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Gottéron verliert Duell der Gegensätze

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Eigentlich war das gestrige Spiel über weite Strecken ausgeglichen. Davos hatte zwar leicht mehr Spielanteile, aber beide Mannschaften hatten ihre Druckphasen und Torchancen. Dass am Ende die Bündner 3:1 gewannen, war trotzdem nichts als logisch.

Mit welch unterschiedlicher Geisteshaltung die beiden Traditionsclubs derzeit am Werk sind, zeigte sich schon an der Pressekonferenz vor dem Spiel. Hier HCD-Sportchef Raeto Raffainer, der fast fünf Minuten lang erzählte, wie die Trainingswoche für die Bündner lief und welcher Spieler warum auf welcher Position seine Chance erhalte. Der von der Zusammenarbeit mit den Ticino Rockets schwärmte, an die er regelmässig einige der vielen überzähligen Spieler ausleiht, für die es nicht mehr ein Müssen sei, weil sie sich vielmehr auf die Chance freuen würden, in der Swiss League Verantwortung übernehmen zu können. Auf der anderen Seite Freiburgs Medienchef Pierre Reynaud, der bloss einen Satz sagte: Alles sei genau wie beim letzten Spiel. Die Frage, ob jemand Fragen zur Aufstellung von Gottéron habe, beantwortete er gleich selbst mit Nein, bevor auch nur ein Journalist hätte den Mund aufmachen können.

In Davos hat man wieder Spass

Nach einer völlig missratenen letzten Saison, als die Bündner erstmals seit 26 Jahren wieder einmal die Playoffs verpassten und die Ära von Arno Del Curto zu Ende ging, hat man in Davos ganz offensichtlich wieder Spass am Eishockey. Zwar ist beim neuen mächtigen Duo mitunter auch einiges an heisser Luft mit dabei, doch die positive Art von Raffainer und Headcoach Christian Wohlwend scheint sich irgendwie auf den Club und sein Umfeld zu übertragen – und nicht zuletzt auf die Spieler auf dem Eis. Die Davoser sind zwar immer noch unter dem Strich klassiert, aber bloss weil sie deutlich weniger Spiele als die übrigen Teams absolviert haben. In Sachen Punkte pro Spiel sind die Bündner ganz vorne mit dabei. Was umso überraschender ist, als der HCD, der wie Gottéron auf einer Baustelle spielt, gestern erst sein zweites Heimspiel der Saison absolvierte.

Doch wie das Führungsduo Raffainer/Wohlwend – das unter anderem dafür gesorgt hat, dass die Journalisten nach dem Spiel ihre Interviews gleich direkt in der HCD-Kabine machen können – trat auch die Mannschaft gestern wieder auf: erfrischend und furchtlos. Den Freiburgern fehlt im Gegensatz dazu auf und neben dem Eis eine klare Linie. Das fing bereits auf der Bank an, wo Berater Sean Simpson in der Mitte stand und am aktivsten war, während sich der offizielle Headcoach Christian Dubé in erster Linie auf das Wechseln der Linien konzentrierte.

Vauclairs Aussetzer

Es überraschte am Ende nicht, dass gestern aus Freiburger Sicht eine bemerkenswerte Serie riss. Im 13. Saisonspiel Gottérons gewann erstmals nicht die Mannschaft, die das erste Tor schoss. Aurélien Martis Führungstreffer in der 12.  Minute fiel allerdings auch klar entgegen dem Spielverlauf. Davos war im Startdrittel deutlich überlegen. Nur weil Reto Berra im Tor der Freiburger sehr stark hielt, fiel der Davoser Ausgleich erst sieben Sekunden vor der ersten Pause, als Mattias Tedenby im Powerplay einen Direktschuss von Otso Rantakari zum 1:1 ablenkte.

