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Feldschiessen ist Kitt für eine Dorfgemeinschaft

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Feldschiessen ist Kitt für eine Dorfgemeinschaft

2462 300-m-Schützinnen und -Schützen schossen in der Stersmühle bei Giffers-Tentlingen

Mit 71 von 72 möglichen Punkten wurde der 55-jährige Hans Lauper aus Plasselb Schützenkönig am Feldschiessen in Giffers-Tentlingen. 2462 Frauen und Männer haben das 300m-Programm geschossen.

Von ANTON JUNGO

Hans Lauper, der Schützenkönig am Feldschiessen des Sensebezirks ist keine «Eintagsfliege», sondern ein bewährter Schütze. Schon am Feldschiessen 2000 in St. Silvester hatte er 71 Punkte geschossen. Er war damals aber von einem Kameraden überflügelt worden, der das Maximum erreicht hatte. Hingegen war er vor 14 Jahren in Düdingen mit 70 Punkten schon einmal Schützenkönig.

Ausgezeichnete Bedingungen

Das gute Resultat von Hans Lauper ist aber auch deshalb kein Zufall, weil die Sensler Schützinnen und Schützen in der Stersmühle von einer hervorragenden Schiessanlage und vom Wetterglück profitieren konnten. Nicht weniger als acht Schützen schossen 70 Punkte.

Das Feldschiessen fand nach 1967 und 1985 das dritte Mal in der Stersmühle statt – im Grenzgebiet der Gemeinden Giffers und Tentlingen. Rudolf Vonlanthen, Ammann von Giffers und Präsident des Organisationskomitees, glaubt, dass der Anlass das letzte Mal «über die Gemeindegrenzen hinaus» stattgefunden hat. Einerseits ist er überzeugt, dass die beiden Gemeinden bis zum nächsten Mal fusioniert haben. Andererseits hegt er aber auch die leise Befürchtung, dass es das Feldschiessen bis dann in der heutigen Form nicht mehr geben wird.

Gut für die Dorfgemeinschaft

Dem OK-Präsidenten war gestern aber auch eine gewisse Erleichterung anzusehen. War doch die rund zweijährige Planungsarbeit und der Grosseinsatz in den vergangenen Wochen durch einen grossen Schützen- und Besucheraufmarsch belohnt worden. Nicht umsonst hatten die Organisatoren als Motto «Wir sind dabei» gewählt. «Unsere kühnsten Erwartungen wurden übertroffen. Wir hatten aber auch riesiges Wetterglück», erklärt Rudolf Vonlanthen und betont: «Ohne die Mitarbeit aller Dorfvereine ist die Durchführung eines solchen Grossanlasses undenkbar.» Rund 800 Helferinnen und Helfer standen in den vergangenen Tagen im Einsatz. Er weiss aber auch, dass sich dieses Engagement auf jedenfall lohnt. «Es ist Kitt für die Dorfgemeinschaft», betont er.

Auch die Kleinsten nicht vergessen

Erstmals wurde dieses Jahr eine Schiessanlage mit 60 Scheiben (in früheren Jahren waren es 80) erstellt. Die 2462 Schützen und Schützinnen (acht mehr als im vergangenen Jahr) absolvierten ihr Programm in 45 Serien. Die 374 Pistolenschützen hatten in der Stersmühle ihren eigenen Stand. Trotz Organisation eines Pendelbusses in alle Sensler Dörfer wurden in der Stersmühle gegen 5000 Parkplätze zur Verfügung gestellt. 1951, als das Feldschiessen erstmals in Giffers durchgeführt wurde, waren die Dimensionen noch anders. Peter Zosso, der als Tafelmajor waltete, erinnerte daran, dass damals 300 Fahrräder, 30 Motorfahrräder und drei Autos gezählt wurden.

Damit die Erwachsenen unbekümmert am Schiessen beziehungsweise am Fest teilnehmen konnten, wurde dieses Jahr – in der Bar, die während des Tages unbenützt blieb – erstmals ein Kinderhütedienst eingerichtet. Gemäss OK-Präsident wurde dieses Angebot dankbar in Anspruch genommen.

Kameradschaft und Solidarität

Beim Festbankett dankte Markus Aebischer, Präsident des Schützenverbandes des Sensebezirks, dem Organisationskomitee und den Helferinnen und Helfern für die ausgezeichnete Arbeit. Er freute sich darüber, dass das Schweizer Volk am vergangenen Sonntag mit seinem Ja zur Armee XXI auch zum ausserdienstlichen Schiessen und zum Feldschiessen Ja gesagt hat. «Für uns Schützen ist Schiessen mehr als Waffengebrauch und Sport. Es ist auch Kameradschaft und Solidariät», meinte er. Er rief seine Kameraden deshalb auch auf, wachsam zu verfolgen wie die Revision des Waffengesetzes verläuft.

Rudolf Vonlanthen, Ammann von Giffers, zeigte sich glücklich darüber, dass die Schützen ihre Waffen nicht gegen politische Gegner richten oder bei Demonstrationen Scheiben zertrümmern. «Wir schiessen im sportlichen Wettkampf auf unsere eigenen Scheiben», meinte er und mit einem Augenzwinkern: «Wir zielen ins Schwarze, treffen aber halt manchmal ins Blaue.»

Er ist überzeugt, dass es sich lohnen würde, wenn sich die Behörden wieder vermehrt um das Schiesswesen kümmern würden. Es dürfe in Zukunft nicht mehr vorkommen, dass Schiessstände geschlossen würden. Er erinnert an Giffers-Tentlingen, das über topmoderne Schiessanlagen verfügt und an die Schützengesellschaft Bösingen, die heute noch eine neue Fahne weiht, statt sie abzugeben.

Feldschiessen mobilisiert Kräfte

Staatsrat Urs Schwaller sieht die Bedeutung des Feldschiessens darin, dass einmal im Jahr die Kräfte eines ganzen Dorfes mobilisiert werden und ein Anlass stattfindet, der die Leute eines ganzen Bezirks für einige Stunden zusammenbringt. Urs Schwaller ist überzeugt, dass es jedem Politiker gut täte, einmal pro Jahr bei einem solchen Fest selbst Hand anzulegen. «Fast sicher würden dann einige entdecken, welches Potenzial und welche Qualität in der Freiwilligenarbeit steckt und dass wir endlich aufhören müssen, alles und jedes zu subventionieren, zu verstaatlichen und damit seit Jahrzehnten gut funktionierende Strukturen und Nachbarschaftshilfe wissentlich und willentlich zu zerschlagen.»

Staatsrat Schwaller hofft, dass dieser einzigartige Anlass trotz anderer Gewichtung des ausserdienstlichen Schiesswesens noch viele Jahre Bestand hat. Und sei es nur, damit er in den nächsten Jahren zumindest wieder einen Bezirkskranz schiessen könne, meinte er mit Blick auf sein diesjähriges Resultat.

Das Festbankett wurde umrahmt von den Klängen der Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen unter der Direktion von Roland Schafer.

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