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Ferienpass: Starke Unterschiede in den Deutschfreiburger Gemeinden

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Ein parlamentarischer Vorstoss im Grossen Rat sucht Antwort auf die Frage, wie der Kanton das Ferienpass-Angebot erhalten kann. Der Staatsrat verweist auf die Gemeinden. Die Umfrage der FN zeigt: Das Ferienpass-Angebot unterscheidet sich im See- und Sensebezirk je nach Wohnort stark. 

Wegen eines Mangels an freiwilligen Helferinnen und Helfer im Organisationskomitee gibt es den Ferienpass der Stadt Freiburg seit letztem Jahr nicht mehr. Der Ferienpass Gruyère werde dieses Jahr noch einmal durchgeführt, «trotz Mangel an Freiwilligen im Komitee», wie es auf der Website heisst.

Dieses Problem nahmen die zwei Grossratsmitglieder Grégoire Kubski (SP, Freiburg) und Pierre Vial (SP, Progens) als Anlass, um einen parlamentarischen Vorstoss einzureichen. Sie erfragten unter anderem, welche Massnahmen der Staatsrat vorsehe, um dem Mangel an Aktivitäten im Kanton entgegenzuwirken. 

Der Staatsrat wies in seiner Antwort darauf hin, dass die Umsetzung der Kinder- und Jugendpolitik grösstenteils den Gemeinden obliege. Die FN haben bei einigen Ferienpässen im See- und Sensebezirk nachgefragt.

Auch ein Capoeira-Kurs kann eine Aktivität im Ferienpass sein. Hier 2022 in Murten.
Archivbild: Charles Ellena

Neues Konzept in Kerzers

2020 hat sich der Verein Ferienpass Kerzers aufgelöst (die FN berichteten). Gründe dafür waren Finanzierungsprobleme und die mangelnde Nachfrage. Mittlerweile gibt es jedoch wieder einen Ferienpass in der Gemeinde: Der Verein Dorfleben Kerzers hat 2022 ein neues Konzept für einen Ferienpass auf die Beine gestellt. Noémi Stallard ist eine der sieben ehrenamtlichen Initiantinnen, sie sagt:

Wir haben den Ferienpass ganz anders aufgebaut

Noémi Stallard
Mitinitiantin Ferienpass Kerzers

Vorher habe jedes Angebot seinen Preis gehabt, die Teilnehmenden hätten sich einzeln dafür anmelden können und die Kosten in erster Linie selber bezahlt.

Die Einschreibung habe sich grundlegend geändert. Pro Kind gibt es nun eine Wunschliste und das System teilt die Schülerinnen und Schüler aufgrund dieser auf. «Das ermöglicht, dass jeder entsprechend seinen Wünschen eingeteilt wird, aber niemand benachteiligt wird», sagt Stallard. Es hat aber auch eine positive Wirkung auf die Kosten:

Wir sind flexibel und können die Plätze beschränken.

Noémi Stallard
Verein Dorfleben Kerzers

Sponsorensuche wichtiger

Der Verein finanziert den Ferienpass in Kerzers vor allem über Sponsorengelder. Noémi Stallard sagt:

Wir sind fest im Sponsoring engagiert

Noémi Stallard
Mitinitiantin Ferienpass Kerzers

Dadurch kann der Ferienpass für einen Pauschalpreis von 30 Franken pro Kind angeboten werden. «Das ist natürlich viel attraktiver. Die Kinder können viel unternehmen, auch wenn das Familienbudget klein ist.»

Bei der Suche nach Sponsoren geht der Verein Dorfleben Kerzers vor allem auf Firmen, aber auch auf die Gemeinden zu. Dabei gibt es grosse Unterschiede, wie einfach es sei, finanzielle Unterstützung zu bekommen. Bei manchen Gemeinden reiche eine E-Mail, aber manchmal sei es sehr kompliziert. «Da habe ich mich auch schon geärgert. Es ist doch ein cooles Angebot und wir machen es freiwillig», sagt Stallard. Der Anteil der Firmen am Sponsoring sei höher als der der Gemeinden. 

Wie man einen Papierflieger bastelt, lernten die Ferienpass-Teilnehmenden 2022 in Murten. 
Archivbild: Aldo Ellena

Von der Gemeinde finanziert

Ganz anders sieht die Organisation des Sommer-Ferienpasses in den Gemeinden Tafers, St. Ursen und Heitenried aus: Dort koordiniert die Gemeinwesenarbeit Tafers als Bestandteil der Jugendarbeit Sense Mitte den Ferienpass. Für die Organisation und alle administrativen Arbeiten ist Christoph Oesch zuständig.

Dabei bezahlen die teilnehmenden Familien die Kosten für die Kurse selber, den Kurspreis bestimmen die Anbieter der Kurse. Alle weiteren Kosten würden von den Gemeinden gedeckt, sagt Oesch. Die Nachfrage sei gut: 

Von Jahr zu Jahr kommen mehr Kinder dazu

Christoph Oesch
Gemeinwesenarbeit Tafers

Kein Mangel an Freiwilligen

In Gurmels sieht es wiederum ein bisschen anders aus, was die Kosten der Aktivitäten betrifft: Pro Angebot zahlt eine Familie pro Kind die Kosten für die Kurse eins zu eins selber. Zusätzlich gibt es eine Anmeldegebühr. Die Gemeinde unterstützt den Ferienpass mit einem Beitrag pro Jahr, somit können einige besonders teure Angebote verbilligt werden, sagt Corinne Bächler, Mitglied des Organisationsteams. Die Nachfrage sei gross und konzentriere sich vor allem auf die Primarschule. An der Orientierungsschule hingegen sei der Ferienpass kaum ein Thema, es sei schwierig, die Jugendlichen anzusprechen, sagt Bächler.

Das dreiköpfige, ehrenamtliche Organisationsteam des Ferienpasses Gurmels besteht aus Mitgliedern der Jugendkommission der Gemeinde und hat sich 2021 neu formiert, damals als Viererteam. Bächler ist selber Mutter von zwei Kindern. Sie sagt:

Wenn es niemand macht, geht es nicht weiter, das hätte mich gereut.

Corinne Bächler
Mitorganisatorin Ferienpass Gurmels

Für die Durchführung der Kurse brauche es sehr viele Begleitpersonen. Da sei es schon eine Herausforderung, genügend Helfende zu organisieren. Man merke, dass alle berufstätig seien, so Bächler. Sie sagt aber:

Bis jetzt sind wir gut über die Runden gekommen. Ich habe nicht das Gefühl, dass das Engagement fehlt.

Corinne Bächler
Mitorganisatorin Ferienpass Gurmels

Das Team, das den Ferienpass koordiniert, erhalte von der Gemeinde einen symbolischen Betrag für die Mithilfe.

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