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Ernüchternder Start für Gottéron

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Es gehöre ins Reich der Legenden, dass Gottéron vor Servette Angst habe, sagte Freiburgs Chris Rivera im Vorfeld der gestrigen Partie in einem Interview mit der «Tribune de Genève». Der langjährige Servette-Spieler, für den es die erstmalige Rückkehr in die Patinoire des Vernets war, versuchte das zu Beginn des Spiels allzu sehr zu beweisen. Mit einem Stockschlag verursachte er in der 10. Minute eine unnötige Zweiminutenstrafe. Warum Gottéron solche in dieser Serie tunlichst vermeiden sollte, zeigte sich schnell. Genau neun Sekunden benötigte das traditionell starke Genfer Powerplay, um gegen das in dieser Saison schwache Boxplay Gottérons zuzuschlagen. Zunächst traf Noah Rod noch die Latte, weil aber Michael Ngoy beim Versuch zu befreien den Puck verfehlte, traf Topskorer Matt D’Agostini mit dem Nachschuss zum wegweisenden 1:0. Weil Rivera ihrem Team mit seiner Strafe das Tor ermöglicht hatte, skandierten die Genfer Fans danach hämisch den Namen ihres einstigen Lieblings, der im Sommer bei Coach Chris McSorley in Ungnade gefallen war. Der Führungstreffer gab Genf Auftrieb. Nur dank ein, zwei starken Paraden von Gottéron-Torhüter Benjamin Conz blieb es bis zur ersten Drittelspause beim 1:0.

Todesstoss in Unterzahl

Als dann die Freiburger erstmals selber in Überzahl spielten und so eigentlich auf den Ausgleich hätten drücken sollen, wurden sie in der 25. Minute eiskalt geduscht. Der Sturm um Marc-Antoine Pouliot verlor in der Offensive mit planlosem Spiel den Puck, Timothy Kast und Daniel Rubin spielten den Konter perfekt zu Ende und sorgten in Unterzahl für das 2:0. Das Bitterste für Gottéron ist, dass das alles nicht einmal überrascht. Es war zu erwarten, dass Servette in den Spezialsituationen, die in den Playoffs so oft den Unterschied ausmachen, besser sein würde.

Überhaupt hat sich gestern so vieles bewahrheitet, was im Vorfeld der Serie prognostiziert worden war. Natürlich, Gottéron hat wohl tatsächlich keine Angst vor Genf. Die Freiburger haben ebenfalls ab und zu einen harten Check ausgeteilt, und sie haben ebenfalls Spieler in ihren Reihen, die auch einmal eine Schlägerei anzetteln und gewinnen können. Und dennoch war gestern Genfs physische Überlegenheit augenscheinlich. Nicht, weil das Team von McSorley böse und einschüchternd spielte–Servette spielte nicht, wie von Freiburgs Trainer Gerd Zenhäusern erhofft, überhart. Im Gegenteil: Das Heimteam agierte in diesem fairen Spiel, in dem kaum Playoff-Stimmung aufkam, äusserst diszipliniert. Die physische Überlegenheit zeigte sich schlicht rund um die beiden Tore. Servette erzeugte in seinen Offensivaktionen deutlich mehr Druck auf den gegnerischen Torhüter, erarbeitete sich Platz im Slot, spielte geradlinig und sorgte so in jeder Phase des Spiels für mehr Torgefahr als Gottéron. Den Freiburgern ging in der Offensive derweil jegliches Durchsetzungsvermögen ab. Weder der Sturm um Andrei Bykow und Julien Sprunger noch derjenige um Marc-Antoine Pouliot und Greg Mauldin brachten den sicheren Robert Mayer zwischen den Genfer Pfosten ernsthaft in Verlegenheit.

