Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Fiff-Jury: «Wir mochten die geschickte Auseinandersetzung mit den afrikanischen Mythen»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit der Preisverleihung ging am Samstag das Filmfestival Freiburg zu Ende. Den Hauptpreis gewinnt der ivorische Film «La Nuit des Rois». Gleich zwei Preise holt der bosnische Film «Quo vadis, Aida?» über das Srebrenica-Massaker.

«Normalerweise schauen wir am Ende des Filmfestivals immer in die Kasse und bilanzieren dann anhand der verkauften Eintritte, ob wir einen Erfolg feiern können. Dieses Jahr ist es bereits ein grosser Erfolg, dass das Festival überhaupt stattfinden konnte», sagte Mathieu Fleury, Vereinspräsident des Filmfestivals Freiburg (Fiff), am Samstagabend.

Ungefähr 33‘000 Eintritte kann das Festival gemäss den Organisatoren dieses Jahr verzeichnen. «Das sind etwa zwei Drittel von dem, was wir in den letzten Jahren verkauft haben. Da wir wegen Corona nur jeweils zwei Drittel der Plätze verkaufen durften, passt dieses Resultat», so Fleury.

Auch Programmdirektor Thierry Jobin zeigte sich in seiner Schlussrede sehr zufrieden mit der Corona-Ausgabe des Fiff: «Wir haben es gemacht! Und ich glaube, es war eine der besten Ausgaben der Geschichte des Festivals».

Erneut ein afrikanischer Sieger

Zum Abschluss der diesjährigen Festivalausgabe verlieh das Fiff zehn Preise. Der mit 30‘000 Franken dotierte Grosse Preis der Jury geht an den ivorischen Film «La Nuit des Rois». Damit geht der Hauptpreis des Fiff bereits zum zweiten Mal in Folge nach Afrika. «La Nuit des Rois» spielt in einem Gefängnis und überzeugt durch eine eigenwillige Erzählweise zwischen Realismus und Fantasy (die FN berichteten).

«Der Film hat uns mit seiner grossen Originalität überrascht, und wir mochten den Blick des Regisseurs und seine geschickte Auseinandersetzung mit den afrikanischen Mythen, die er in die aktuelle Realität integriert», begründete die Jury ihren Entscheid.

Regisseur Philippe Lacôte bedankte sich mit einer Videobotschaft: «Der Preis hat für mich und mein Team eine enorm grosse Bedeutung. Das Filmfestival Freiburg fördert seit Jahrzehnten das Kino des Südens, deshalb ist es eine grosse Ehre, diesen Preis zu erhalten», sagte Lacôte in seiner Dankesrede.

«Den ganzen Tag getanzt»

Zu den grossen Gewinnern des Festivals gehörte auch der bosnische Film «Quo vadis, Aida?». Der Film erzählt in einer erschütternden Dringlichkeit vom Massaker in Srebrenica im Jahr 1995 (die FN berichteten). Regisseurin Jasmila Žbanic durfte sich am Samstagabend gleich für zwei Preise bedanken: den Preis der Jugendjury und den Publikumspreis (siehe Kasten). «Ich mache meine Filme vor allem für das Publikum, deshalb bin ich sehr geehrt. Ich hoffe, dass die heutige Jugend niemals so etwas erleben muss, wie ich es in diesem Film zeige», sagte Žbanic in ihrer Videobotschaft.

Für den emotionalsten Moment des Abends sorgte der chinesische Regisseur Yang Ming, der für seinen Film «Monsters Never Know» den Preis für den besten Kurzfilm gewann. In einer ungewohnt euphorischen Videobotschaft sagte er: «Als ich erfahren habe, dass ich gewonnen habe, bin ich den ganzen Tag lang durch die Gegend getanzt. Ich wäre gerne nach Freiburg gekommen, um Eure schönen Berge zu sehen und mit Euch zu sprechen.»

Der Sonderpreis der Jury ging an die schwarze Komödie «Bad Christmas» aus Argentinien. Über den «Critics’ Choice Award» freuten sich die palästinensischen Brüder Arab und Tarzan Nasser mit ihrem Film «Gaza mon amour».

Viele der ausgezeichneten Filme werden in den kommenden Monaten in den Schweizer Kinos anlaufen. Zudem gibt das Fiff seinem Publikum die Möglichkeit, einige der Filme noch bis zum 15. August auf der Plattform «Festival Scope» nachträglich zu schauen.

Palmarès

Die Preisträger des Filmfestivals 2021

Grand Prix (Hauptpreis der internationalen Jury, dotiert mit 30’000 Franken, gestiftet von Kanton und Stadt Freiburg): «La Nuit des Rois», Philippe Lacôte (Elfenbeinküste).

Sonderpreis der internationalen Jury (10’000 Franken): «Bad Christmas», Gastón Portal (Argentinien).

Publikumspreis (5000 Franken): «Quo vadis, Aida?», Jasmila Žbanic (Bosnien und Herzegowina).

Preis der ökumenischen Jury (5000 Franken, gestiftet von Fastenopfer und Brot für alle): „True Mothers“, Naomi Kawase (Japan).

Critics’ Choice Award (Preis des schweizerischen Verbands der Filmjournalisten): «Gaza mon amour», Arab und Tarzan Nasser (Palästina).

Preis der Jugendjury (5000 Franken, gestiftet von Comundo): «Quo vadis, Aida?“.

Bester Kurzfilm (7500 Franken): «Monsters Never Know», Yang Ming (China).

Kurzfilmpreis des Netzwerkes Cinema CH (3000 Franken): «The Chick», Bijan Aarabi (Iran).

Preis Auslandsvisum (von E-Changer und Solidarisches Freiburg ausgeschriebener Wettbewerb für Schweizer Filmhochschulen; der mit 1000 Franken dotierte Preis wird von den Gästen der Sektion «Neues Territorium» verliehen, dieses Jahr aus Ruanda): « Kreismühle», Jules Claude Gisler (Schweiz).

Prix Röstigraben (500 Franken, gestiftet von den Schweizer Jugendfilmtagen (SJFT) und vom Fiff): «Meteor», Elijah Graf (Schweiz). lr

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema