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Engagiert und humorvoll: Zum Tod von «Stäfelersch Josi»

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Er war ein engagierter Landwirt, ein Mensch mit einem feinen Humor, ein Dorforiginal im besten Sinn des Wortes: Josef Riedo, «Stäfelersch Josi», ist verstorben. Eine Würdigung.

Einen Zigarrenstummel im Mundwinkel, ein Lächeln auf dem Gesicht, in Chüjerkleidern und immer einen guten Spruch parat: So wird man Josef Riedo in Erinnerung behalten. «Stäfelersch Josi», wie ihn die meisten genannt haben, gehörte zum Dorfbild von Plaffeien und hat sich ein Leben lang für seine Heimatgemeinde interessiert und engagiert. Am Mittwoch ist er im Alter von 87 Jahren verstorben.

Landwirt aus Leidenschaft

Josef Riedo war mit grosser Leidenschaft Landwirt. Seinen Betrieb mitten im Dorf hat er als junger Mann unter schwierigen Bedingungen übernommen und Schritt für Schritt aufgebaut. Sein Vater war gestorben, als er fünfjährig war.

Er wusste anzupacken, war fleissig, und sein Fachwissen war schon bald in verschiedenen Gremien gefragt und geschätzt. So war er in der Käsereigenossenschaft und im Alpwirtschaftlichen Verein im Vorstand aktiv, war 35 Jahre Landwirtschaftsverantwortlicher in der Gemeinde Plaffeien, während 40 Jahren Viehinspektor und sass in mehreren kantonalen Kommissionen beim Amt für Landwirtschaft. Von 1966 bis 1982 war er zudem Mitglied des Gemeinderats von Plaffeien.

«Dummerweise hat man mich immer wieder für dies und das angefragt», sagte er einmal mit einem Lachen und meinte dann, dass er wohl nicht alles falsch gemacht habe, wenn man ihn immer wieder gefragt habe. 

Die «Rio 6» im Mundwinkel durfte bei Josef Riedo nicht fehlen.
Archivbild: Sandra Zbinden/zvg

Türe war immer offen

Durch die vielen Funktionen und Ämter war er weit über die Grenzen der Gemeinde und des Bezirks bekannt. Dies auch, weil Josef Riedo zweisprachig war. Er hatte als junger Mann Französisch gelernt und eine Frau aus dem Welschland geheiratet, die 2001 verstorben ist. «Bei Riedos war immer eine Türe offen», würdigt der ehemalige Plaffeier Syndic Otto Lötscher den Verstorbenen:

Viele gingen hier ein und aus, sei es für ein Dokument vom Viehinspektor oder für einen guten Rat oder sonst einen Schwatz.

Ohne Kaffee, meist mit einem Schuss Schnaps, musste niemand gehen. «Viele Anlässe und Feste endeten in ihrer grossen Bauernstube.»

Ein Geschichtenerzähler

Josef Riedo hat viel erlebt, und er wusste als geselliger und herzlicher Mensch immer etwas zu berichten. Er war ein guter Geschichtenerzähler, hatte eine Anekdote nach der anderen parat, und immer wieder blitzte beim Erzählen sein unvergleichlicher Humor auf. Um einen guten Spruch war er nie verlegen. «Er konnte mit allen reden, hat keine Unterschiede gemacht, wer vor ihm stand, und kannte keine Vorurteile», so Otto Lötscher.

«Stäfelersch Josi» war auch ein grosser Familienmensch. Als Vater von drei Buben und drei Mädchen hat er diese unterstützt und gefördert. Grosse Freude hatte er an seinen acht Grosskindern und seinem Urgrosskind. Als seine Kinder mit Schwingen anfingen, hat er den Schwingklub unterstützt. «Er war vielen Vereinen sehr gut gesinnt», sagt Otto Lötscher. «Wenn er etwas machte, dann mit Herzblut.» So hat Josef Riedo zum Beispiel beim grossen Freilichtspiel «Schacher Sepp» seinen Hausplatz für Bühne und Tribüne zur Verfügung gestellt und ist im Stück als Statist aufgetreten. Er war auch Mitinitiant und Mitorganisator des Alpabzugs Plaffeien und hat die Ankunft der Herden während Jahren am Mikrofon kommentiert.

Ein Rösseler

Noch bis ins hohe Alter hat er auf dem Hof mitgeholfen, hat gemäht, mit dem Traktor das Heu eingebracht und Mist gekarrt. Noch wenige Tage vor seinem Tod am 10. Januar war er im Stall anzutreffen. Dort waren neben den Kühen auch immer Pferde untergebracht. Denn Josef Riedo war Rösseler durch und durch. «Die Kühe sind mir wichtig, aber zu einem guten Stall gehören immer auch ein paar Pferde», sagte er einmal. Er hat sich in den Vorständen der Pferdezucht- und Pferdeversicherungsgenossenschaft Sense engagiert und war Jahrzehnte lang Hengsthalter für die Pferdezüchter. Wie es früher üblich war, hat er manchen Verstorbenen mit Ross und Wagen zum Friedhof geführt. Diese Ehre wird nun auch ihm erwiesen, wenn Plaffeien am Samstag Abschied von «Stäfelersch Josi» nimmt.

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