Die bisherige kostensparende pauschale Medikamentenabgabe in Freiburger Pflegeheimen ist seit kurzem aus gesetzlichen Gründen nicht mehr erlaubt. Für viele – auch für ältere – Menschen ist der Schritt unverständlich und das Vorgehen unklar. Mir stellen sich verschiedene Fragen: Warum haben vor dem 1. Juli 2018 nicht auch viele andere Kantone vom preisgünstigen «Freiburger Modell» Gebrauch gemacht? Dies wäre doch im Interesse aller beteiligten Partner gewesen. Weiter frage ich mich, weshalb SVP-Nationalrat Heinz Brand als Präsident des Krankenkassenverbands Santésuisse nicht eine gesetzeskonforme Anpassung des «Freiburger Modells» vorgeschlagen hat. Die SVP ist doch sonst auch für Sparmassnahmen jeder Art im Gesundheitswesen.
Ich frage mich auch, für wie viele Millionen Franken Medikamente jährlich in Pflegeheimen entsorgt werden müssen, weil sie den Heimbewohnerinnen und -bewohnern aus individuellen Packungen verabreicht werden müssen. Klar ist für mich nur eines: Die Vernichtung des bisherigen preisgünstigen «Freiburger Modells» ist eine unglaubliche und unerklärliche Massnahme zum Nachteil aller Betroffenen.
Joseph Zosso, Schmitten