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Finanzkrise: Staatsrat nimmt Groupe E in Schutz

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220 Millionen Franken muss sich Groupe E auf dem Kapitalmarkt pumpen, und die Geschäftszahlen 2022 waren ernüchternd. Genug Gründe für einen besorgten Vorstoss im Grossen Rat. Der Staatsrat bittet um Contenance.

Die Stadtfreiburger Grossrätinnen Christel Berset (SP) und Antoinette de Weck (FDP) sind besorgt. Der Grund: Die 220-Millionen-Franken-Anleihe, die der Energieversorger Groupe E im Frühling ausgeschrieben hatte. Ihre Befürchtung ist, dass die Schulden auch angesichts der schlechten 2022er-Zahlen des Unternehmens für den Kanton und seine Steuerzahlenden zu einem Boomerang werden könnten. Sie fordern den Staatsrat auf, das Unternehmen an die Kandare zu nehmen.

Zu wenig Eigenproduktion

In seiner Antwort hält der Staatsrat mehrfach fest, dass der Kanton zwar natürlich als Eigner dem Unternehmen Vorgaben machen kann. Aber diese dürften nicht das operative Geschäft betreffen. Ausserdem bittet er darum, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Dass sich die Grossrätinnen mehrfach auf die BKW als Referenz beziehen, findet der Staatsrat nicht angebracht. Die BKW sei ungleich grösser und könne mit ihrem riesigen Kraftwerkspark viel überschüssige Energie für teures Geld auf dem Markt verkaufen. Das sei besonders gewinnbringend, wenn die Strompreise wie letztes Jahr «noch nie da gewesene Höhen erreicht haben».

Groupe E hingegen müsse – da das Unternehmen nur einen Drittel seines Bedarfs mit Eigenproduktion decken kann – für das gleiche teure Geld Strom zukaufen. Aufgrund gesetzlicher Einschränkungen könne es die Mehrkosten nicht auf die Abonnenten umwälzen: «Das Verbot, im Verlauf des Jahres den Tarif an die steigenden Marktpreise anzupassen, führt hingegen zu einer Unterdeckung, die in den folgenden Tarifperioden abgebaut werden muss.» Vor diesem Hintergrund sei die massive Tariferhöhung von 2024 zu sehen. Ausserdem sei die Produktion aus der Wasserkraft im trockenen Sommer 2022 unerwartet tief gewesen. So sei es auch einfach, auszurechnen, dass die Geschäftszahlen nicht so berauschend gewesen seien.

Kraftwerke gibts nicht zum Nulltarif

Damit kommt der Staatsrat zum ursprünglichen Problem der Grossrätinnen. Neben dem Durst des Unternehmens nach flüssigen Mitteln aufgrund der Marktschwankungen gehe es den Verantwortlichen darum, die Abhängigkeit von externen Quellen zu reduzieren. Sie wollten rasch den eigenen Bedarf mit erneuerbaren und einheimischen Energieträgern decken – insbesondere mit Strom von Wasser- und Windkraftwerken. So soll das Unternehmen seine Solvenz und finanzielle Stabilität langfristig sichern – dies und die damit verbundene Erhöhung der Versorgungssicherheit sei auch im Interesse des Eigentümers.

Der Staatsrat schliesst: Diese Investitionen seien naturgemäss immer mit hohem Kapitalbedarf verbunden. Das Geld müsse das Unternehmen auch von Dritten beschaffen. Er gibt auch zu bedenken, dass Groupe E bisher eine vergleichsweise geringe Verschuldung habe. Er gehe nicht davon aus, dass das Unternehmen in nächster Zeit erneut grössere Geldbeschaffungsaktionen nötig haben werde – vorausgesetzt, dass die Energiepreise nicht wieder in die Höhe schiessen. So richtig sei der Ruhe aber nicht zu trauen:

Noch nie waren in der jüngeren Vergangenheit die Aussichten der Energiebranche so ungewiss wie heute.

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