Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Er stahl ein Huhn, um Farben zu kaufen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Er stahl ein Huhn, um Farben zu kaufen

1995 starb der Kunstmaler Max Clément: Zum Andenken zeigt das Sensler Museum 60 Bilder

Wenn es sein musste, tauschte er seine Bilder auch gegen Eier und Brot ein: Zum Andenken an den zehnten Todestag des Deutschfreiburger Kunstmalers Max Clément hat die Ärztin Regula Baeriswyl einen Bildband verfasst und das Sensler Museum zeigt seine Bilder.

Von IRMGARD LEHMANN

Max Clément wurde 1912 in Mühletal bei Schmitten geboren und ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Seine Mutter verstarb nach der Geburt des zweiten Kindes – drei Jahre später. Da der Vater anscheinend einfach verschwunden ist, wuchsen die Geschwister bei den Grosseltern in Heimberg bei Alterswil auf. «Liebe, Güte, Nestwärme, das kannte ich nie», lautet eines der Zitate des Malers im Bildband «Max Clément».

Das Sensler Museum hat den Bildband zusammen mit der Ärztin Regula Baeriswyl – sie gilt als grosse Kennerin und Sammlerin – herausgegeben. Die chronologisch aufgeführten Ölbilder sind mit kurzen Texten versehen – verfasst von Zeitgenossen, von Sensler Dichtern und vom Künstler selbst.

Bitterarm

«Da es keine andere Verdienstmöglichkeit gab, musste ich Besen machen», heisst es irgendwo im Abschnitt «Kindheit». Bereits als Junge hat Clément die kurz bemessene Freizeit zum Zeichnen genutzt. «Um zu farbigen Malstiften zu kommen, stahl ich den Grosseltern gelegentlich ein Huhn und verkaufte es für zwei Franken fünfzig.»

Jahrzehnte später hat Max Clément seine Bilder jeweils aufs Fahrrad gebunden und in den Dörfern, wenn es sein musste, gar gegen Naturalien eingetauscht. Schliesslich hatte er eine kinderreiche Familie zu ernähren. «In unzähligen Stuben des Sensebezirks hängen die Bilder des Deutschfreiburgers», bemerkt Marius Zosso, Präsident des Stiftungsrates «Sensler Museum», anlässlich der Medienorientierung am Freitag in Tafers. (Oberamtmann Marius Zosso stellte die Ausstellung in Vertretung von Regula Baeriswyl vor, die wegen Schneesturms ihre Rückreise aus den Ferien nicht antreten konnte.)

«Stöfi, hit er epa Zyt . . . ?»

1939 wurde Clément in den Aktivdienst eingezogen und somit nahm seine unsägliche Armut ein Ende. 1941 erhielt der 29-Jährige beim Kunstmaler und Professor Henri Robert am kantonalen Technikum Freiburg unentgeltlich eine Grundausbildung im Zeichnen und Malen. 1944 fiel sein Entscheid endgültig als Maler zu leben.

«Er war ein stiller, leiser Mensch und ich mag mich noch ganz gut erinnern, wie er immer wieder in der elterlichen Sägerei in Alterswil auftauchte und Vater alles stehen liess», erzählt Getrude Walter-Baeriswyl. «Stöfi, hit ihr epa Zyt, mer as Rähmli z’mache, aber i chas hüt nid zahle» habe er immer gesagt. «Ich habe ihn sehr bewundert» sagt Getrude Walter, die ihre Erinnerungen im Bildband niedergeschrieben hat.

Max Clément siedelte seine Werke «zwischen dem Impressionismus und dem Naturalismus an». Am liebsten malte er «die unverfälschte Natur, wie sie der Herrgott erschaffen hat». Seine Skizzen setzte er im Atelier in Öl um, nicht ohne sich die Freiheit zu nehmen, diese nach seinem ästhetischen Empfinden (geringfügig) zu verändern.

Bilder aus Deutschfreiburg

Ameisenmühle – Hängebrücke Bad Bonn – Schiffenensee – Bächlisbrünnen und wie die Bilder alle heissen. Max Clément hat um die Schönheiten des Sensebezirks gewusst. Aber auch die Murtenseeregion lag ihm am Herzen. In unzähligen Varianten sind Bilder entstanden.

Wie viele es in seinem Leben waren – Clément starb 1995 im Alters- und Pflegeheim Tafers -, weiss niemand so recht. Hunderte? «Nein, Tausende» wollte ein Gast am Freitag wissen.
Aus Privatbesitz

Rund 60 Bilder sind im Sensler Museum Tafers bis Anfang April zu sehen. Die Faszination ist gross, wecken doch die stimmungsvollen, melancholisch anmutenden Berg- und Seelandschaften Erinnerungen – jedenfalls bei den Besuchern, die das «Von-Dorf-zu-Dorf-Pilgern des Künstlers» noch so halbwegs mitbekommen haben.

Alle Bilder stammen aus Privatsammlungen. Ein kleiner Teil (rund 15) wird zum Verkauf angeboten.

Dank Sponsoren

Der Bildband «Max Clément 1912-1995» ist in einer Auflage von 2000 Stück im Paulusverlag erschienen. Wie Stiftungsratspräsident Marius Zosso sagt, ist die Ausstellung und der Bildband nur dank den Sponsoren zustande gekommen: Direktion für Erziehung, Kultur und Sport; Riedo Coiffure Bösingen; Aebi-Kaderli AG; Sternhaus AG; Optik 2000 und Dr. med. J. Burri, Düdingen) il

Sonntag: 10.30 Uhr Gedenkgottesdienst in der Kirche Tafers; das Museum ist bis 17.00 Uhr offen.
Ausstellung: 12. Februar bis 10. April.

Meistgelesen

Mehr zum Thema