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«Es kommt dann alles von selber»

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«Zuerst haben wir nur in der Klasse debattiert–da wusste ich noch gar nicht, wohin mich das führt», erzählt Yasmin Bühlmann aus Kerzers und lacht. Die 16-Jährige geht im Gymnasium Kirchenfeld in Bern zur Schule und hat es bis in das nationale Final von «Jugend debattiert» geschafft. Das Projekt will Jugendliche für politische Fragen sensibilisieren. Sie lernen, sich Informationen zu einer Sachfrage zu beschaffen, einen Standpunkt zu vertreten und Debatten zu führen. «Ich bin da reingerutscht und bei den Vorrunden einfach immer weitergekommen», erzählt Bühlmann fröhlich. Sie sei überrascht, dass sie am Final teilnehmen dürfe. Heute und am Samstag wird sich die Kerzerserin mit rund 30 anderen Finalisten messen. Das Ergebnis sei ungewiss: «Ich habe keine Ahnung, wie es laufen wird.» Denn entscheidend sei nicht nur, wie sie ihre Argumente vorbringe, sondern auch, wie sich der Gegner verhält und wie sie sich seinen Worten zu stellen vermag: «Die Argumente des Gegners abzuschwächen, ist äusserst wichtig.»

Fakten und Argumente

Ihre Augen leuchten, wenn sie erklärt, wie ein Streitgespräch abläuft: «Erst eine halbe Stunde vor der Debatte erfahren wir, auf welcher Seite wir stehen.» Sie müsse sich deshalb immer Pro- und Kontra-Argumente zurechtlegen. «Notizen dürfen wir aber nicht mitnehmen», sagt Bühlmann. Das sei kein Problem für sie: «Anfangs hatte ich Angst, dass ich dann nicht weiss, was ich sagen soll.» Aber diese sei unbegründet gewesen: «Es kommt alles von selber.» Um während der Debatten sicher und wortgewandt auftreten zu können, sei eine gute Vorbereitung zentral: «So haben wir mit unserer Deutschlehrerin gelernt, wie wir die Argumente richtig formulieren.» Ist das Thema der Debatte bekannt, geht es um die Faktensuche. «Ich lese mich in das Thema ein und stelle Pro- und Kontra-Argumente zusammen.»

Nicht der Schulhaus-Star

Die Sprechzeiten für die Anfangs- und für die Schlussrede sind beschränkt. «Diese müssen gut strukturiert sein», sagt Bühlmann, aber das sei Übungssache. Sie schreibe sich die Anfangsreden nicht auf: «Ich will spontan sein. Damit hatte ich noch nie Probleme.» Durch die Vorbereitung habe sie genug Grundlagenwissen, deshalb sei sie bisher auch nicht nervös gewesen, wenn sie an den Stehtischen ihre Position vertrat.

Auch für das Finale macht sich Bühlmann keine Sorgen: «Das wird schon gut gehen», sagt sie und lacht. Zum ersten Mal seien auch ihre Eltern im Publikum als Zuhörer dabei. Ihre Kolleginnen und Kollegen fänden es cool, dass sie es ins Finale geschafft habe. «Der Schulhaus-Star bin ich deshalb nicht. Ich muss mich aber auch nicht schämen.» Eine weitere Schülerin aus dem Gymnasium Kirchenfeld hat es in das nationale Finale geschafft. Das sei ein Vorteil: «Wir haben viel über die Themen des Finals diskutiert, das war toll», sagt Bühlmann. Drei Fragen stehen für die Finaldebatten an (siehe Kasten).

Dass sie später beruflich in der Kommunikation arbeiten will, habe sie schon früher gewusst, sagt Bühlmann. Dass diese ihr aber so gut passt, habe sie nicht gedacht. Eine Karriere in der Politik stehe allerdings noch nicht zur Debatte, sagt die 16-Jährige: «Im Moment werde ich wohl lieber Anwältin als Politikerin.»

Zahlen und Fakten

7000 Jugendlicheübten das Debattieren

Für den Wettbewerb «Jugend debattiert» haben Lehrerinnen und Lehrer an Schulen der ganzen Schweiz 7000 Jugendliche trainiert. Es haben 30 Vorausscheidungen stattgefunden, 29 Jugendliche aus der Deutschschweiz haben es in die Finalrunden von heute und morgen in Bern geschafft. Die Jugendlichen sind in zwei Kategorien entsprechend ihrem Alter eingeteilt. Drei Debatten stehen an, bis die Gewinner in den beiden Kategorien feststehen. Yasmin Bühlmann aus Kerzers geht in der ersten Kategorie an den Start. Sie muss sich folgenden Diskussionsthemen stellen:

• Sollen schulische Hausaufgaben abgeschafft werden?

• Sollen Schulmensen an einem Tag pro Woche eine rein vegetarische Verpflegung anbieten müssen?

• Soll für den Strassenverkehr ein zweiter Gotthardtunnel gebaut werden?emu

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