Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Game over

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Mittwoch hatten die Tessiner Behörden wegen des Coronavirus den Notstand ausgerufen und sämtliche Sportanlässe bis zum 29. März verboten. Der HC Lugano hätte gegen die ZSC Lions die Playoff-Viertelfinals bestreiten sollen und Ambri mit Bern, den SCL Tigers und den Lakers um den Ligaerhalt kämpfen müssen. Aufgrund des Verbots durften die Tessiner Teams nicht einmal mehr trainieren. Der Entscheid der Clubs vom Dienstag, heute den Start der Playoffs auf nächsten Dienstag – ohne Fans – zu beschliessen, wurde dadurch obsolet. Damit kam die Politik, wie schon mit dem Entscheid des Bundesrats, alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern zu verbieten, den Clubs zuvor. Diesen blieb gestern Morgen in einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz keine andere Wahl, als die Saison abzubrechen.

Eine globale Krisensituation

«Der Entscheid lag irgendwie in der Luft. Im Hinblick darauf, was in den nächsten Tagen noch alles kommen könnte, ist der Saisonabbruch die einzige richtige Entscheidung», sagt Gottérons Generaldirektor Raphaël Berger, der sich damit auf weitere mögliche Notstände in den Kantonen oder für die gesamte Schweiz bezieht. Das abrupte Saisonende sei ein Schock, aber nicht im Sinne einer Überraschung. «Es war zu erwarten, auch weil andere Länder die Meisterschaft bereits vor uns abgebrochen haben.» Dass man nun nicht mehr um etwas spielen könne, nachdem man fast ein ganzes Jahr dafür gearbeitet und geschwitzt habe, sei schon hart, sagt Berger. «Aber wir befinden uns in einer weltweiten Krisensituation, in der wir dem Sport nicht zu viel Gewicht verleihen dürfen.»

Dass die Saison vorzeitig zu Ende ist, sei traurig, sehr traurig, reagiert Trainer und Sportchef Christian Dubé auf den Entscheid der Eishockey-Liga. «Aber was sollen wir machen? In dieser globalen Krise müssen wir schauen, was das Beste für die Menschen ist. Wenn man hört, dass so viele Leute wegen des Virus sterben, gibt es definitiv Wichtigeres als den Sport.» So hätten auch die Spieler in den letzten Tagen den Kopf nicht mehr wirklich bei der Sache gehabt, der Trainingsbetrieb war deswegen ziemlich erschwert. Insofern sei die nun herrschende Klarheit auch eine Erleichterung.

Auch wenn seine Mannschaft bis zum vorletzten Spieltag um die Playoff-Qualifikation gekämpft habe und es darum besonders bitter und enttäuschend sei, so sieht Dubé durchaus auch Erfreuliches. «Die geleistete Arbeit ist nicht für nichts gewesen. Sie wird sich positiv auf die nächste Saison auswirken, sportlich und wirtschaftlich. Wir sind für die nächste Meisterschaft in einer guten Position.»

Der Entscheid von gestern habe keinen unmittelbaren finanziellen Einfluss auf den Verein, erläutert Berger. «Hätten wir noch ein paar Spiele vor leeren Zuschauerrängen austragen müssen, hätte uns das auch etwas gekostet. So aber tun uns letztlich das Geisterspiel vom 29. Februar gegen Genf und die mindestens zwei fehlenden Heimspiele in den Viertelfinals gegen den EV Zug weh.» Nicht sonderlich ins Gewicht fallen würden derweil die Prämien für das Erreichen der Playoffs, die die Spieler erhalten würden. Alles, was die TV-Gelder betreffe – MySports beziehungsweise UPC zahlt jährlich 35 Millionen Franken für die Übertragungsrechte –, müsse nun hingegen der Verband mit seinen TV-Partnern regeln. «Was die Konsequenzen hierfür sein werden, ist heute noch offen», hält sich Berger bedeckt. «Unzweifelhaft ist, dass wir den Saisonabbruch aufgrund der behördlichen Entscheide vollziehen mussten. Er ist die unmittelbare Folge dessen, was in der Schweiz, in Europa und weltweit im Augenblick passiert.»

Die Spinde schon ausgeräumt

Mögliche Auswirkungen hat der gestrige Entscheid auch auf den Stadionumbau, der voll im Gang ist und auf die Saison 2020/21 beendet sein wird. «Wäre die Saison normal weitergegangen, hätte sie für uns auch schon am letzten Samstag zu Ende sein können. Aber natürlich haben wir verschiedene Szenarien, was den Fortschritt der Baustelle betrifft. Es ist möglich, dass wir nun früher mit den nächsten Grossarbeiten beginnen können.»

Diese Option besteht, weil der Saisonabbruch für alle Ligen gilt. Das Fanionteam jedenfalls hat den Trainingsbetrieb schon gestern eingestellt, am Montag soll die Kabine bereits abgebaut werden. «Eigentlich hätten wir am Morgen trainieren sollen. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Saison so oder so beendet wird, deshalb gingen wir gar nicht mehr auf das Eis», erklärt Dubé. Seine Spieler hätten mit grosser Enttäuschung auf den Saisonabbruch reagiert, bevor sie sich auf den Weg nach Hause gemacht hätten. Keine Zeit zu verlieren gab es dabei etwa für den Amerikaner Ryan Gunderson, der bereits heute in seine Heimat zurückfliegt, bevor der in der Nacht auf Donnerstag von den USA verhängte Einreisestopp aus Europa und die damit verbundenen Restriktionen für US-Bürger durchgesetzt wird.

Julien Sprunger

Die unvollendete Meisterschaft

«Wir sind alle ziemlich frustriert, es ist nicht einfach», kommentiert der Freiburger Captain Julien Sprunger das jähe Saisonende. Er habe in seinen 18 Jahren als Profisportler bereits so manches erlebt. «Aber dass die Playoffs wegen eines Virus nicht stattfinden können … Die Playoffs sind so etwas wie der Bonus, der Moment, auf den alle gewartet haben und für den wir 50 Spiele lang gekämpft haben.» Die Situation sei aber so, wie sie eben ist. «Das Virus ist omnipräsent. Er betrifft alle, nicht nur uns Sportler. Zudem kam der Entscheid auch nicht völlig überraschend für uns. Es gibt nichts zu diskutieren, diesen Entschluss ist einfach zu akzeptieren.» Obwohl das Team mit dem Erreichen der Playoffs seinen Job erfüllt habe, bleibe am Ende der Eindruck, etwas Unfertiges zu hinterlassen. «Nichtsdestotrotz war es eine Saison, auf der wir aufbauen können.»

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema