Gestern Abend haben sich die Bürgerinnen und Bürger von Fräschels an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung in einer geheimen Abstimmung mit 54 zu 18 Stimmen bei einer Enthaltung gegen Fusionsverhandlungen mit Kerzers entschieden.
Die 73 Fräschelser hatten im Vorfeld der Abstimmung knapp zwei Stunden lang im prall gefüllten Gemeindesaal diskutiert. «Die direkte Demokratie wird mit einer Fusion untergraben», sagte ein Bürger. In Fräschels werde Sachpolitik betrieben, «wir wissen, wie unsere Wasserleitungen verlaufen». Im Kanton Bern habe sich gezeigt, dass grössere Systeme anonymer und teurer seien, «deshalb werden nun wieder Satelliten eingeführt», sagte eine Votantin. Überregional würden sich weniger Leute am politischen Geschehen beteiligen. «Es funktioniert doch alles bei uns, auch das System mit dem Abfall», sagte ein Bürger.
Die Befürworter einer Fusion waren bereits in der Diskussion deutlich in der Minderheit. «Wir vergeben nichts, wenn wir heute Ja sagen», sagte ein Bürger. Es werde 2020 ja noch eine Urnenabstimmung geben. Diese wird nun nicht stattfinden. Eine Fusion ist vorerst vom Tisch.
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