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Fehlende Disziplin, die Punkte kostet

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Seit Jahren haftet an Gottéron das speziell im Eishockey wenig schmeichelhafte Klischee der zu weichen Mannschaft. Und nun dies: Mit 31 Zweiminuten- sowie je einer Fünfminuten- und Spieldauerdisziplinarstrafe ist Freiburg zu Beginn dieser Saison die am meisten sanktionierte Mannschaft. Mit einem überaus physischen Spiel hat dieser Wandel jedoch nichts zu tun. Es sind viel eher immer wiederkehrende Undiszipliniertheiten, die Gottéron zum zweifelhaften Spitzenreiter dieser Statistik machen. «Wir sind kein Team, das hart spielt», bestätigt Kossmann. «Wie soll ich die fehlende Disziplin erklären? Meist sind es einfach unnötige Strafen.»

Zu ungestüm

Auffällig ist, dass die Freiburger insbesondere in der Offensive oftmals von den Schiedsrichtern zurückgepfiffen werden. «Wir betreiben ein zu aggressives Forechecking. Der Wille der Spieler, den Puck zu erobern, ist fast zu gross.» Der Trainer erwartet diesbezüglich ein intelligenteres Verhalten seiner Spieler. «Sieben, acht kleine Strafen in einem Spiel sind zu viel.» Tristan Vauclair will dem nicht widersprechen. «Wir sind eine stolze Mannschaft, die es nicht mag, wenn sie den Puck verliert. Es kommt deshalb vor, dass wir zu ungestüm ans Werk gehen.» Gefragt sei in diesen Situationen mehr Geduld, führt der Stürmer weiter aus. «Zudem gilt es, die Stöcke unten zu halten. Darauf haben die Schiedsrichter ein spezielles Auge gerichtet.»

Unmittelbare Konsequenzen hatten die zahlreichen Strafen für Gottéron bisher selten. Drei Gegentore in Unterzahl und eine Boxplay-Quote von 91 Prozent–und damit Rang drei in der Liga–sind mehr als korrekt. Viel entscheidender ist, dass in den Phasen mit einem Mann weniger auf dem Eis viel Kraft verloren geht. «Eine Strafe zu überstehen, das geht. Hart wird es, wenn es drei oder vier gleich hintereinander sind», sagt Vauclair. So geschehen etwa im letzten Meisterschaftsspiel in Rapperswil (5:4-Sieg von Gottéron nach Verlängerung), als die Lakers eine doppelte Überzahl zum zwischenzeitlichen Ausgleich nutzen konnten. «Nicht nur, dass dabei wertvolle Energie verpufft wird, hinzu kommt, dass der Rhythmus gebrochen wird.» So stehen im Boxplay in der Regel jene Spieler auf dem Eis, die auf diese Situationen spezialisiert sind. Viele jedoch verbringen Minuten ohne Einsatz auf der Bank und brauchen in der Folge dementsprechend Zeit, um wieder ins Spiel zu finden.

Vorteile bei Vollbestand

«Keine Frage, die vielen Strafen sind einer unserer negativen Aspekte bei Saisonbeginn. Das hat uns Punkte gekostet», hält Vauclair fest. Interessant ist, festzustellen, dass dies explizit für die Meisterschaft gilt. In der Champions Hockey League fallen die Strafen kaum ins Gewicht. Die Ursache dafür ist simpel. «In der NLA hat es sehr gute Ausländer, was zur Folge hat, dass das Überzahlspiel besser ist. Bei den Mannschaften in der Champions Hockey League fehlen oftmals Spieler, die die Differenz ausmachen können», sagt Hans Kossmann.

 Ebensolche Spieler, die eine Partie im Alleingang entscheiden können, hat Gottérons heutiger Gegner Lugano zuhauf in seinen Reihen. Berücksichtigt man zudem, dass mit den zwei Auswärtsspielen in Zug (morgen Samstag) und Zürich (am Montag) gleich drei Spiele innerhalb von vier Tagen auf der Agenda Gottérons stehen, ist ein disziplinierteres Verhalten der Freiburger unabdingbar. Müde Beine wären gegen Teams von diesem Kaliber fatal.

 Nicht zuletzt ist der Vollbestand der Kräfte auf dem Eis aus Sicht von Gottéron deshalb erstrebenswert, weil es im Spiel Fünf-gegen-Fünf zumeist eine gute Falle gemacht hat. «Beim Sieg am letzten Dienstag in Berlin (Red.: 2:0) hatten wir diesbezüglich wie schon in der Meisterschaft exzellente Phasen», sagt Kossmann. Ehe diese mittels dummer Strafen eben wieder unterbrochen worden seien.

Die Schlussfolgerung liegt damit auf der Hand: Will Gottéron nach dem harzigen Saisonstart auf die Erfolgsspur zurückkehren, geht dies nur über eine disziplinierte, intelligente und geduldige Spielweise und indem dumme Strafen vermieden werden. Über die Qualitäten dazu verfügt das Team. Es ist Zeit, dass es dies auch beweist.

 

«Wir sind eine stolze Mannschaft, die es nicht mag, wenn sie den Puck verliert.»

Tristan Vauclair

Gottéron-Stürmer

«Wir betreiben ein zu aggressives Forechecking.»

Hans Kossmann

Gottéron-Trainer

Vorschau: Ohne Kamerzin gegen Lugano

M it Lugano ist heute um 19.45 Uhr ein Team im St. Leonhard zu Gast, das auf einen guten Saisonstart zurückblicken kann. In fünf Partien mussten die Tessiner nur einmal als Verlierer vom Eis. «Lugano ist ganz einfach stark», sagt Kossmann, der beim Südschweizer Klub keine Schwachstelle ausmachen kann. «Lugano ist klar ein Team mit aufsteigender Tendenz.» Trotzdem ist der Gottéron-Trainer optimistisch. «Meine Spieler finden ihren Rhythmus langsam. Sie sind frischer geworden.»

Auf der Absenzenliste der Freiburger stehen weiterhin Jérémie Kamerzin und Greg Mauldin. Während der Verteidiger aufgrund einer Armblessur bis nächstes Wochenende pausieren muss, dürfte der Amerikaner nach seinem Kieferbruch demnächst wieder voll ins Training einsteigen. Ob Benjamin Conz oder Melvin Nyffeler im Tor stehen wird, ist noch offen. fs

Der heutige Gegner

Die Fakten zum HC Lugano

• Mit Linus Klasen (Swe) haben die Tessiner den wohl talentiertesten Spieler der Liga in ihren Reihen.

 

• Topskorer ist Klasens Landsmann Fredrik Pettersson (5 Tore/3 Assists). Dieser schied zuletzt in Davos verletzungshalber aus, dürfte heute aber wieder spielen.

 

• Im Tor von Lugano teilen sich der Freiburger Daniel Manzato (3 Spiele) und der gebürtige Lette Elvis Merzlikins (2 Spiele) die Arbeit.

 

• Verletzt sind Walsky und Kparghai.

 

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