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FC Freiburg plant Zukunft in der 2. Liga

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An einer ausserordentlichen Generalversammlung hat der FC Freiburg am Donnerstagabend seine Präsidentin Magdalena Lauper abgesetzt und Luca Scuderi gewählt. Der Club will sich trotz 500’000 Franken Schulden nicht auflösen und nächste Saison in der 2. Liga starten.

Eigentlich beruft bei Sportvereinen landauf landab das amtierende Komitee alle Jahre die ordentliche Generalversammlung ein, nicht so beim FC Freiburg unter Präsidentin Magdalena Lauper. Seit 2019 hat der Traditionsclub keine GV mehr abgehalten. Weil der FCF aber in einer tiefen Krise steckt und die Insolvenz droht, hat Ehrenpräsident Héribert Brülhart zur Generalversammlung eingeladen. Zusammen mit dem später neu gewählten Präsidenten Luca Scuderi, ein in der Stadt Freiburg lebender Informatiker, führte er durch die Versammlung, der knapp zwei Dutzend Leute in der Buvette des St. Leonhard beiwohnten.

Luca Scuderi wurd in Abwesenheit von Magdalena Lauper zum neuen Präsidenten des FC Freiburg gewählt.
Charly Rappo

Wichtigster Punkt der Versammlung: Wie geht es weiter mit dem 1901 gegründeten Club, der seine einzige Aktivmannschaft auf die Rückrunde hin wegen finanzieller Probleme aus der 2. Liga interregional zurückgezogen hat? Drei Möglichkeiten standen zur Diskussion: Eine vollständige Auflösung des Clubs, ein Konkurs und ein Neustart unter einem neuen Namen in der 5. Liga, oder ein Weitermachen in der 2. Liga regional. Nach kurzer, aber heftiger Diskussion einigte man sich schnell einmal auf die letzte Variante, die aus sportlicher Sicht zwar am vielversprechendsten ist, die aber einige finanzielle Risiken birgt.

Schuld an Ndiaye muss beglichen werden

Will der FC Freiburg Ende August wirklich in der 2. Liga starten – der Freiburger Fussballverband hat dem Verein eine Anmeldefrist bis 15. Mai gesetzt –, braucht der Club ziemlich schnell zwei Dutzend neue Spieler. Die kann er nur transferieren, wenn die von der Fifa verhängten Transfersperre gegen ihn aufgehoben wird. Und dies geschieht erst, wenn der FC Freiburg seinem Ex-Stürmer Ndiaw Ndiaye den von ihm eingeforderten Lohn von 46’482 Franken bezahlt. Zudem muss der Verein, wenn er in der regionalen 2. Liga antreten will, bestimmte Vorgaben des Freiburger Fussballverbandes erfüllen. So muss er unter anderem eine Nachwuchsmannschaft der Junioren A, B oder C sowie einen Schiedsrichter stellen. 

Alle diese Bedingungen zu erfüllen, wird nicht einfach sein. Welche Freiburger 2.-Liga-Spieler wollen momentan zu einem Verein wie dem FC Freiburg wechseln? Der Verein will gemäss den neuen Clubverantwortlichen nur noch Freiburger im Team, die mit Herz und nicht des Geldes wegen für die Pinguine auflaufen.

Finanzfrage ist völlig offen

In den letzten Jahren hat sich die Schuld des FC Freiburg auf unglaubliche 492’000 Franken erhöht. Ob da tatsächlich alle Beträge enthalten sind, darf zumindest angezweifelt werden. In den vergangenen Jahren sind beim Verein regelmässig irgendwo noch alte Schulden aufgetaucht. Schade deshalb, dass die bisherige Präsidentin Magdalena Lauper (im Amt seit 2019) unentschuldigt nicht da war, um mehr Auskunft zu geben. Die knappe halbe Million Franken Schulden beinhaltet unter anderem Taxen, ausstehende Löhne, Versicherungskosten und AHV-Beiträge. Darunter befinden sich auch Darlehen in der Höhe von 160’000 Franken, davon fast 70’000 vom Lebenspartner der abgewählten Ex-Präsidentin.