Im Mitteldrittel steigerte sich Gottéron zwar deutlich, sündigte nun aber selbst im Abschluss – und schenkte Davos in der 38. Minute schliesslich die erstmalige Führung. Mit einem katastrophalen Fehlpass im eigenen Drittel gab Tristan Vauclair HCD-Stürmer Marc Aeschlimann gleich selbst die Vorlage zur erstmaligen Bündner Führung.

Im Schlussabschnitt waren die Freiburger bemüht, den Rückstand wieder wettzumachen. Daniel Brodin rückte für den einmal mehr neben den Schuhen stehenden Matthias Rossi in die Paradelinie. Doch diese stand stellvertretend für Gottérons gestrigen Auftritt. Viktor Stalberg etwa mühte sich, setzte sich immer mal wieder vielversprechend durch, fällte jedoch im entscheidenden Moment jeweils die falschen Entscheidungen. So auch elf Minuten vor Schluss, als sein Rückpass auf Benjamin Chavaillaz zu kurz geriet, daraus ein Konter entstand und der 19-jährige Benjamin Baumgartner die Partie mit dem 3:1 entschied.

«Dann musst du dem Goalie halt den Arm ausreissen»

«Im zweiten Drittel hatten wir das Spiel im Griff, aber wir nutzten unsere Chancen nicht. Da kannst du dir noch die besten Strategien ausdenken. Wenn die Spieler, die dafür vorgesehen sind, trotz bester Möglichkeiten nicht treffen, bringt alles nichts», sagte ein enttäuschter Christian Dubé nach dem Spiel. Was fehlt seiner Meinung nach in der Offen­sive? «Die ‹Grinta›, dieser absolute Wille. Wenn es nicht läuft, dann musst du dem Goalie halt einmal den Arm ausreissen, damit du wieder triffst.» Die nächste Möglichkeit, die martialische Vorgabe des Trainers – hoffentlich nur im übertragenen Sinn – umzusetzen, bietet sich Gottéron bereits heute im Heimspiel gegen Lausanne.

Telegramm

Davos -Gottéron 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)

3717 Zuschauer. – SR Hebeisen/Rohatsch, Altmann/Wolf. Tore: 12. Marti (Lhotak, Vauclair) 0:1. 20. (19:53) Tedenby (Rantakari, Corvi/Ausschluss Gunderson) 1:1. 38. Aeschlimann 2:1. 50. Baumgartner (Herzog) 3:1. Strafen: 1-mal 2 plus 10  Minuten (Corvi) gegen Davos, 2-mal 2 Minuten gegen Freiburg-Gottéron.

Davos: Van Pottelberghe; Du Bois, Jung; Rantakari, Paschoud; Stoop, Guerra; Kienzle; Marc Wieser, Lindgren, Palushaj; Herzog, Corvi, Tedenby; Ambühl, Baumgartner, Meyer; Frehner, Marc Aeschlimann, Dino Wieser; Bader.

Freiburg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Kamerzin, Furrer; Abplanalp, Stalder; Forrer; Marti; Brodin, Walser, Mottet; Rossi, Desharnais, Stalberg; Vauclair, Schmutz, Lhotak; Lauper, Marchon, Schmid.

Bemerkungen: HC Davos ohne Nygren, Heinen und Buchli. Gottéron ohne Bykow und Sprunger (alle verletzt) sowie Schneeberger (überzählig). – 15. Pfostenschuss Marc Wieser. 3. Forrer verletzt ausgeschieden. – Freiburg ab 58:38 ohne Goalie.

Die FN-Besten: Aeschlimann, Berra.

Der heutige Gegner

Fakten zu Lausanne

• Mit einer Erfolgsquote von nicht einmal 14 Prozent haben die Waadtländer das schlechteste Überzahlspiel der Liga.

• Rund 26 Prozent der Tore von Lausanne werden durch die Ausländer erzielt. Nur bei Lugano ist der Anteil der Tore der Importspieler noch kleiner.

• Gleich 13 Spieler haben beim Lausanne HC mindestens fünf Skorerpunkte auf ihrem Konto. Bei Gottéron sind es nur sechs (bei einem Spiel weniger).

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