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Fabienne Aeschbacher, die Spätzünderin und Topskorerin

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Obwohl Fabienne Aeschbacher erst im Erwachsenenalter mit Unihockey angefangen hat, ist sie heute die drittbeste Skorerin der NLB. Auf die Tore der 30-Jährigen hofft Aergera Giffers auch im Playoff-Final gegen Waldkirch-St. Gallen.

Aergera-Giffers eilt in der NLB von Erfolg zu Erfolg, steht inzwischen gar im Playoff-Final, wo es in den kommenden Wochen den Qualifikationssieger Waldkirch-St. Gallen herausfordert. Einen bedeutenden Anteil am Sensler Höhenflug hat auch Fabienne Aeschbacher: Die Flügelstürmerin hat in dieser Saison bereits 38 Skorerpunkte gesammelt und ist damit Topskorerin ihres Teams. Einzig Livia Resegatti von Waldkirch-St. Gallen (39) und die Appenzellerin Nicole Fässler (39) haben bisher noch mehr offensive Akzente setzen können.

Keine Unihockey-Ausbildung

Dass Aeschbacher in der zweithöchsten Schweizer Unihockeyliga so erfolgreich ist, ist erstaunlich. Denn die Bernerin hat nie eine fundierte Unihockey-Grundausbildung durchlaufen. «Ich habe erst im Erwachsenenalter, mit 20 Jahren, erstmals in einem Verein gespielt», erzählt die 30-Jährige. Aufgewachsen in Riggisberg, im Herzen des Gantrischgebiets, betrieb sie als Kind Leichtathletik. «Ich war ziemlich talentiert und war auch sonst sehr polysportiv unterwegs, ich habe unter anderem auch Fussball gespielt.» Mit dem Beginn der Lehre rückte der Sport bei Aeschbacher aber zugunsten der Ausbildung in den Hintergrund. «Als mich eines Tages eine Freundin fragte, ob ich mit ins Unihockey komme, bin ich gerne mitgegangen. Ich vermisste es, zu einem Team zu gehören und zusammen etwas zu erreichen.»

Leichtathletik und Polysport

Beim UHC Guggisberg, in der 3. Liga Kleinfeld, unternahm Aeschbacher ihre ersten ernsthafteren Gehversuche mit Stock und Lochball. «Das war wirklich nur zum Spass, einmal pro Monat hatten wir ein paar Matches, und da stand die Kameradschaft im Vordergrund. Ich merkte aber bald einmal, dass ich dank der Leichtathletik gewisse Grundvoraussetzungen hatte, die es mir erlauben würden, auf einem höheren Level zu spielen.» Die Schnelligkeit in den Sprints und die Beweglichkeit nahm sie aus der Leichtathletik mit in ihren neuen Sport; vom Fussball hatte sie das Gefühl für die Mitspielerin und die Orientierung auf dem Feld. Es waren Faktoren, die es Aeschbacher erlaubten, schnell Fortschritte zu machen – und sie sind auch heute noch ihre Stärken, mit denen sie den Gegnerinnen das Leben schwer macht.

Des einen Pech, des anderen Glück

Nach fünf Jahren Kleinfeld heuerte sie bei Bern-Burgdorf an und spielte fortan dank einer Doppellizenz auch in der 1. Liga Grossfeld. «Ich liebe es, mich mit anderen zu messen, und wollte schauen, wie weit ich es bringen kann. In Guggisberg, meinem Herzensverein, mit dem ich bis heute verbunden bin, konnte ich dennoch nicht loslassen», erzählt sie mit einem Schmunzeln. Bei Burgdorf entwickelte sich die neue Stürmerin rasch zu einer der Leistungsträgerinnen. Die Zeit war reif für den nächsten Schritt, und Aergera öffnete ihr 2019 dafür die Türe – wenn auch nicht ganz freiwillig. «Für Giffers war der Abstieg aus der NLA grosses Pech, für mich war es ein Glücksfall», erinnert sich die Bernerin. «Ich hätte mich nie getraut, den Schritt in die NLA zu machen. Da wäre ich wohl nur auf der Bank gesessen, und das ist nicht das, was man als 27-Jährige mit sportlichen Ambitionen möchte.» Die NLB habe sie hingegen gereizt, «weil der Leistungsgedanke deutlich höher ist als in der 1. Liga.» Am 14. September 2019 gab Aeschbacher schliesslich ihr Debüt in der Nationalliga – sieben Jahre nachdem sie erstmals mit Schläger und Lochball hantiert hatte – und erzielte gegen die Floorball-Riders Dürnten auch gleich ihren ersten NLB-Treffer.

