Gibt es trotzdem einen Meister?

Der Saisonabbruch im Eishockey gilt für alle Ligen in der Schweiz, also zum Beispiel auch für die Swiss Regio League, die Juniorenligen und die Frauen-Liga. «Wir stehen in der Verantwortung, unsere Spieler, Clubangehörigen und ihre Gesundheit zu schützen, und genau das hat jetzt höchste Priorität», lässt sich Denis Vaucher, Direktor der National und Swiss League, in einer Mitteilung zitieren.

Berger: «Macht keinen Sinn»

Die ausserordentliche Ligaversammlung von heute Freitag wird sich jetzt primär mit den Folgen der abgebrochenen Meisterschaft zu beschäftigen haben. Gibt es einen Meister? Wenn ja, wären das wohl die ZSC Lions, die sich mit einem 4:1 in der letzten Runde vor leeren Rängen im Hallenstadion gegen den EV Zug den Qualifikationssieg gesichert hatten. Erhalten der EHC Kloten (Qualifikationssieger Swiss League) und allenfalls der EHC Visp die Chance aufzusteigen? Von den vier Halbfinalisten der Swiss-League-Playoffs kommen bloss diese zwei Klubs für einen Aufstieg in Frage.

«Die Position von Gottéron ist klar: Es würde keinen Sinn machen, einen Meister zu küren. Wir sollten die ganze Saison streichen», sagt Generaldirektor Raphaël Berger. «Aber entscheiden werden wir im Gremium.» Es wäre nach 1914, 1915 und 1940 das vierte Mal in der 1909 gegründeten Schweizer Meisterschaft, dass es keinen Meister gäbe.

Steigen die Bulls doch nicht ab?

Neben Gottéron und seinen Junioren ist etwa auch der EHC SenSee-Future, der in der Masterrunde der U20-A-Junioren engagiert ist, vom Saisonende betroffen. Und was ist mit den Düdingen Bulls, die aus der Swiss Regio League abgestiegen sind? Wenn es am Ende keinen Aufsteiger geben wird, behalten die Sensler dann die Klasse doch noch am grünen Tisch? «Wir haben am Mittwoch Kontakt mit dem Verband aufgenommen, um das zu klären. Dieser diskutiert aber noch, wie er es handhaben will», sagt Bulls-Präsident Josef Baeriswyl. Unabhängig davon, wie der Verband verfahren wird, geht er aber davon aus, dass die Bulls nächste Saison in der 1. Liga spielen werden. «Wir haben jetzt schon vieles aufgegleist und wollen uns von unten her neu aufbauen.»