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«Es wäre ein kleines Wunder»

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Petar Aleksic, zwei Jahre nach dem verlorenen Final gegen Lugano steht Olympic wieder im Playoff-Final. Wie gehen Sie und Ihr Team vor den wichtigsten Spielen des Jahres mit dem Druck um?

Wir verspüren keinen Druck, da wir wissen, woher wir kommen. Niemand hat uns vor der Saison gesagt, dass wir die Meisterschaft gewinnen oder auch nur in den Final einziehen müssen. Unser Plan war es, ein Team zusammenzustellen, das allenfalls nächstes Jahr um den Titel spielt. Umso schöner, dass wir jetzt bereits in diesem Jahr die Chance haben. Es ist ein Beweis dafür, dass wir das ganze Jahr sehr gut und hart gearbeitet haben. Wir haben uns zu einem sehr seriösen Team entwickelt. Aber unter Druck fühlen wir uns nicht–auch wenn einige sagen werden, dass wir die Favoriten sind.

 

 Freiburg ist Qualifikationssieger, Neuenburg der Dritte der Qualifikation. Sehen Sie Olympic trotzdem nicht als Favorit?

Wir gelten immer als Favorit–obwohl die Gehälter unserer Spieler bloss im Mittelfeld der Liga anzusiedeln sind. Die Ausländer Neuenburgs beispielsweise kosten mehr als doppelt so viel wie unsere Ausländer. Aber wir gelten immer als Favorit, weil wir Freiburg Olympic sind. Ein Club, der immer nach Titeln strebt. Deshalb will ich auch gar nicht sagen, wir seien nicht favorisiert. Diese Winnermentalität gehört zum Image und zum Selbstverständnis des Clubs, und sie gehört auch zu meinem Selbstverständnis. Letztlich verlange ich sie auch von meinen Spielern. Trotzdem darf man die Relationen nie ganz aus den Augen verlieren; wenn wir Meister würden, wäre das für mich ein kleines Wunder. Wenn man rein betrachtet, wie viel Geld in die erste Mannschaft gesteckt wird, haben wir bloss das fünft- oder sechstgrösste Budget der Liga. Niemand von meinen Spielern hat den Meistertitel gewonnen–wobei das vielleicht sogar ein Vorteil sein kann: Meine Spieler sind alle extrem hungrig.

 

 Warum spielt Olympic bereits dieses Jahr um den Titel mit–und nicht wie geplant erst nächstes Jahr?

Wir haben im Sommer gute Arbeit bei der Zusammenstellung der Mannschaft geleistet. Jeder Spieler kennt genau seine Rolle auf dem Feld. Unsere beiden neuen Ausländer Derek Wright und Andre Williamson etwa haben sich als sehr gute Teamplayer entpuppt, sie sind mental stark, fügen sich perfekt in das System ein und treiben den Rest der Mannschaft an. Hinzu kommt, dass wir in Sachen Schweizer Spieler einen sehr guten Mix aus erfahrenen und unerfahrenen Spielern haben. Jeder im Team respektiert jeden, jeder weiss, dass das Team die Stärke ist, nicht die einzelnen Spieler–und das macht uns stark.

 

 Die Breite des Kaders wird immer wieder als grosser Vorteil Freiburgs bezeichnet. Kann diese auch im Final zum Zünglein an der Waage werden?

Lugano sprach im Halbfinal wiederholt von der breiten Bank Freiburgs. Aber wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass sie mit acht Spielern rotierten und wir mit neun. Unser neunter Spieler hat mitunter kaum mehr als fünf Minuten gespielt. Der Unterschied ist also nicht so gross und das Gerede der Gegner oft nur Blabla. Union Neuenburg hat ebenfalls acht Spieler, um zu rotieren. Die Frage ist immer: Wie setzt man die Rotation ein?

 Und, wie setzten Sie die Rotation ein?

Ich versuche wirklich intensiv zu rotieren, meine Formation immer wieder durchzuwechseln–das kann in Sachen Physis ein Vorteil sein. Bei Neuenburg wird der Startfünfer wohl 35 Minuten auf dem Feld stehen. Die Frage wird lauten: Kommen all meine Spieler aus dieser Rotation mit dem starken Startfünfer des Gegners zurecht, dem wohl besten Startfünfer der Liga? Neuenburg wird versuchen, uns immer wieder in ungemütliche Situationen zu bringen. Sie werden versuchen, mit einer Zonenverteidigung unser Spiel langsamer zu machen und so den Vorteilen, die eine intensive Rotation mit sich bringt, entgegenzuwirken.

 

 Welches sind für Olympic die Schlüssel zum Sieg?

Zunächst einmal brauchen wir drei Dinge, um uns durchsetzen zu können: Selbstvertrauen, Intelligenz und Aggressivität. Hinzu kommen die basketballspezifischen Dinge: Zum Beispiel, dass wir die Defensivrebounds kontrollieren. Das wird schwierig werden, da Neuenburg unter dem Korb über ein starkes Duo verfügt.

 

 Ist die Stärke unter den Körben Neuenburgs Hauptwaffe?

Mit Babacar Touré und James Mathis haben sie dort sicher zwei grosse Trümpfe. Dadurch haben Tony Brown, Brian Savoy und Florian Steinmann viele Freiheiten beim Werfen–sie wissen, dass Touré dann schon zum Rebound gehen wird.

 

 Waren Sie überrascht, dass Neuenburg im Halbfinal den Qualifikations-Zweiten Genf gleich mit 3:0 nach Hause geschickt hat?

