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Fedpol: Angriff auf Bankomaten in Schwarzsee ist kein Einzelfall

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Die jüngste Bankomatsprengung in Schwarzsee unterstreicht einen besorgniserregenden Trend im Land und in der Region. Auch in Freiburg und Umgebung häufen sich die Vorfälle. Dabei gehen die Täter immer professioneller vor.

Die Bankomatsprengung in Schwarzsee, die in der Nacht von Sonntag auf Montag stattfand, hält die Kantonspolizei weiter in Atem. Die Täter sind trotz intensiver Ermittlungen immer noch nicht gefasst. Martial Pugin, Verantwortlicher des Sektors der Einheit Kommunikation und Prävention der Kantonspolizei, weist darauf hin, dass die Täter vermehrt mit hoch entwickelten Waffen operieren. «Obwohl Bankomatangriffe in der Schweiz kein neues Phänomen sind, blieb Freiburg bis vor kurzem grösstenteils von dieser spezifischen Überfallart – inklusive Explosionen – verschont», so Pugin.

Die Statistik bestätigt diesen Trend: Von acht Überfällen in den letzten vier Jahren ereigneten sich sieben seit Juni des letzten Jahres; der Vorfall in Schwarzsee ist bereits der dritte in diesem Jahr.

Schweiz ist attraktiv für Kriminelle

Das Bundesamt für Polizei, Fedpol, spricht sogar von elf Fällen in dieser Zeit. «Angriffe auf Geldautomaten sind kein neues Phänomen», sagt Berina Repesa, Mediensprecherin beim Fedpol, auf Anfrage der FN. Seit einigen Jahren würden Geldautomaten-Sprengungen das Fedpol vermehrt beschäftigen. Das Problem betreffe nicht nur die Schweiz, sondern auch andere europäische Länder, insbesondere Deutschland, Holland, Frankreich und Italien.

Die Schweiz sei aber ein besonders lohnenswertes Ziel für Geldautomatenangriffe. Dafür gebe es verschiedene Gründe, wie Repesa erklärt: «Die Schweiz ist ein kleines Land im Herzen Westeuropas. Man kann sie von den angrenzenden Ländern gut erreichen und auch schnell wieder verlassen.» Ausserdem gebe es ein sehr dichtes Netz an Geldautomaten. Und nicht zuletzt:

«Die Schweiz ist eines der reichsten Länder Europas. In den Geldautomaten hierzulande befindet sich relativ viel Geld.»

Berina Repesa
Mediensprecherin Fedpol

2022: Mehr als ein Angriff pro Woche

Mit insgesamt 56 registrierten Taten gab es gemäss Angaben des Bundesamts 2022 eine rekordhohe Anzahl von Angriffen auf Bankomaten in der Schweiz. «Das ist im Durchschnitt mehr als ein Angriff pro Woche», hält Repesa fest. 2021 waren es noch 49 Delikte, 2020 45. Im Vergleich: Für das Jahr 2018 registrierte das Fedpol nur 18 Angriffe.

Für 2023 sind zum jetzigen Zeitpunkt 22 Attacken auf Bankomaten erfasst. Diese Zahlen seien jedoch mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen, sagt Repesa: «Die Kriminalitätslage ist volatil. Auch wenn bis jetzt weniger Angriffe verübt wurden als letztes Jahr, könnte sich das auch ändern. Wir bleiben entsprechend dran.»

«Keine Kleinkriminellen»

Hinter den Angriffen auf Geldautomaten steckten in den meisten Fällen gut organisierte Gruppierungen, wie die Sprecherin erklärt:

Hinter diesen Angriffen stecken keine Kleinkriminellen, sondern professionelle, gut organisierte Netzwerke.

Berina Repesa
Mediensprecherin Fedpol

Die kriminellen Netzwerke, die die Angriffe verüben, würden meist aus dem Ausland kommen. Bekannt sind dem Bundesamt vor allem holländische, rumänische und albanischsprachige Gruppierungen. Die Netzwerke würden meist vor einer Tat Räume in der Schweizer Grenznähe mieten, und darin eine Basis für Planung, Logistik und den Rückzug einrichten. Der Angriff würde dann nur von einer kleinen Gruppe des Netzwerks ausgeübt. Weiter sagt die Sprecherin:

Der Angriff selbst dauert nur wenige Minuten. Bei der Flucht sind die Täter meist mit einem gestohlenen Fahrzeug und mit falschem oder gar keinem Nummernschild unterwegs.

Berina Repesa
Mediensprecherin Fedpol

Das erbeutete Geld werde von den Netzwerken für andere Geschäfte verwendet.

Banken sensibilisiert

Auch die Banken seien für die Gefahr von Angriffen auf Geldautomaten sensibilisiert. Seit etwa zwei Jahren habe sich die Zusammenarbeit zwischen dem Fedpol und den Banken zum Schutz vor solchen Attacken intensiviert. «Letztlich entscheiden die Banken aber selbst, wie sie ihre Automaten schützen», sagt Repesa. Denn solche Schutzmassnahmen seien immer auch mit einem Kostenaufwand verbunden. 

Der Bankomat, der in Schwarzsee in die Luft gejagt wurde, gehört der Raiffeisenbank Sense-Oberland. Die Bank wollte sich jedoch nicht zum Vorfall äussern und verwies auf die Mitteilung der Kantonspolizei.

Bei Raiffeisen Schweiz ist man sich der Gefahr bewusst. Aus sicherheitstechnischen Gründen wollte die Bank auf Anfrage der FN aber keine Auskunft zu getroffenen Schutzmassnahmen ihrer Bankomaten geben. In einem Statement schreibt die Bank: «Generell kann gesagt werden, dass das Sicherheitsteam von Raiffeisen Schweiz die aktuelle Sicherheitslage detailliert analysiert und daraus allfällige Massnahmen ableitet – beispielsweise empfiehlt Raiffeisen Schweiz den Raiffeisenbanken, ihre Bankomaten mit einem Einfärbesystem auszurüsten.» Ausserdem stehe die Bank in regelmässigem Kontakt mit anderen Banken, der Polizei, Fedpol sowie mit den Bankomat-Lieferanten. Weiter hält die Bank fest:

Die Sicherheitsstandards der Raiffeisenbanken sind branchenüblich und auf dem aktuellsten Stand.

Raiffeisenbank Schweiz

Kommentar (1)

  • 18.10.2023-PePe

    Die Täter sind hochprofessionell..die Polizei leider nicht…
    Der Fluchtweg vom Schwarzsee ein Kinderspiel?

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