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Erneut Einsprachen gegen Stockacker

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Die geplante Überbauung Stockacker sorgt in Kerzers weiterhin für Gesprächsstoff: Zum neuen Detailbebauungsplan, der bis Montag öffentlich auflag, gingen bis gestern mehrere Einsprachen ein. Zwei kommen von der Aktionsgruppe Planung und Entwicklung Kerzers. Eine erste Einsprache wurde von 571 Personen unterschrieben. Sie fordern Massnahmen zur Beschränkung der verkehrstechnischen Auswirkungen der Überbauung auf ein verträgliches Mass. Die zweite Einsprache wurde von 15 Kernpersonen der Arbeitsgruppe eingereicht: Sie ist laut Daniel Hartmann von der Arbeitsgruppe detaillierter als die andere Einsprache und wurde mithilfe eines Juristen verfasst.

Keine Verkehrslösungen

«Für die Aktionsgruppe steht die Verkehrsproblematik im Dorf klar im Zentrum», sagt Hartmann. Kerzers sei bezüglich Verkehr bereits heute am Anschlag. Die Erschliessung des Stockackers durchs Dorf bringe das Fass zum Überlaufen. «Unserem Anliegen, das Dorf vom Verkehr zu entlasten, wurde auch im neuen Projekt nicht Rechnung getragen.» Aus Sicht der Arbeitsgruppe müsste eine Erschliessung ausserhalb des Dorfes erfolgen, beispielsweise über eine Nordumfahrung. «Die Gemeinde sollte ein Interesse daran haben, dass sich das Dorf entsprechend seiner Infrastruktur entwickelt.» Das sei beim Stockacker nicht der Fall: Das neue Quartier werde zu einer Überlastung der bestehenden Infrastruktur führen.

Druck ausüben

Der Arbeitsgruppe geht es laut Hartmann nicht darum, das Quartier Stockacker zu verhindern. «Das Land wurde einst eingezont, und früheroder später wird dort gebaut.» Vorher müsse die Gemeinde aber die Verkehrsfragen lösen. «Damit etwas geschieht, braucht es Druck. Und die Einsprache ist nun mal das Rechtsmittel, das wir als Bürger haben, um diesen Druck auszuüben.» Bezüglich des Schutzes des Wiler-Hohlweges sei das neue Projekt eine wesentliche Verbesserung, sagt Hartmann. «Aber sie ist immer noch nicht ausreichend.»

 Ähnlich sieht das die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, die ebenfalls erneut eine Einsprache eingereicht hat. «Das aktuelle Projekt ist zwar etwas besser als das letzte, aber aus unserer Sicht immer noch ungenügend», sagt der Projektverantwortliche Nicolas Petitat. Positiv wertet er den Umstand, dass nur noch eine statt zwei Einfahrten ins unterirdische Parkhaus vorgesehen sind. Dadurch werde der Hohlweg weniger stark tangiert. «Das Problem ist, dass das unterste Stück des Hohlweges aus unserer Sicht historisch, landschaftlich und ökologisch das wertvollste ist.» Und dieser Abschnitt werde durch die Einfahrt zerstört. «Das ist aus unserer Sicht nicht mit dem bestehenden Schutz des Weges und der Hecken zu vereinbaren.»

Guter Kompromiss

Der Deutschfreiburger Heimatkundeverein (HKV) und Pro Natura Freiburg haben auf eine erneute Einsprache verzichtet. «Die Verbesserungen, die uns im Anschluss an die letzte Auflage versprochen worden sind, wurden umgesetzt», erklärt Yolande Peisl von Pro Natura Freiburg. Da das Gebiet Stockacker einst als Wohnzone festgelegt wurde, müsse eine Lösung für die Erschliessung gefunden werden. «Und eine bessere als die nun vorliegende zu finden, dürfte schwierig sein», so Peisl. Ähnlich sieht es HKV-Präsident Christian Meier: «Mit den vorgenommenen Änderungen ist ein respektvolles Nebeneinander von Natur und Mensch möglich.»

Keine Änderungen mehr

Beat Flühmann, Präsident der Baulandumlegungsgenossenschaft (BLU) Stockacker, hat mit Einsprachen gerechnet. Grössere Änderungen am Projekt will er aber nicht mehr vornehmen. «Wir haben gemacht, was möglich ist.» Auch eine Nord-Erschliessung sei geprüft worden. Der Kanton habe aber klar gesagt, er werde diese Variante nicht bewilligen.

 «Ich werde den Verdacht nicht los, das einige Einsprecher private Interessen verfolgen.» Das sei störend, hätten doch die Landbesitzer im Stockacker genauso das Recht dort zu leben, wie einige der Einsprecher, die ebenfalls mit dem Auto durchs Dorf fahren würden. «Andere Einsprecher missbrauchen den Stockacker, um bezüglich Verkehr Druck auf die Gemeinde auszuüben. Das ist schade, denn die BLU kann nicht für die Verkehrssituation im Dorf verantwortlich gemacht werden.»

Zahlen und Fakten

230 Wohnungen für rund 500 Einwohner

Auf dem 62000 Quadratmeter grossen Gebiet Stockacker in Kerzers sind sechs zweistöckige und elf dreistöckige Mehrfamilienhäuser sowie 21 Einfamilienhäuser geplant. In mehreren Bauetappen sollen rund 230 Wohnungen für rund 500 Personen entstehen. Der Grossteil der Häuser soll über eine unterirdische Einstellhalle mit einer Einfahrt im unteren Teil der Wilergasse erschlossen werden.luk

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