Weil sich Freiburg auch im Spielaufbau vom aggressiven Forechecking des Gegners immer wieder zu Fehlern zwingen liess, kam die Frage nach dem Sieger nie ernsthaft auf. Das beste Beispiel für die Unsicherheit im Spielaufbau der Gäste ereignete sich in der 36. Minute, als innert Sekunden zunächst Sebastian Schilt und dann Colby Genoway unmittelbar vor dem eigenen Tor den Puck verloren und sich bei Alexandre Picard, der sich in einen Puck warf, und Goalie Conz bedanken konnten, dass sie damit nicht das 3:0 verursachten. Sicherlich keinen Vorwurf konnte man in dieser Hinsicht Andrea Glauser machen. Der junge Sensler erhielt überraschend den Vorzug vor Mathieu Maret, der als siebter Verteidiger auf dem Matchblatt stand, jedoch nicht zum Einsatz kam. Offenbar zweifelt Trainer Zenhäusern daran, dass der klein gewachsene Maret für eine Playoff-Serie gegen Genf bereit ist. Glauser dankte dem Trainer das Vertrauen mit einer soliden Leistung.

Sieg morgen Pflicht

Von den Leadern kam bei Gottéron indes zu wenig. Ein Aufbäumen blieb aus, auch im Schlussdrittel waren die Chancen der Freiburger an einer Hand abzuzählen. So verlief die Partie insgesamt genau so, wie aus Freiburger Sicht zu befürchten war: Die Genfer waren schlicht in allen Belangen einen Tick besser und hatten so jederzeit alles im Griff. Die beiden späten Tore von Matt Lombardi und Julien Sprunger hatten nur noch statistischen Wert.

Der einzige Grund zur Hoffnung aufseiten der Gäste ist die Tatsache, dass sie gestern nicht ihr vollständiges Potenzial ausgeschöpft haben. So ist etwa nicht davon auszugehen, dass Freiburg morgen erneut so viele Fehlpässe unterlaufen und Pucks verspringen werden. Das deutlich weniger holprige Eis in Freiburg wird das Seine dazu beitragen. Für Gottéron ist ein Sieg in Spiel zwei am Samstag im St. Leonhard fast schon Pflicht. Möglich, dass Zenhäusern auf den Ausländerpositionen Änderungen vornehmen wird. Viel Spielraum, etwas zu bewegen, hat Freiburgs Trainer sonst nicht. Und geht es einfach so weiter wie gestern, dürfte es für Gottéron eine kurze Saison werden …

Telegramm

Servette – Gottéron 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)

6527 Zuschauer. – SR Eichmann, Koch.Tore:10. D’Agostini (Rod/Ausschluss Rivera) 1:0. 25. Kast (Rubin/Ausschluss Bezina!) 2:0. 58. Lombardi (Romy) 3:0 (ins leere Tor). 60. (59:26) Sprunger (Pouliot/Ausschluss Loeffel) 3:1 (ohne Torhüter).Strafen:4-mal 2 Minuten gegen Genf, 5-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

Genf-Servette:Mayer; Vukovic, Fransson; Bezina, Antonetti; Loeffel, Iglesias; Jacquemet; Wick, Slater, Rubin; Simek, Lombardi, Rod; D’Agostini, Romy, Pedretti; Traber, Kast, Gerber.

Freiburg-Gottéron:Conz; Picard, Schilt; Rathgeb, Ngoy; Abplanalp, Glauser; Maret; Mauldin, Pouliot, Mottet; Genoway, Gardner, Neukom; Sprunger, Bykow, Plüss; Fritsche, Rivera, Neuenschwander.

Bemerkungen:Servette ohne Almond, Bays, Riat, Mercier, Douay (alle verletzt), Pyatt (überzählig), Gottéron ohne Vauclair (gesperrt), Kamerzin, Loichat (beide verletzt), Schmutz, Réway, Marchon (alle überzählig).–10. Lattenschuss von Rod. 56.–Timeout von Gottéron. Gottéron von 56:09 bis 57:21, von 58:40 bis 59:21 und ab 59:31 ohne Torhüter.

Die FN-Besten:D’Agostini, Conz.

Stand Serie:1:0.

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