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Energie-Engpässe sind auch im kommenden Winter wieder möglich

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Milde Temperaturen und ein geringer Gasverbrauch haben dafür gesorgt, dass die Schweiz und der Kanton Freiburg relativ glimpflich durch die befürchtete Energiekrise kamen. Engpässe sind aber in einigen Monaten trotzdem wieder möglich.

Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetroffen. Die Schweiz und auch der Kanton Freiburg kamen im vergangenen Winter vergleichsweise unbeschadet durch die Energiekrise. Ein wichtiger Grund dafür, dass uns der Strom nicht ausgegangen ist, war der milde Winter und der damit geringere Energiebedarf. Aber war dies der einzige Grund, und droht uns in ein paar Monaten wieder das gleiche Szenario? Die FN haben bei Bund und Kanton nachgefragt.

Ein Grund dafür, dass uns die Energie im vergangenen Winter nicht ausgegangen ist, sei der niedrige Gasverbrauch, sagt Marianne Zünd vom Bundesamt für Energie. «Nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa wurde deutlich weniger Gas verbraucht als in den letzten Jahren. Damit wurde auch die Versorgungssicherheit in der Schweiz gestärkt, denn wird in Europa das Gas knapp, ist auch die Versorgung mit Strom beeinträchtigt.»

Ein milder Winter

Der Rückgang beim Gasverbrauch lag laut Zünd einerseits an den milden Temperaturen, aber auch an den rekordhohen Gaspreisen. «Auf hohe Gaspreise reagiert insbesondere die Industrie sehr sensibel, senkt beispielsweise vorübergehend die Produktion.» Und schliesslich habe auch die Empfehlung des Bundesrats, freiwillig Energie zu sparen, Früchte getragen.

Auch die Haushalte mit Gasheizungen haben die starken Preisaufschläge unmittelbar gespürt, ihre Heizungen tiefer eingestellt und so einen Teil zum Spareffekt beigetragen.

Marianne Zünd
Bundesamt für Energie

Ausserdem seien die Strompreise letztes Jahr zwischenzeitlich explodiert. «Grosse Verbraucher, die ihren Strom direkt auf dem Markt einkaufen, haben dies stark gespürt und haben nach Möglichkeit ihren Stromverbrauch gesenkt», sagt Zünd. Auch Gemeinden und Städte hätten ihren Verbrauch freiwillig gesenkt und zum Beispiel die Beleuchtung reduziert oder Brunnen abgestellt. 

Wenig Wasser in den Speicherseen kombiniert mit einer Trockenperiode könnte die Energieversorgung auch in Zukunft wieder gefährden.
Keystone

Unsicherheiten für kommende Monate

Die Versorgungssicherheit bleibe aber angespannt, sagt Marianne Zünd. So gebe es etwa keine Garantie, dass die europäischen Gasspeicher bis zum Herbst ausreichend befüllt werden könnten. Dies, weil kein Gas aus Russland mehr geliefert werde und die Gasinfrastruktur in Norwegen gewartet werden müsse.

«Der mangelnde Schnee und damit weniger Schmelzwasser im Frühling und Sommer könnte ausserdem dazu führen, dass die Speicherseen nicht genügend gefüllt werden können.» Bei andauernder Trockenheit wären die Folgen dann Produktionsminderungen bei Wasserkraft und Kernenergie. Beim Stromimport sei man auch weiterhin abhängig von der Stromproduktion im Ausland, so Zünd.

Ein kälterer Winter würde all diese Probleme massiv verschärfen. Engpässe im Schweizer Versorgungssystem sind deshalb auch in den nächsten Monaten möglich.

Marianne Zünd
Bundesamt für Energie

Abhängigkeiten abbauen

Dass die Krise noch nicht ausgestanden sei, dem stimmt auch der Freiburger Energie-Direktor Olivier Curty zu. «Die Unsicherheiten, die uns vor dem letzten Winter beschäftigt haben, sind immer noch da», bestätigt Curty im Gespräch mit den FN. Allerdings sei man in diesem Jahr besser auf einen drohenden Energieengpass vorbereitet.