Wohin führt der Weg des FC Freiburg?
Charly Rappo

Wie der FC Freiburg seine Gläubiger bezahlen will – laut dem neuen Präsidenten Scuderi braucht man kurzfristig mindesten 60’000 Franken –, ist noch offen. Die neuen Leute an der Spitze, darunter auch einige «Ehemalige», hoffen dank Geldgebern und einem Zahlungsverfahren vor einem Richter einen Plan zu finden, die ausstehende Beträge zu stunden oder nur zum Teil zurückzuzahlen. Scuderi ist überzeugt, dass niemand ein Interesse habe, den FCF in den Konkurs zu treiben und deshalb die Chancen gut stünden, dass die Gläubiger einem Finanzplan auf Zeit zustimmen werden.

Neues Komitee mit wenig Geld aber viel Enthusiasmus

Das neu formierte 10-köpfige Komitee mit dem jungen Präsidenten, der allerdings keinen finanziellen oder sportlichen Background hat und im Freiburger Fussball nur wenig vernetzt ist, muss praktisch bei null und mit einer grossen Schuldenlast in sein Abenteuer Clubrettung steigen. Kommt noch dazu, dass das Komitee wohl nach der unschönen Absetzung der bisherigen Präsidentin kaum auf viel Unterstützung und Kooperation von Lauper zählen dürften.

Erste Aufgabe der neuen Clubleitung wird es nun sein, möglichst schnell das Überbrückungsgeld zu finden, man hofft da auf alte und treue Sponsoren. Aber diesen Wunsch hatten auch schon die vorherigen Vereinsvorstände in den letzten Jahren und sie wurden oft enttäuscht. Sollte der FCF mit seinem Vorhaben scheitern, wird eines der Freiburger 2.-Liga-Teams, die Ende Saison absteigen müssen, nur zu gerne den Platz der Schwarz-Weissen in der höchsten regionalen Fussballliga einnehmen.

Viele offen Punkte, aber kaum Lösungen

Nur 22 Mitglieder, der grösste Teil davon weit über 60 Jahre (!) alt, stimmten am Donnerstagabend über die Zukunft des Vereins ab, in dem sich seit Jahren die gleichen Fragen aufdrängen. Fragen, die die Zukunft des Vereins betreffen und die eigentlich von der «Jugend des Clubs» beantwortet werden sollten. Doch Junioren und junge Vorstandsmitglieder hat man beim FCF keine, und so ging man am Ende der Versammlung mit gemischten Gefühlen und vielen offenen Fragen auseinander.

Der neue TK-Chef Cédric Tona machte zwar Hoffnung auf sportliche Besserung, ein Rezept, das finanzielle Desaster zu lösen, konnte er aber auch nicht präsentieren. Und nur wenn die Sanierung der Schulden gelingt, gibt es nächsten Frühling auf dem neuen St.-Leonhard-Rasen 2.-Liga-Fussball zu sehen. Auch eine Fusion mit einem anderen Stadtclub ist immer noch ein Thema, das herumschwebt. Doch Ehrenpräsident Brülhart vermutete wohl richtig, wenn er sagte, dass unter den aktuellen Voraussetzungen niemand mit seinem Verein zusammenarbeiten wolle.

War alles gesetzeskonform?

Eine wichtige Frage bleibt noch offen: Wie wird die abgewählte Präsidentin auf den organisierten Rausschmiss durch Brülhart, der sie vor Jahren selbst ins FCF-Boot geholt hatte, reagieren? Die Initianten der Generalversammlung sind der Meinung, dass gemäss ZVG-Art. 77 alles gesetzeskonform abgelaufen ist. Ob Lauper dies auch so sehen wird, wird sich zeigen. Und besonders brisant: Der Verein hat Lauper in Abwesenheit abgewählt, ihr aber keine Décharge erteilt. Die bisherige Präsidentin haftet damit dem Verein gegenüber weiter für ihre Handlungen.

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