Um ehrlich zu sein, ja. Genf ist schliesslich der Titelverteidiger. Aber Neuenburg hat während der gesamten Serie sehr intelligent gespielt. Mathis und Brown haben ihre ganze Erfahrung mit eingebracht. Wir werden deshalb nur Erfolg haben können, wenn wir diese beiden kontrollieren können. Das ist ebenfalls einer der wichtigsten Schlüssel zum Sieg. Ein weiterer Schlüssel wird sein, Touré nicht mehr als 20 Punkte und 10 Rebounds zuzugestehen.

 

 Sie haben in dieser Saison drei von vier Duellen gegen Neuenburg gewonnen, wissen also, wie man diesen Gegner schlägt …

Wir haben ein Spiel zu Hause mit 25 Punkten Unterschied gewonnen und eines auswärts mit 19 Punkten Unterschied verloren. Im Ligacup haben wir die Partie in den Schlussminuten gewonnen und das letzte Meisterschaftsspiel in Neuenburg sogar erst mit einem Wurf in der letzten Sekunde. Kurz: Wir führen 3:1, es könnte aber auch 2:2 oder gar 1:3 stehen. Es wird eine sehr ausgeglichene Serie werden. Ich bin froh, dass wir den Heimvorteil haben. Denn für uns ist es unangenehmer, in Neuenburg zu spielen, als es für Neuenburg ist, im St. Leonhard anzutreten. Das St. Leonhard ist die bessere Halle, in Neuenburg hat es nicht Parkett, sondern einen Gummiboden. Uns erwarten deshalb sehr schwierige Auswärtsspiele.

 

 Eine entscheidende Rolle spielt in einem Final immer auch die mentale Komponente. Bei welchem Team sehen Sie in diesem Bereich Vorteile?

 Wenn ich vorher gesagt habe, dass meine Spieler hungrig sind, weil sie noch keine Meisterschaft gewonnen haben, dann kann natürlich gleichzeitig die grössere Erfahrung auch ein Vorteil für Neuenburg sein. Mit Brown, Touré und Steinmann haben sie drei Spieler, die schon Schweizer Meister geworden sind. Ausserdem stand Neuenburg letzte Saison im Playoff-Final, viele aktuelle Spieler verfügen also bereits über Endspielerfahrung. Aber man kann auch ohne grosse Erfahrung das Richtige tun, wenn man smart spielt. Für uns wird es entscheidend sein, ruhig zu bleiben, nicht in Panik zu geraten, wenn es einmal nicht gut läuft. Geduld wird ein sehr wichtiger Faktor sein. Geduldig kann man jedoch nur sein, wenn man mental stark ist. So schafft man es, die Emotionen zu kontrollieren. Wir dürfen nicht zu aufgeregt, nicht zu begeistert sein.

 

 Bevor Olympic im April den Schweizer Cup gewonnen hat, verlor die Mannschaft neun Finals in Folge. Trauen Sie Ihrem Team diese mentale Stärke trotzdem zu?

Oftmals war in diesen Finals genau das Problem, dass die Spieler zu aufgeregt waren. Ich kann nur über die vier Endspiele reden, die ich mit Olympic verloren habe. Fast immer kam der Finaleinzug da für uns überraschend. Schliesslich ging der Club bei meiner Verpflichtung 2013 davon aus, dass Freiburg so ungefähr um den sechsten Platz spielen würde. Und da sie wohl selbst nicht mit dem Finaleinzug rechneten, waren die Spieler dann jeweils zu begeistert und aufgeregt darüber, im Endspiel zu stehen und hatten so zu wenig Kontrolle über ihre Emotionen. Alle sagten sich: Oh, wir sind so happy, hier zu sein! Aber ich glaube, dass wir in dieser Saison im mentalen Bereich grosse Fortschritte gemacht haben. Oft werden im Sport aus den grössten Verlierern die grössten Gewinner. Novak Djokovic war auch lange der Loser, verlor immer gegen Roger Federer. Und plötzlich begann er zu gewinnen–und nun kann Federer ihn nicht mehr schlagen.

 

 Die letzte Playoff-Serie gegen Neuenburg im Halbfinal 2014 war sehr emotional. In Spiel zwei im St. Leonhard sorgte eine Schlägerei unter den Spielern schweizweit für Aufsehen. Sind diese Szenen noch im Hinterkopf?

Natürlich erinnere ich mich noch gut an diese Serie. Und es sind immer noch in beiden Teams einige Spieler von damals mit dabei. Man weiss nie, was passiert, und natürlich wird es wieder toughe Szenen geben, wir wissen, welche ihrer Spieler mental schwach sind und sie wissen, welche Spieler bei uns mental schwach sind. Aber insgesamt sollten doch alle Akteure in den letzten zwei Jahren mental stärker geworden sein. Deshalb sollten solche Szenen nicht wieder vorkommen–denn sie sind nicht gut für den Basketball.

Playoff-Final

Der Spielplan

NLA-Playoff-Final (best of 7)

Spiel 1:Olympic – Neuenburg heute 17.30.Spiel 2:Olympic – Neuenburg Dienstag, 17. Mai, 19.30.Spiel 3:Neuenburg – Olympic Sa, 21. Mai, 19.00.Spiel 4:Neuenburg – Olympic Dienstag, 24. Mai, 19.30.Spiel 5 (ev.):Olympic – Neuenburg Freitag, 27. Mai, 19.30.Spiel 6 (ev.):Neuenburg – Olympic Dienstag, 31. Mai, 19.30.Spiel 7 (ev):Olympic – Neuenburg Freitag, 3. Juni, 19.30.

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