich eine tolle Zeit und bin sehr froh darüber, wie ich mich hier entwickeln durfte. Manchmal gilt es im Sport Entscheide zu fällen, die nicht leicht sind. Es ist, wie es ist.

Erhielten Sie keinen neuen Vertrag oder wollten Sie den Club verlassen?

Im November hatte ich eine Offerte von Freiburg auf dem Tisch. Damals wollte ich noch ein wenig zuwarten. Danach war dann beidseitig bald einmal klar, dass man für nächste Saison andere Wege gehen will.

Der heutige Gegner

Fakten zum EV Zug

• Mit 14 Siegen aus 23 Spielen ist Zug das beste Auswärtsteam der Liga.

• Zuletzt gönnte sich der Tabellenzweite eine künstlerische Pause mit Niederlagen in Genf (1:3) und gegen Zürich (1:4).

• Der EV Zug hat sieben der letzten acht Spiele im St.  Leonhard gewonnen.

Erster Matchpuck

Ein Sieg heute, und Gottéron ist in den Playoffs

Mit einem Sieg im Heimspiel gegen den EV Zug könnte Gottéron heute Abend in der drittletzten Qualifikationsrunde definitiv das Playoff-Ticket lösen. Trainer Christian Dubé wird seine Mannschaft im Vergleich zum Sieg am Samstag in Langnau nicht verändern. Killian Mottet, Benjamin Chavaillaz und Andrei Bykow fehlen weiter verletzungsbedingt, Zach Boychuk bleibt überzähliger Ausländer. Bykow, der sich Mitte Januar in Davos eine Gehirnerschütterung zuzog, trainierte gestern – wenn auch mit einem andersfarbenen Trikot – allerdings recht intensiv mit. «Es ist noch kein Datum für ein Comeback geplant. Wir schauen von Tag zu Tag weiter», sagte Dubé nach dem Training. Einem Training, in dem er, für ihn untypisch, das eine oder andere Mal laut wurde. «In unserer Situation besteht die Gefahr, dass einige Spieler nachlässig werden. Das hat man bei einigen Übungen gemerkt. Da braucht es jemanden, der das im Keim erstickt.»

 

Heute spielen: Gottéron – Zug. Davos – Bern. Lausanne – SCL Tigers (alle 19.45).

Rangliste: 1. ZSC Lions 48/88 (161:118). 2. Zug 47/87 (140:114). 3. Davos 47/83 (150:134). 4. Genf-Servette 48/83 (130:114). 5. Biel 48/75 (144:139). 6. Freiburg-Gottéron 47/70 (119:128). 7. Lausanne 47/69 (129:124). 8. Bern 47/66 (126:135). 9. Lugano 48/66 (120:134). 10. SCL Tigers 47/59 (108:138). 11. Ambri-Piotta 48/57 (113:135). 12. Rapperswil-Jona Lakers 48/52 (125:152).

 

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