Schnelligkeit und Athletik sind die grossen Stärken von Fabienne Aeschbacher.
Corinne Aeberhard/a

«Da geht einem das Herz auf»

Inzwischen ist die Stürmerin mit der Trikotnummer 9 bei 62 Skorerpunkten in 51 Partien angelangt. In einer Zeit, in der in allen Sportarten die Meinung herrscht, dass die Spezialisierung immer früher beginnen muss und dass es nur jene an die Spitze schaffen, die früh mit dem Training anfangen und die mindestens eine kantonale Juniorenauswahl durchlaufen haben, ist Fabienne Aeschbachers Karriereverlauf eine Ausnahme. Sie ist der ermutigende Beweis dafür, dass jemand, der als Kind polysportiv unterwegs war, später trotzdem in einer bestimmten Hauptsportart erfolgreich sein kann. «Je mehr verschiedene Bewegungen man als Kind lernt, desto besser ist man später in der Lage, spezifische Bewegungen zu lernen», ist die Topskorerin überzeugt.

Die Spätzünderin ist sich allerdings auch bewusst, dass ihr Weg wohl nie in die höchste Schweizer Liga führen wird. «Mit meinen 30 Jahren gehöre ich zum fortgeschrittenen Unihockeyalter», sagt Aeschbacher mit einem Lachen. «Ich bin dankbar, dass ich so weit gekommen bin ohne eine Grundausbildung.» Die NLA sei für sie nicht erstrebenswert, da der sportliche Aufwand mit ihrem Job und den damit verbundenen unregelmässigen Arbeitszeiten kaum vereinbar sei. «Zudem fühle ich mich in Giffers pudelwohl. Das Team ist super, das Vereinsleben ebenso.» Beim letzten Spiel gegen Appenzell seien 300 Zuschauer gekommen und hätten für eine Wahnsinnsstimmung gesorgt. «Da geht einem das Herz auf. In der NLA laufen momentan die Playoffs, und da träumt jeder Verein von einer solchen Ambiance.»

Eingespielte Sturmlinie

Wenn Aergera am Sonntag (18 Uhr, Sporthalle Giffers) Waldkirch-St. Gallen zum zweiten Spiel der Playoff-Finalserie empfängt – das erste findet tags zuvor in der Ostschweiz statt –, dann hofft Aeschbacher wieder auf die Unterstützung der Fans. Und die Fans hoffen auf Tore von Aeschbacher und ihren beiden kongenialen Sturmkolleginnen Fanny Ecoffey und Lea Bertolotti. Diese Linie harmoniert bestens: Mehr als die Hälfte aller Aergera-Treffer ging in der Qualifikation auf das Konto des routinierten Trios, das zusammen 88 Lenze auf dem Buckel hat. «Wir spielen schon das dritte Jahr zusammen und kennen uns inzwischen in- und auswendig», erklärt Aeschbacher. «Lea bringt eine sehr grosse Erfahrung mit, und bei Fanny weiss ich, wenn ich ihr den Ball zuspiele, dann schiesst sie ein Tor.»

Ein grösseres Kaliber

Tore, die Aergera gegen Waldkirch-St. Gallen dringend benötigt. Wa-Sa hat in der Qualifikation kein einziges Spiel verloren und musste auch in der ganzen Playoff-Kampagne bloss einmal (im Halbfinal gegen Basel) eine Niederlage einstecken. Da wartet ein nochmals grösseres Kaliber auf Aergera als zuletzt UH Appenzell und Zäziwil. «Wa-Sa hat sowohl sehr starke Einzelspielerinnen als auch ein sehr gutes Kollektiv», weiss Aeschbacher. «Sie werden uns früh unter Druck setzen, damit wir keine Zeit für unsere Angriffsauslösung haben. Wir müssen deshalb hinten sehr solid stehen und dann versuchen, mit Kontern zum Erfolg zu kommen.» Man habe in den letzten Monaten sehr viel Selbstvertrauen tanken können, dieses müsse man behalten und in die Finalserie mitnehmen. «Zuletzt waren wir offensiv sehr effizient. Wenn uns das weiterhin gelingt, dann können wir auch ein Wa-Sa bezwingen», ist Aeschbacher überzeugt.

Der Aufstieg sei allerdings kein Thema, versichert sie. Am Dienstag im Training sei erstmals überhaupt das Wort Meister gefallen. «Aber jetzt, da wir es thematisiert haben, wollen wir den Titel auch gewinnen», fügt die Topskorerin mit einem Lachen an.

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