«Wir haben in der nationalen Energiedirektoren-Konferenz Massnahmen diskutiert, die bei einem Engpass zum Einsatz kommen könnten.» Diese Massnahmen würden nun bereitliegen und könnten vom Bundesrat beschlossen werden. Sie umfassen etwa die der Bevölkerung zu kommunizierenden Sparappelle, Einschränkungen für nicht zwingend benötigte Geräte, Kontingentierungen oder sogar Netzabschaltungen. Dazu kommen Reservekraftwerke, die im Extremfall zum Einsatz kommen könnten.

Staatsrat Olivier Curty will den Ausbau der erneuerbaren Energien weiterhin fördern.
Marc Reidy

Auch auf kantonaler Ebene sei einiges geschehen, erklärt Curty. «Eine vom Staatsrat letzten Herbst auf die Beine gestellte Krisenorganisation hat sich seit letztem Herbst intensiv auf mögliche Kontingentierungen und vor allem auf Netzabschaltungen vorbereitet. Dies gilt insbesondere für systemrelevante Einrichtungen.» Denn es sei nicht vorstellbar, was passieren würde, wenn etwa Spitäler, Kläranlagen, die Polizei, die Wasserversorgung oder grosse Kühlhäuser nicht mehr mit Strom versorgt werden könnten. «Das müssen wir auf jeden Fall verhindern.»

Mittel- und langfristig sei es das Ziel des Kantons und der ganzen Schweiz, bei der Energieversorgung weniger vom Ausland abhängig zu werden. 

Der Kanton Freiburg importiert jährlich Gas und Öl im Wert von rund einer Milliarde Franken aus dem Ausland.

Olivier Curty
Staatsrat

«Wenn wir diese Importe durch nachhaltige, regional produzierte Energie ersetzen können, sparen wir nicht nur Geld, sondern schonen auch die Umwelt», so Curty.

Die drohende Energiekrise habe das Bewusstsein in der Bevölkerung für den raschen Ausbau nachhaltiger Energiequellen gestärkt. «Unsere Energiestrategie hat in der Krise sicher an Dynamik gewonnen. Wir wollen weiterhin vorwärtsmachen bei den Gebäudesanierungen und dem Ausbau der Solarpanels.» Da gäbe es noch einige bürokratische Hürden aus dem Weg zu räumen, erklärt der Energiedirektor. «So stellen wir uns zum Beispiel die Frage, ob Solaranlagen ausnahmsweise auch auf landwirtschaftlichen Flächen errichtet werden könnten oder auf grossen Dächern von denkmalgeschützten Häusern.» 

Auf die Frage, ob man das Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien mit zusätzlichen finanziellen Anreizen beschleunigen könnte, entgegnet Curty: «Bei einigen Branchen wie etwa der Solarenergie kommt die Wirtschaft der aktuellen Nachfrage schon jetzt nicht hinterher. Da bringen zusätzliche Subventionen nicht viel.» Man müsse stattdessen die nötigen Bedingungen schaffen, um in diesen Bereichen genügend Fachkräfte auszubilden.

Energie-Strategie des Kantons

«4000-Watt-Gesellschaft» bis 2030

Im Jahr 2009 hat der Freiburger Staatsrat die Energiestrategie des Kantons verabschiedet, mit der er die «4000-Watt-Gesellschaft» bis 2030 anstrebt. Diverse Gesetzesbestimmungen und Massnahmen wurden aufgestellt, um dieses Ziel zu erreichen. Seit 2017 wurden über 110 Millionen Franken für das Gebäudeprogramm ausgegeben. Diese Beiträge haben Investitionen in der Höhe von 400 Millionen Franken für die Sanierung von Gebäuden und den Einbau von Heizsystemen ermöglicht. Der Kanton sprach mehr als 7800 Subventionen, um Gebäudehüllen zu sanieren oder für Heizungserneuerungen. Im gleichen Zeitraum wurde das Energiegesetz mehrfach angepasst. So etwa muss seit 2020 bei der Erneuerung des Heizsystems ein Teil der Wärme mit erneuerbaren Energien produziert werden. du

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