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Fische als Indikator für Wasserqualität

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Fische als Indikator für Wasserqualität

Serie Geo-Tag der Artenvielfalt: Teil 3

Wenn die Wasserqualität stimmt, dann entwickeln sich auch die Fischpopulationen in einem Fluss gut. Mit etwas Glück werden die Forschergruppen am Geo-Tag der Artenvielfalt auf die scheue Groppe stossen.

Von IMELDA RUFFIEUX

«Die Freiburger können sich glücklich schätzen und darauf stolz sein, dass sie mit der Sense über ein Gewässer verfügen, dass auf weiten Strecken noch einen natürlichen Verlauf hat», hält Jean-Daniel Wicky, Sektorchef für Fischerei und Naturschutz im Wald, fest. Die Sense sei nicht umsonst als eine der letzten intakten Auenlandschaften des Mittellandes für schützenswert erklärt worden. «Mit der Aue in Plaffeien und der Senseschlucht bietet sie auch einen wunderbaren Lebensraum für Tiere und Pflanzen.»

Nase ist fast verschwunden

Die Sense ist ein typisches Forellengewässer; hauptsächlich ist in diesem Fluss die Bachforelle heimisch. Als Begleitfischart sind auch Elritzen zu finden – besser bekannt als «Butzleni» – sowie Groppen. «In der Nähe der Einmündung in die Saane waren früher auch Nasen, Äschen und Barben zu finden», erklärt Jean-Daniel Wicky. Diese Fischarten haben aber in den letzten Jahren stark abgenommen. Bei der Nase weiss man nicht genau weshalb. Man nimmt an, dass hier verschiedene Faktoren zum Tragen kamen. Zum einen ist es sicher auf die gestörte Nahrungsgrundlage zurückzuführen, da sich diese Fischart fast ausschliesslich von Kieselalgen ernährt. «Aber auch die chemische Belastung des Wassers, menschliche Einflüsse und die steigende Wassertemperatur spielten wohl eine Rolle», ist Jean-Daniel Wicky überzeugt.

Fische seien ein dankbares Forschungsobjekt, ist er überzeugt. «Welches Kind hat schon die Möglichkeit, einmal eine Forelle von nahem zu sehen – lebendig und nicht gebraten auf dem Teller?», meint Jean-Daniel Wicky. «Es ist ein unscheinbares Tier, das sich die meiste Zeit versteckt hält.» So scheu die Tiere sind, so sensibel reagieren sie auf äussere Einflüsse.

Es sind auf der ganzen Länge der Sense vor allem menschliche Einflüsse, welche den Fischen das Leben schwer machen. Im unteren Teil ist der Fluss teils stark verbaut und befindet sich in Siedlungsnähe, so dass das Gewässer belastet wird. Auch im oberen Teil, in der so genannten warmen Sense ab Zollhaus, gibt es massive Verbauungen, die vor Jahren zum Schutz vor Hochwasser erstellt wurden. Diese stellen für die Fische bei ihren Wanderungen unüberwindbare Hindernisse dar. An einigen Stellen, zum Beispiel in Zollhaus oder der Buntschena, hat man sie deshalb durch fischfreundlichere Rampen ersetzt.
Es gibt keine Untersuchungen, ob beispielsweise die Ara in Zumholz Einfluss auf das Leben im Fluss hat, führt Jean-Daniel Wicky aus. Eine gut funktionierende Anlage sollte das Gewässer in der Regel nicht beeinflussen. Doch gebe es Stoffe wie Medikamentenrückstände oder chemische Lösungsmittel, die nur teilweise abgebaut werden und die durch die Filter einer Ara gehen. «Man hat zum Beispiel festgestellt, dass in allen Gewässern die Hormonkonzentration zugenommen hat. Das hat natürlich auch Einfluss auf die Fische», hält Wicky fest. Dadurch, dass die Sense sehr viel Wasser führt, werde aber auch ein Verdünnungseffekt erzielt. Dass der mittlere Teil der Sense praktisch unberührt bleibt, ist logisch, befindet sich doch der Fluss abseits von Siedlungen. «Dort ist die Wasserqualität sehr gut», hält der Fachmann fest.
Der Natur
auf der Spur

Wie lebt eine Wühlmaus, wo hält sich die Forelle am liebsten auf, wie kann eine Weide ein Unwetter überstehen und wie lange dauert die Verpuppung von Schmetterlingen? – Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des Geo-Tages der Artenvielfalt, der am kommenden Freitag und Samstag im Sensegraben stattfindet (siehe FN vom 3. Juni). Aus Anlass dieses Naturprojektes publizieren die FN in Zusammenarbeit mit Experten eine Serie über die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt direkt vor unserer Haustüre. FN

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